Luca Zidane

Im nordspanischen Kantabrien konnte Luca Zidane den Ausweg vom “Reservisten-Dasein” finden, jenem Schicksal, welches bei den Königlichen angesichts der prominenten Konkurrenz unausweichlich erschien. Bei Racing Santander geht es als Aufsteiger in dieser Saison zwar um nichts anderes, als den Klassenerhalt, aber dennoch: Der Druck ist nicht derart enorm und die Last, welche aus seinem berühmten Namen rührt, minimiert. Diese Befreiung belegt der talentierte Schlussmann nun mit beständigen Leistungen. Bisher hat der Torhüter mit spanischer und französischer Staatsbürgerschaft nur zweimal passen müssen, als er an einer Muskelverletzung laborierte. Sonst ist der 21-Jährige gesetzt und genießt das Vertrauen.
- Einsätze: 19
- Spielminuten: 1.710
- Gegentore/Zu Null: 25/4
Andriy Lunin

Privat läuft es prächtig für den Ukrainer: Erst kürzlich hat er seiner Partnerin im Stadion von Valladolid einen Heiratsantrag gemacht. Die Antwort? Ja! Eine perfekte Kulisse für solch eine wichtige Frage, allerdings mit einem Makel: Eben in jenem Stadion hat Lunin selbst noch kein einziges Spiel bestritten. Der U20-Weltmeister kommt auch bei Valladolid nicht zum Zug: Das interne Torhüterduell mit dem 30-jährigen Jordi Masip hat er verloren und durfte deshalb nur ein einziges Mal in der Copa seinen Kasten hüten. Ein grausiges Déjà-vu zu seiner Leihe bei CD Leganés in der Vorsaison. Eine weitere Spielzeit mit derart wenig Spielpraxis ist fatal für das Talent und bedeutet auch für dessen potentielle Zukunft im königlichen Ensemble einen herben Rückschlag. Der einst als Nachfolger von Thibaut Courtois gehandelte Keeper ist zwar erst 20 Jahre alt, aber zu viel Zeit darf auch jemand mit diesen Fähigkeiten nicht auf der Reservebank verbringen. Die Verantwortlichen sollten schleunigst die Reißleine ziehen und nach besseren Lösungen für den Jungen suchen.
- Einsätze: 1
- Spielminuten: 90
- Gegentore/Zu Null: 0/1
Martin Ødegaard

Nachdem Ødegaard bereits vergangenes Jahr in der niederländischen Eredivisie mehrfach sein Talent hatte aufblitzen lassen, darf er nun auch bei Real Sociedad den Vorwurf entkräften, lediglich in der vermeintlich schwachen Eredivisie zu funktionieren. In San Sebastian scheint sich der 20-Jährige wohl zu fühlen: Im September wurde der Norweger zum besten LaLiga-Spieler ausgezeichnet und nach einer Fersenverletzung, die ihn bei zwei Partien zum Zuschauen zwang, kehrte er umgehend in die Startelf zurück. Der Lohn? Seit September hat sich der Marktwert des 21-Jährigen von 20 auf 50 Millionen Euro gesteigert, was “Øde” zum wertvollsten Norweger der Geschichte macht. Das wird auch in der Hauptstadt wahrgenommen: “Ich habe Kontakt mit Madrid”, ließ der Mann der Stunde im Herbst durchsickern. Nach Jahren der übertriebenen Erwartungshaltungen kann Ødegaard in Nordspanien endgültig seine Karriere in die richtige Spur lenken. Der einst als Wunderkind gehandelte Norweger hat augenscheinlich die Last seines ungewollten “Titels” abgeschüttelt.
- Einsätze: 16
- Spielminuten: 1.440
- Tore/Vorlagen: 4/5
Jesús Vallejo

Permanent von Verletzungen geplagt und angesichts zur direkten Konkurrenz auf seiner Position, bestehend aus Ramos, Varane oder auch Nacho, zudem auf Dauer keine regelmäßigen Einsatzzeiten in Aussicht standen, wirkte ein Leihgeschäft für alle Seiten plausibel. Die Praxis auf dem Rasen sowie der körperbetonte britische Fußball sollten Vallejo bei dessen nächsten Entwicklungsschritt helfen. Was theoretisch sinnvoll erscheinen mochte, findet allerdings in der Realität einen Haken: Auch wenn Vallejo fit ist, steht er häufig nicht im Kader oder drückt lediglich die Bank. In der Premier League kommt er dadurch erst auf zwei Einsätze, seit dem 9. Spieltag durfte der Spanier nicht mehr mitwirken. Die anderen Zeiten auf dem Rasen sammelte er in der Europa-League-Qualifikation und im eher unbedeutenden EFL-Cup. Keine wirklich befriedigende Situation für den bescheidenen Spanier, weshalb auch inzwischen erste Gerüchte eines Transfers im Winter die Runde machen. Interessenten aus Spanien sowie der Bundesliga soll es geben, auch Eintracht Frankfurt ist wieder im Gespräch, wo der 22-Jährige 2016/17 seine bisher beste Spielzeit erlebt hatte.
- Einsätze: 7
- Spielminuten: 612
- Tore/Vorlagen: 0/0
Achraf Hakimi

Für den Marokkaner könnte es persönlich kaum besser laufen. Bereits in der Vorsaison sorgte der Außenverteidiger beim BVB für Furore, diese Spielzeit bestätigt er seine Leistungen und empfiehlt sich für größere Aufgaben: Lucien Favre baut auf den drangvollen Flügel, welcher in der Königsklasse lediglich einmal in der Schlussphase ausgetauscht wurde. Und das zu Recht: Hakimi erzielte vier der acht CL-Tore des BVB! Das Vertrauen bezahlt Hakimi eindrucksvoll zurück und war auf der internationalen Bühne eine Art Lebensversicherung. Bereits gegen Slavia Prag glänzte der gelernte Rechtsverteidiger mit seinem Doppelpack, gegen Inter wiederholte er das Kunststück und avancierte erneut zum Matchwinner – eminent wichtige Zwischenerfolge auf dem gelb-schwarzen Weg in die K.o.-Runde. Auch wenn er manchmal noch etwas kopflos und nicht fehlerfrei agiert: Der flexible Außenspieler hat bereits jetzt ausreichend Eigenwerbung betrieben, um in den Gedankengängen von Zidane eine Rolle zu spielen. Und sollte es nicht nach Madrid gehen, “wäre das nicht schlimm”, wie “Arra” zuletzt verriet. Der entspannte Blick in die eigene Zukunft scheint ihm gut zu tun.
- Einsätze: 26
- Spielminuten: 1.939
- Tore/Vorlagen: 6/6
Sergio Reguilón

Als Außenverteidiger konnte Reguilón bereits in der Vorsaison, als einer der wenigen bei Real, auch für positive Schlagzeilen sorgen. Unermüdlich beackerte er seine Außenbahn und fungierte stets als gute Marcelo-Vertretung. Weil allerdings vorerst auf Dauer noch kein Vorbeikommen am brasilianischen Routinier realistisch erschien, wurde eine Leihe nach Andalusien arrangiert – ohne Kaufoption. Julen Lopetegui, der Ex-Coach der Merengues und inzwischen Amtsinhaber beim FC Sevilla kennt den Spanier bereits und dieser scheint sich im Süden der iberischen Halbinsel auch wohl zu fühlen. Dort fehlte er kaum eine Minute auf dem Rasen, ist “sehr glücklich” – und mittlerweile auch zum A-Nationalspieler gereift. Beim FC Sevilla gehört er zum Stammpersonal, steuerte zur bisher guten Saison (Platz drei) ein Tor sowie zwei Vorlagen bei – die Außenverteidiger-Zange Reguilón-Navas ist eine der Waffen von Lopetegui! Wenn der Spanier – einer der schnellsten LaLiga-Akteure – so weiter macht, ist ein Wiedersehen im weißen Dress der Merengues keineswegs unwahrscheinlich.
- Einsätze: 16
- Spielminuten: 1.370
- Tore/Vorlagen: 1/2
Daniel Ceballos

Dass Dani Ceballos ein Riesentalent ist, war nie ein Geheimnis. Bei Real konnte der Stratege diese Fähigkeit zu selten zur Schau stellen: “Spielen und Fußball genießen? Das hatte ich in den letzten zwei Jahren nicht getan”, sagte er vor einigen Wochen. Der Transfer nach London? Absolut sinnig! Bei den “Gunners” spielte er zunächst deutlich häufiger, zum unangefochtenen Fixpunkt in der Schaltezentrale konnte er allerdings auch auf der Insel noch nicht reifen. Geschuldet ist die Tatsache auch dem Umstand, dass Ceballos seit einigen Wochen an einem Muskelbündelriss laboriert und Mikel Arteta, seinem Landsmann auf der Trainerbank, aktuell nicht zur Verfügung steht. Durch die vielen Wettbewerbe in England wird Ceballos spätestens wieder im neuen Jahr regelmäßige Einsatzzeiten erhalten und noch häufiger demonstrieren können, was an ihm in Madrid verloren gegangen ist. Diese Möglichkeiten sollte er nutzen, um Zidane zu beweisen, dass der Umgang mit seinem Talent in den vergangenen beiden Spielzeiten Verschwendung gewesen ist.
- Einsätze: 17
- Spielminuten: 906
- Tore/Vorlagen: 1/2
Borja Mayoral

Zwar gehört der Stürmer offiziell noch immer zum Kader der Königlichen, doch schon für die zweite Saison in Folge ist der 22-Jährige an UD Levante ausgeliehen. Dort spielt er inzwischen regelmäßig, als “Knipser” tritt er allerdings noch zu selten in Erscheinung, auch wenn er zuletzt seinen Torriecher von einst teilweise zurück entdeckt haben scheint. Besondere Freude keimte in der spanischen Hauptstadt über seinen Treffer beim Levante-Sieg gegen den FC Barcelona auf. Das lässt auch über seinen Torerfolg zu Beginn der Saison gegen seinen eigentlichen Arbeitgeber hinwegtrösten. Trotz des Aufwinds wird Mayoral auch nach dieser Saison kaum noch seinen Weg zurück an die Concha Espina finden, weil er die Erwartungshaltung dort nicht erfüllen kann. Für UD Levante scheint sich allerdings eine Stammkraft zu etablieren – verdient hätte es “Borjita”.
- Einsätze: 16
- Spielminuten: 1.016
- Tore/Vorlagen: 5/1
Takefusa Kubo

Zinédine Zidane hatte mit dem “japanischen Messi” offensichtlich andere Pläne: “Zidane wollte, dass ich bleibe”, erklärte Kubo kürzlich in einem Interview und verriet: “Ich fragte ihn aber, ob es nicht möglich wäre, mich verleihen zu lassen, um mehr Spielminuten in der ersten Liga zu bekommen.” Der Übungsleiter willigte ein und mit der Leihe zum RCD Mallorca scheinen die Verantwortlichen alles richtig gemacht zu haben. Nach anfänglichen Jokereinsätzen gehört der quirlige, 18 Jahre alte Asiate inzwischen zum Stammpersonal. Auf der Balearen-Insel kann sich der begabte Dribbelkünstler in Ruhe entwickeln und auf größere Aufgaben für die Zukunft vorbereiten. Ob er eines Tages sein Talent bis hin zu den Königlichen tragen darf, bleibt offen. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg für den in Barcelonas “Masia” ausgebildeten Japaner (2011 bis 2015), welcher inzwischen einen prominenten Befürworter gefunden hat: “Er trifft zu jedem Zeitpunkt die richtigen Entscheidungen”, adelte ihn kürzlich der ehemalige BVB-Profi Shinji Kagawa und spricht ihm die Qualität zu, eines Tages den Durchbruch bei den Merengues schaffen zu können. Neben technisch feinen, schnellen Bewegungen unterstreichen auch ein erster Torerfolg sowie zwei Vorbereitungen die hohen Ambitionen des hochinteressanten Jünglings.
- Einsätze: 15
- Spielminuten: 956
- Tore/Vorlagen: 1/2
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