
“Malochen” und kein Bling-Bling: Raúls Regeln
MADRID. Die Zeiten, in denen die Castilla begeisternden Fußball spielte, sind vorbei. Die zweite Mannschaft von Real Madrid krebst dieser Tage im Mittelfeld der Segunda División B, der dritten spanischen Liga, herum und von Ausnahmetalenten à la Dani Carvajal, Achraf Hakimi, Álvaro Morata oder Jesé Rodríguez fehlt jede Spur. Der Star der Mannschaft ist zweifellos ihr Trainer: Raúl González Blanco.
Und der zieht nicht nur mit seinen energischen Anweisungen an der Seitenlinie die Aufmerksamkeit auf sich. Wie die Sportzeitung MARCA berichtet, hat der 42-Jährige einen umfassenden Regelkatalog erstellt, um seine Spieler auch in deren Persönlichkeitsentwicklung zu begleiten. Werte wie Demut, Verantwortung, Respekt und Zusammenhalt stehen für den früheren Torjäger, der auch für Schalke 04, Al Sadd und New York Cosmos spielte, an oberster Stelle.
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REAL TOTAL fasst die fünf wichtigsten disziplinarischen Forderungen des Trainer-Neulings zusammen:
- Alle Spieler haben in einheitlichen, vom Verein bereitgestellten Rucksäcken und Schuhen zu erscheinen. Bling-Bling-Accessories, wie sie Profis wie Karim Benzema oder Vinícius Júnior ab und an tragen, sind strengstens verboten. Dazu gehören auch personalisierte Kopfhörer. “Es kann nicht sein, dass Drittligaspieler mit 600-Euro-Taschen von Louis Vuitton oder Gucci herumlaufen”, soll Raúl seiner Mannschaft in einer Kabinenansprache verklickert haben.
- Die Mannschaft muss sich eine Stunde und 15 Minuten vor Trainingsbeginn in Valdebebas versammeln. “Nach meinem Empfinden ist aber jeder, der nicht schon eineinhalb Stunden vorher da ist, zu spät”, wird Raúl zitiert.
- Es herrscht ein Handyverbot in der Kabine und in den Massageräumen. Generell will sich Raúl dem “modernen Fußball” mit seinem steigenden Fokus auf Nebensächlichkeiten entziehen. So setzte er etwa seinen Willen durch, als ein Fernsehsender eine Anfrage bei dem Verein stellte, eine Dokumentation über ihn und sein Team zu drehen.
- Einmal in der Woche, meistens mittwochs, finden zwei Trainingseinheiten pro Tag statt. Interessant: Zu Saisonbeginn ließ Raúl sogar täglich doppelt “malochen”, einige seiner Spieler waren der hohen körperlichen Intensität jedoch nicht gewachsen. Nach Rücksprache mit der Physio-Abteilung dosierte der Ex-Kapitän die Belastung, um Muskelverletzungen vorzubeugen.
- Die Mannschaft verbringt auch regelmäßig außerhalb von der “Real Madrid-Stadt” in Valdebebas Zeit miteinander. Raúl unterstützt Teambuilding-Maßnahmen. Zuletzt traf sich die Castilla etwa zum Kartfahren, bei der auch der Trainer mitfuhr.
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