
Jovićs Länderspiele: 230 Minuten, vier Torbeteiligungen
Ja, Länderspiele sind nervig. Und speziell in Pandemie-Zeiten maximal überflüssig. Aber manchmal haben sie auch etwas Gutes: Sie können Minuten und Chancen Spielers bieten, die in ihrem Verein meist nur die Bank drücken. Endlich hat das mal bei Luka Jović geklappt: Im finalen EM-Qualifikationsspiel gegen Schottland erzwang er durch sein spätes 1:1 die Verlängerung, verwandelte danach seinen Schuss im Elfmeterschießen, gegen Ungarn (1:1) spielte er durch und beim 5:0 über Russland war er sogar an drei Treffern beteiligt, erzielte zwei selbst per Kopf.
Das ist die Chance für Zinédine Zidane, seine serbische Wunschwaffe nun so einsetzen zu können, wie er sich das im Sommer 2019 erhofft hatte. Denn Jović trifft nicht nur, er lächelt auch wieder, plötzlich klappen die vermeintlich einfachen Dinge wieder, was für ihn in der Nationalmannschaft auch eine Seltenheit darstellt. Oft wird er gar nicht eingesetzt, beispielsweise in den drei Partien der letzten Länderspielpause nur ein Mal, weswegen es der Madrilene für Serbien bislang erst auf elf Einsätze und fünf Tore bringt.
Dieser Knotenplatzer könnte sich auch auf seine Situation in Madrid auswirken, wo der 60-Millionen-Mann immer noch bei „nur“ zwei Toren und zwei Vorlagen aus 32 Partien steht. 2020/21 ist er, obwohl er drei Mal von Beginn an spielen durfte und einige große Abschluss-Chancen hatte, noch ohne Torbeteiligung. Das könnte sich jetzt ändern – denn so in Form war Jović seit anderthalb Jahren nicht mehr.
Benzema angeschlagen, Villarreal mit starker Innenverteidigung
Zidane „muss“ den Mann aus Bijeljina jetzt fast schon bringen, denn bis die Nationalmannschaften im März zurückkehren, ist es unwahrscheinlich, dass der 22-Jährige drei Mal in Folge über längere Zeit spielen darf, zumal mittlerweile auch Mariano Díaz zurück ist und gegen Valencia (1:4) durch den Einsatz überzeugte, den Reals Nummer 18 oft vermissen lässt. Der Gedanke an einen Startelf-Einsatz für Jović liegt aber auch nahe, weil einerseits Karim Benzema leicht angeschlagen ist, weil andererseits Villarreal mit Ex-Blanco Raúl Albiol und dem Hünen Pau Torres über bullige Innenverteidiger verfügt und natürlich: weil Real Madrids Offensive immer noch stottert! Ein Torverhältnis von 21:16 brachte in den bisherigen elf Partien erst 20 Punkte ein – zu wenig für die königlichen Ansprüche.
Also „Zizou“, mein Appell: Jetzt „musst“ du dieses seltene Geschenk, einen in Form gebrachten Jović zurück zu erhalten, nutzen gegen das Zuhause noch ungeschlagene Villarreal. Diese Chance kriegst du vermutlich nie wieder! Wenn es auch dann nicht klappt, dann ist dem bisher schwächsten Madrilenen wohl wirklich nicht mehr zu helfen – auch er „muss“ diese womöglich letzte Chance dann endlich nutzen.
Community-Beiträge