Interview

Mendy von Härte der Kritik an Real „überrascht und geschockt“

Real Madrid hat vor dem Auftakt im Champions-League-Achtelfinale gegen Atalanta Bergamo reichlich Ausfälle zu beklagen. Ferland Mendy findet das schade, denkt sich aber dennoch: Na und? Man müsse es einfach mit dem vorhandenen Spielermaterial angehen, betont der Linksverteidiger in einem Interview mit der Sportzeitung MARCA. Pechvogel Eden Hazard erhält von Mendy Lob, die Härte der Kritik an Real nach Rückschlägen habe ihn überrascht und geschockt. Ob er einen Status wie Roberto Carlos und Marcelo erlangen wird, kann der 25 Jahre alte Franzose nicht sagen. In jedem Fall möchte er lange in Madrid bleiben.

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Ferland Mendy
Mendy kam Mitte 2019 für 48 Mio. Euro von Lyon nach Madrid – Foto: IMAGO / ZUMA Wire

Reals Ausfälle: Mendy vor Achtelfinale nicht besorgt

FERLAND MENDY über…

…das Champions-League-Achtelfinal-Hinspiel gegen Atalanta Bergamo (Mittwoch, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei Sky): „Ich habe Atalanta schon spielen sehen. Sie machen viele Tore, vor allem in Heimspielen, und sie suchen oft das Eins gegen Eins. Ich erwarte viel Defensivarbeit. Wir wissen, dass Atalanta so wie immer angreifen wird. Wir werden gut verteidigen müssen, aber wir werden auch Atalantas Strafraum anvisieren.“

…Reals Favoritenrolle gegen Atalanta: „Real Madrid ist Real Madrid. Dieses Trikot gibt dir das gewisse Etwas. Wir reisen dorthin, um zu gewinnen und ein gutes Spiel zu machen. Wir werden versuchen, selbst zu treffen, aber der Schlüssel ist die Konzentration. Bei der Champions League herrscht mehr Adrenalin als in der Liga.“

…Reals personellen Probleme und die Frage, ob die Besorgnis vor dem Achtelfinale daher besonders groß ist: „Nein, ich zumindest nicht. Man muss es mit denen, die uns zur Verfügung stehen, angehen. Wir wollen mit den verfügbaren Spielern ein gutes Ergebnis erzielen. Es ist nicht einfach, aber ich denke, dass die Verletzten schnell wieder zurückkehren und wir zur Normalität zurückkommen.“

…Karim Benzemas Ausfall: „Wir werden eine Lösung finden müssen, um zu treffen. Eine andere Wahl bleibt uns nicht. Karim hat einen sehr eigenen Stil, findet immer großartige Lösungen, ist torgefährlich. Wenn ich ihn im Training und in Spielen sehe, ist er nicht derjenige, den ich in Frankreich im Fernsehen gesehen hatte.“

Mendy gesteht: „Das hat mich geschockt“

…das kritische Umfeld von Real: „Um ehrlich zu sein: Mich hat es überrascht. Ich hätte nie gedacht, dass es so anspruchsvoll werden würde. Ich wusste, dass man hier immer gewinnen muss, aber die Kritik – auch wenn ich manchmal nicht weiß, was gesagt wird… immer, wenn es eine Niederlage gibt, nimmt es eine besondere Größe an. Wenn man verliert, wird übertrieben, das hat mich geschockt.“

…seine engsten Mitspieler: „Ich mache viele Späße mit den Franzosen, aber auch mit (Luka) Modrić, Casemiro, mit allen etwas. Luka mag es wirklich sehr, Streiche zu spielen.“

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„Hazard ist ein außergewöhnlicher Spieler“

…Eden Hazard, dessen Verletzungspech nicht abreißt: „Wenn sich ein Mitspieler verletzt, ist das für alle hart. Wir erkundigen uns bei ihm, wie es läuft. Ich denke, er wird sehr gut zurückkehren. Ich hoffe es für ihn. Er ist ein außergewöhnlicher Spieler, man sieht es jeden Tag. Er hatte einige Probleme, aber er wird allen noch sein wahres Niveau zeigen.“

…Kapitän Sergio Ramos: „Er ist ein Leader. Ich als jemand, der ihn in der Verteidigung neben sich hat, spüre immer, wie er einen antreibt, animiert und dich dazu verpflichtet, Top-Leistungen zu zeigen. Ob ich mir ein Madrid ohne Sergio vorstellen kann? Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll, denn ich weiß nicht, wie der Stand in dem Thema ist.“

…die schwere, aber wieder durchaus mögliche Verteidigung des Liga-Titels: „Warum nicht? Wir haben drei Punkte gut gemacht und es verbleiben noch viele Spiele. Natürlich nehmen wir die Meisterschaft in Angriff. Dieses konkurrenzfähige Real Madrid hat schon immer existiert. Ich hoffe, dass wir unsere Ziele erreichen.“

Mal wie Carlos und Marcelo? Mendy will lange bleiben

…das, was er an Real Madrid am meisten mag: „Die Lust darauf, zu gewinnen. Das Santiago Bernabéu, auch wenn wir seit einiger Zeit nicht mehr vor unseren Fans spielen. Die Ambition auf Erfolge ist das, was mir am meisten gefällt.“

…die Frage, ob er bei Real so einen Status bekommen wird wie seine Vorgänger Roberto Carlos und Marcelo: „Ich weiß nicht, ob es so werden wird. Aber ich werde versuchen, so lange wie möglich bei Real Madrid zu bleiben.“

…die Zeit als 14-Jähriger, in der er wegen einer Hüftgelenksentzündung im Rollstuhl saß: „Mir hat das Kraft gegeben, niemals das Handtuch zu werfen, mich niemals aufzugeben, immer zurückkehren zu wollen und eine sehr große Entschiedenheit zu haben.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
…Reals Favoritenrolle gegen Atalanta:

Das sehen die Buchmacher aber anders.
 
Ich könnte mir sogar Mandy als 6 vorstellen wie N’Golo Kanté
 
Ich könnte mir sogar Mandy als 6 vorstellen wie N’Golo Kanté

Ich finde fürs Zentrum ist er zu wenig quirlig, bzw "feinmotorisch". Ich sehe ihn eher über außen mit etwas mehr Platz, da kann er dann auch seine Geschwindigkeitsvorteile besser ausspielen. Nur meine Meinung.
 
Der einzige Neuzugang, der voll eingeschlagen ist. Traue ihm eine große Zukunft bei Real zu, weil er den Charakter für Madrid hat. Und wie er sich nach seinem Tor gefreut hat, riesen Lächeln, super sympathisch. Da geht einem selbst in diesen finsteren Corona-Zeiten und dem turbokapitalistischen Fußballgeschäft doch das Herz auf.
 

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