
Hakimi: Inter-Transfer offenbar erzwungen
MAILAND/MADRID. Bei Real Madrid pflegen sie seit eh und je zu sagen, dass gute Spieler stets willkommen seien, ihnen die Tür am Estadio Santiago Bernabéu offenstehen würde. Achraf Hakimi hatte während seiner zwei Jahre auf Leihbasis bei Borussia Dortmund zweifellos unter Beweis gestellt, ein Fußballer dieser Kategorie zu sein.
Nach dem Ende seines Aufenthalts ging es für den marokkanischen Außenbahnspieler auf direktem Wege nach Italien zu Inter Mailand. Dabei wäre Hakimi nach eigener Aussage ab dieser Saison liebend gerne für die Königlichen, deren Jugendabteilung er entstammt, aufgelaufen. „Ich bin der Erste, der darum gebeten hatte, dort zu sein, um mir einen Platz zu erkämpfen, denn dafür hielt ich mich in der Lage“, gab der 22-Jährige in der Nacht zu Montag bei der spanischen Fußball-TV-Talkshow „El Chiringuito“ zu verstehen.
„Real Madrid ist mein Zuhause, ich würde gerne dort spielen“
Der öffentliche Glaube, wonach er sich vor dem Konkurrenzkampf in Madrid gescheut habe, missfällt ihm. „Die Leute meinen, dass ich nicht um einen Platz kämpfen wollte, aber so ist es nicht. Sie kennen die Wahrheit nicht. Real Madrid ist mein Zuhause und ich würde gerne dort spielen. Aufgrund von Umständen entschied sich der Klub für etwas anderes. Jeder weiß, dass ich dort gerne gewesen wäre, um um einen Platz zu kämpfen“, betonte Hakimi.
Nach dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie und den entsprechenden wirtschaftlichen Einbußen etwa durch die fehlenden Ticketeinnahmen angesichts der in den Stadien bis auf weiteres nicht mehr zugelassenen Zuschauer sahen die Bosse der Blancos in Hakimi augenscheinlich vielmehr eine gute Transfer-Einnahmequelle denn eine hilfreiche Kader-Verstärkung. Kolportierte 40 Millionen Euro handelten sie als fixe Ablösesumme aus.
„Durch die Pandemie kam es dazu, dass ich gehen musste“
„Ich weiß nicht, ob es an (Zinédine) Zidane oder dem Klub selbst lag. Die Pandemie war ja auch das Thema. Ich weiß nicht so wirklich, was passierte. Durch die Pandemie kam es zu diesen Umständen und dazu, dass ich gehen musste“, meinte Hakimi, dessen Berater Alejandro Camano nach dem Transfer-Vollzug jedenfalls verbal Richtung Zidane geschossen und ihn für dessen scheinbares Desinteresse kritisiert hatte.
Vor dem Hintergrund der personellen Probleme auf der rechten Abwehrseite über die bisher gesamte Saison hinweg erscheint der Verkauf des gebürtigen Madrilenen, der mit den „Nerazzurri“ am Sonntag Meister geworden ist, rein sportlich umso ärgerlicher. Stammspieler Daniel Carvajal fällt derzeit abermals verletzt aus, bestritt bisher nur 31 Prozent der Gesamtspielzeit. Lucas Vázquez hat sich als eigentlicher Rechtsaußen lange als starker Vertreter entpuppt, fiel dem Verletzungspech dann aber ebenso zum Opfer. Nun muss es Álvaro Odrizola richten, dem „Zizou“ aber so recht nicht vertraut.
„Kann sein“: Hakimi hätte von Carvajal-Ausfällen profitiert
Kurzum: Hakimi hätte im Dress des weißen Balletts viele Einsätze erhalten, sofern er denn wie bei Inter auch in Madrid weitestgehend fit geblieben wäre. „Ja, das kann sein“, so der Rechtsfuß: „Man weiß ja, was passieren wird. In meiner ersten Saison bei Real Madrid kam ich wegen verletzter Mitspieler auch schon ziemlich oft zum Einsatz.“
Ob früher oder später eine zweite Real-Saison folgen wird? Er erweckt den Eindruck, interessiert daran zu sein. Hakimis Vertrag in Italien ist bis zum 30. Juni 2025 datiert. Die Merengues besitzen für ihr Eigengewächs ein Vorkaufsrecht. Heißt: Die Königlichen würden darüber informiert werden, falls Inter ein Angebot für Hakimi erhält, damit sie die Möglichkeit erhalten, dem dritten Klub im Bunde den Spieler wegzuschnappen.
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