
Eine Ära endet: Marcelo nimmt Abschied von Real Madrid
PARIS. Real Madrid hat es tatsächlich vollbracht. Nach Paris Saint-Germain, dem FC Chelsea und Manchester City hat auch der FC Liverpool die Königlichen auf ihrem Weg zum Gewinn der UEFA Champions League nicht aufhalten können, ihrem 14. in der Geschichte. Sie gewannen am Samstagabend 1:0. Nachdem im Stade de France der Abpfiff ertönt war, sackte Marcelo zu Boden, brach in Tränen aus.
Man hatte bereits ahnen können, weshalb. Der 34-jährige Brasilianer ist nur noch bis zum 30. Juni an den Klub gebunden, Real sieht von einer Vertragsverlängerung ab. Nachdem Marcelo direkt im Anschluss an das Endspiel noch verlauten lassen hatte, man werde „sehr bald erfahren“, ob er vielleicht doch bei den Blancos verbleiben darf, verkündete er persönlich noch im Stadion in Saint-Denis an anderer Stelle: das ist es mit der Real-Karriere gewesen.
„Ich gehe erhobenen Hauptes, durch die große Tür“
„Weil es mein letzter Tag, mein letztes Spiel bei Real Madrid war“, erklärte Marcelo gegenüber Realmadrid TV seine Tränen. „Ich bin sehr, sehr glücklich. Es waren Tränen der Freude, nicht der Trauer. Ich habe Geschichte beim besten, größten Klub der Welt geschrieben. Es kamen dann die Emotionen heraus. Es sind 15,5 Jahre, 25 Titel. Ich habe mehr Titel als jeder andere Spieler in der Geschichte des besten Klubs der Welt gewonnen. Ich gehe erhobenen Hauptes, durch die große Tür“, so der Linksverteidiger, der in dem Finale nicht zum Einsatz kam und letztlich nur eine Saison lang der Kapitän gewesen ist.
Marcelo bestätigt: “Das war mein letztes Spiel mit Real Madrid!”
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— REAL TOTAL (@REAL_TOTAL) May 29, 2022
Marcelo-Verabschiedung am Sonntag im Bernabéu
Dafür verabschiedet er sich mit 545 Pflichtspielen, 38 Tore, 103 Vorlagen und den erwähnten 25 Titelerfolgen. Eine legendäre Ausbeute, mit der er in der Historie des weißen Balletts einen besonderen Platz einnimmt – kein Spieler gewann mehr Titel in 120 Jahren Real Madrid! Am Sonntagabend, wenn der Madridismo den Triumph von Paris im Estadio Santiago Bernabéu feiert, wird dann vor allem er im Spotlight stehen und einen gebührenden Abschied erhalten.
„Glücklicher kann ich Real Madrid nicht verlassen“, legte der Publikumsliebling im Stade de France gegenüber Reportern nach: „Es ist kein trauriger Tag, weil ich Real Madrid verlasse, sondern ein Tag der Freude. Dass ich eine Legende bin, dessen bin ich mir nicht bewusst. Und ich fühle mich auch nicht als Legende. Ich genieße jeden Moment und hatte heute das Glück, den Pokal als Kapitän von Real Madrid in die Höhe zu strecken. Ich hatte das Glück, so viele Jahre bei Real Madrid zu sein. Als Legende fühle ich mich nicht. Beim letzten Spiel, das ich im Bernabéu gemacht habe, war es schon wie eine Verabschiedung. Aber ich hatte auf diesen Moment gewartet, es hätte kein besserer sein können. Der Champions-League-Sieg, mein fünfter und dann der Abschied von den Fans im Bernabéu. Ich gehe glücklich und mit einem reinen Gefühl. Es schließt sich ein sehr schöner Zyklus.“
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