
Die Ausgangslage
- Extreme Zeiten bei Real Madrid: Nach dem Erfolg im Supercopa-Finale gegen Barcelona (4:1) gab es das unglückliche Aus in der Copa del Rey gegen Atlético (2:4 n.V.) und drei Tage später ist wieder LaLiga angesagt: der Tabellenletzte kommt zu Besuch (Sonntag, 16:15 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN)! Gegen das akut abstiegsgefährdete weil immernoch sieglose Almería bietet sich den Blancos die ideale Chance, den Copa-Frust nicht nur abzuschütteln, sondern wegzuschießen. Denn mit 43 Gegentoren stellen die Andalusier die Schießbude der Liga dar, fingen sich auch im Hinspiel gegen Real am 2. Spieltag drei Buden ein, obwohl Ex-Blanco Sergio Arribas sie früh in Führung brachte.
- Fünf Monate nach dem ersten LaLiga-Duell ist von Optimismus in der andalusischen Hafenstadt nicht mehr viel zu spüren. Scheich und Eigentümer Turki Al-Sheikh hat offensichtlich auf die Falschen gesetzt, nicht nur hinsichtlich der Spieler, sondern auch auf der Trainerposition. Denn Gaizka Garitano wurde im Oktober installiert, holte in 13 Liga-Partien aber nur drei Pünktchen. Nach 20 Spieltagen noch ohne Sieg dazustehen – das hat noch kein Team überlebt. Und auch wenn sich der Aufsteiger von 2022 zuletzt beim 0:0 gegen Girona (oder auch lange beim 2:3 gegen Barça) gut präsentiert hat, wirkt die Reise des auswärtsschwächsten Teams (ein Punkt aus zehn Gastspielen) wie ein Himmelfahrtskommando. Denn Almería kassiert in LaLiga die zweitmeisten Abschlüsse (15,7 pro Partie) und gastiert nun beim Team mit den zweitmeisten Abschlüssen (16,6 pro Partie). Zumal die Blancos Copa-bedingt nicht nur Wut im Bauch haben, sondern aufgrund der Supercopa-Teilnehmer auch die Tabellenführung vorerst an Girona verloren haben. Die Katalanen haben allerdings aktuell nur einen Punkt mehr und können erst um 21 Uhr gegen Sevilla nachlegen – Real winkt also die Tabellenführung.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- An der Personalauswahl liegt es nicht, falls Carlo Ancelotti nicht oder nur kaum rotiert. Denn abgesehen von den drei Langzeitpatienten sind alle Spieler fit, darunter auch Rückkehrer Lucas Vázquez. Allerdings stellte der Italiener auf der Pressekonferenz klar, er wolle „die beste Mannschaft aufstellen. Das Ziel ist nämlich nicht, Minuten zu verteilen, sondern Spiele zu gewinnen“. Zumindest manche Dauerbrenner wie Rodrygo Goes oder Jude Bellingham könnten mal pausieren, zumal der Brite ohnehin bei vier Gelben Karten steht, während Spieler wie Brahim Díaz, Dani Ceballos oder auch Dani Ceballos mit den Hufen scharren. Einen sicheren Platz hat aber keiner, einzig im Tor hatte Ancelotti bereits vergangene Woche angekündigt, dass Kepa Arrizabalaga in der Liga wieder ran darf.
- Verletzt: David Alaba (Kreuzbandriss), Thibaut Courtois (Kreuzbandriss), Éder Militão (Kreuzbandriss)

Die Stimmen zum Spiel
Carlo Ancelotti (Cheftrainer): „Die Mannschaft ist in einer guten Verfassung. Auch wenn wir am Donnerstagabend eine Verlängerung hatten, haben sich die Spieler sehr gut erholt. Das Training am Morgen hat mir ein gutes Gefühl gegeben. Unser Fokus liegt auf dem morgigen Spiel. Die Daten sagen, dass der Gegner nur sechs Punkte hat. Aber er hätte sich einen Sieg gegen Girona verdient gehabt, gegen Barcelona stand es bis zur 80. Minute unentschieden. Von daher ist das ein Team, das wir respektieren müssen, es hat Qualität. Bislang hat es nicht gut funktioniert, aber es ist eine weiterhin lebendige Mannschaft und wird morgen kämpfen.“
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Gegner-Coach (Cheftrainer): „Wir hoffen, dass sie offensiv nicht ihren Tag haben. Wir müssen sehr gut sein und sie müssen nicht so gut sein, obwohl wir bereits gezeigt haben, dass wir mit großen Mannschaften wie Girona, Atlético und Barcelona mithalten können. (…) Wir werden ihnen ein schweres Spiel liefern, und das wissen sie auch. (…) Das sind Fußballer, die sich nie entspannen, deshalb gewinnen sie Titel und werden davon nicht müde, sie sind wettbewerbsfähige Tiere, sie erholen sich sehr schnell, weil sie ein sehr hohes physisches Niveau haben.“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Allzu oft gab es dieses Duell noch nicht, aber meist war es eine klare Sache, zumal Almería von den bisherigen 15 Aufeinandertreffen nur eines gewonnen (2008 mit 2:0), aber zwölf gingen an Real, darunter die letzten acht in Folge. Im Bernabéu ist die Bilanz noch beeindruckender, denn von den sieben Gastspielen haben die Andalusier nicht einen Punkt mitgenommen. Klare Sache also?
- GELB-ALARM: Einzig Jude Bellingham muss etwas aufpassen, er steht bei vier Gelben Karten und wäre bei einer weiteren Verwarnung gegen Las Palmas (27. Januar, 16:15 Uhr) gesperrt. Ein Grund mehr, den Briten mal zu schonen?
- BERNABÉU: Ja, es wird immer noch gebaut. Zwar sind viele Dinge längst fertig, wie das Schiebedach oder Rasen-Tiefregal-Lager, andere fertige Dinge wie die löchrige Außenfassade müssen nochmal angefasst werden. Und andere Elemente lassen weiter auf sich warten, wie der noch Ecken-lose 360°-Videobildschirm unterm Dach und der Skywalk. Entsprechend wurde auch die geplante Fertigstellung Ende 2023 deutlich überschritten, sodass es noch keine neuen, offiziellen Angaben gibt – die Rede ist eher von Frühjahr 2024, aber auch das ist ja ein dehnbarer Begriff – dehnbar bis zum Saisonende?
- WIEDERSEHEN: Trotz des aussichtlosen Tabellenplatzes spielt Sergio Arribas noch eine gute erste Profi-Saison in LaLiga. Nach zwei, drei teils herausragenden Jahren in der Castilla wurde der 22-Jährige im vergangenen Sommer für rund sechs Millionen Euro nach Almería verkauft. Dort traf er nicht nur gegen Real selbst, sondern kommt in 22 Pflichtspielen auf sieben Torbeteiligungen, wurde auch zuletzt bei Almerías Chancenwucher-Partie gegen Girona (0:0) zum „Man of the Match“ gewählt. Und empfiehlt sich entsprechend weiter für Höheres, zumal Real nicht nur 50 Prozent am Spieler hält, sondern auch ein „Matching Right“, sollte ein interessierter Klub sich nach Arribas erkundigen.
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