Pressekonferenz

„Hat mir kein Spieler je gesagt“: Alonso um Schlussstrich bemüht

Jetzt will Real Madrid nach dem 2:5 bei Atlético auch in LaLiga zurück in die Erfolgsspur: Xabi Alonso und seine Mannschaft empfangen den FC Villarreal am Samstag im Bernabéu-Stadion. In der Pressekonferenz vor dem 8. Spieltag räumt der Trainer mit dem Gerücht auf, wonach sich Profis ihre Positionen förmlich selbst aussuchen. Er spricht auch über Endrick sowie die Komptabilität zwischen Jude Bellingham und Arda Güler.

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Xabi Alonso ist mit Real Madrid in LaLiga auf Platz zwei abgerutscht – Foto: REAL TOTAL/Nils Kern

Real Madrid: XABI ALONSO über …

… das Heimspiel in LaLiga gegen den FC Villarreal (Samstag, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN): „Wir spielen wieder Zuhause, gegen eine Mannschaft, die eine gute Phase erlebt. Morgen müssen wir in einer guten Form auftreten, kollektiv und individuell. Es ist das letzte Spiel vor der Länderspielpause und daher wichtig.“

… Federico Valverde, über den in den vergangenen Tagen viel gesprochen wurde: „Er ist für morgen bereit, so wie wir alle es sind. Wir wissen, wie wichtig das Spiel und Fede für die Mannschaft ist. Wir wollen diese Phase mit einem Sieg und guten Spiel abschließen. Das ist das, was wir brauchen.“

… Rücksicht auf Wünsche der Profis, wenn er sich eine Startelf überlegt: „Erst einmal: Kein Spieler hat mir je gesagt, dass er auf dieser oder jener Position nicht spielen will. Weder Fede, noch Rodrygo, noch Viní … Das ist nicht passiert. Alle sind bereit, alle wollen spielen. Wenn sie nicht spielen, würden sie gerne auf dem Platz stehen. Aber kein Spieler hat mir gesagt: ‚Ich will nicht auf dieser Position spielen.‘ Ich bin derjenige, der entscheidet und denkt, was das Beste für die Mannschaft hat. Das will ich klarstellen.“

… die wohl gute Startelf-Chance für Rodrygo Goes gegen Villarreal: „Die hat er.“

… seine vielleicht nicht ganz so große Autorität gegenüber den Profis wie Vinícius Júnior, die immer wieder mit Gesten auf Entscheidungen reagieren: „Wir verbringen viel Zeit zusammen und haben diese Nähe, um die Spiele vorzubereiten, um zu jubeln, wenn wir gewinnen und wenn es uns wehtut, wenn es Niederlagen gibt. Das eint und sehr. Ich habe bisher immer dieses Vertrauen und diese Nähe zu den Spielern gespürt. Ich weiß, was mein Job ist. Wir respektieren uns, das ist fundamental für mich.“

… das Gerede um einzelne Stars, das vom Wesentlichen, dem kollektiven Erfolg, ablenkt: „Wir haben das Glück, viel Zeit zusammen zu verbringen, über viel zu reden und Dinge zu korrigieren. Ich habe das Gefühl, dass die Mannschaft das Wichtigste ist, dass jeder wichtig sein wird, dass jeder seinen Moment bekommt. Der Moment, wo sich jemand einen Einsatz erhofft und es diesen nicht gibt, ist normal. Es ist keine neue Situation, eine Situation, mit der wir leben müssen. Und wissen, dass es wieder passieren wird.“

… die Reaktion im Bernabéu im dort ersten Spiel nach der 2:5-Klatsche gegen Atlético: „Sie wollen so reagieren, wie ich will, dass wir reagieren: gut, intensiv spielen, mit Qualität, als Mannschaft. Ich fordere nichts. Wir müssen mit unserem Spiel immer proaktiv sein, weil wir wissen, dass das die beste Art und Weise ist, damit die Leute es genießen. Und wir wollen natürlich gewinnen – auf die Weise, die wir vorhaben.“

… die Einordnung der Derby-Pleite: „Nach der Niederlage sind wir weit unten und nach dem Sieg sind wir weit oben? So ist es nicht. Je ausgeglichener wir sind, umso effizienter sind wir in unseren Leistungen. Das passiert und wird passieren, bei jedem Klub. Je besser wir damit umgehen, desto wichtig wird es sein. Wir vergessen es nicht, lassen uns davon aber nicht fesseln.“

… die nach der ersten Saison-Niederlage große Aufruhr in der vergangenen Woche: „Ich versuche, vielmehr dem eine Bedeutung zu geben, was ich wirklich kontrolliere: was in der Kabine passiert, während des Spiels, was ich ändern kann. Was von außen kommt, mit dem lebe ich. Ich komme gut damit klar. Ich versuche, dass es mich wenig bis manchmal gar nicht beeinflusst.“

… die bisher nicht stattgefundene Rotation im Tor, nachdem er bei Bayer Leverkusen sogar einen Pokal-Torwart hatte: „Der zweite Torhüter muss immer bereit sein, weil alles passieren kann. Er muss sich bereit fühlen. Wir wissen, dass wir mit Thibaut einen großartigen Torwart haben, aber Andriy hat das auch schon gezeigt. Im Dezember beginnen wir die Copa (im Januar; d. Red.). Mal sehen, was wir da für eine Entscheidung treffen. Aber er muss sich bereit fühlen und ist es – unabhängig davon, dass er bislang noch nicht spielen konnte.“

… die Reservisten, die sich unter seiner Führung vor der Partie wieder aufwärmen, anders als unter Carlo Ancelotti: „Wir mögen das, weil alles passieren kann. Beim Aufwärmen kann sich jemand verletzen. Es ist gut. Wir haben das so gemacht und ich denke, es ist ziemlich normal. Für uns ist es wichtig. Ich will, dass da alle mitmachen.“

… Endrick, der seit Mai ohne Einsatz ist und sich dem Comeback nähert: „Endrick hatte eine längere Verletzungspause und hatte ein bisschen Rückstand. Er trainiert aber schon, hat drei Wochen gut trainiert. Es ist eine Frage der Zeit, bis sich ein Moment ergibt, dass er spielen kann. Er ist torgefährlich, braucht sehr wenig Zeit, um abzuschließen, hat einen brutalen Abschluss. Der Konkurrenzkampf ist sehr groß, der Moment wird kommen.“

… Jude Bellingham, der nicht zur englischen Nationalmannschaft reist: „Eine Erlösung ist es nicht, es ist eben die Entscheidung. Ich habe mit Jude gesprochen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er wieder im Kader steht. Ich bin mir sicher, dass er das beim nächsten Mal sein wird. Und bei uns steigert sich Jude nach seiner Verletzung Schritt für Schritt. Er hat Lust, zum Einsatz zu kommen und seinen Beitrag zu leisten. Jude ist ein fundamentaler Spieler und es ist eine Frage der Zeit, bis er seine Bestform erreicht.“

… die Komptabilität zwischen Bellingham und Arda Güler, da beide im zentralen Mittelfeld agieren wollen: „Sie können kompatibel sein. Man muss schauen, wie man die anderen Teile zusammensetzt. Wir müssen sie bestmöglich in diese Bereiche einbauen. Mir ist sehr wichtig, wie Jude auf die Zehner-Position gelangt. Arda konnte als Zehner und etwas tiefer spielen, auch wenn nicht jetzt in der Liga, sondern mehr bei der Klub-WM. Aber er kann das. Sie finden ihre Plätze, müssen fluide agieren, sich wohlfühlen. Jude und Arda können das. Sie haben es schon und werden es sicherlich wieder tun.“

… den Austausch mit Nationaltrainern: „Normalerweise sind es die Spieler, die uns Informationen übermitteln. Unsere Tür steht für Nationaltrainer immer offen. In der Vergangenheit ist das schon vorgekommen. Ich versuche, so gut wie möglich zu kooperieren. Die Fitnesstrainer haben mehr Kontakt, wenn es einen Spieler, der Beschwerden hat, damit die Belastung kontrolliert wird. Wir versuchen, eine gute Kommunikation zu führen, bisher gab es keine Probleme.“

… den Druck als Real-Trainer im Vergleich zum Profi-Dasein: „Das hat nichts damit zu tun. Du musst viel mehr regeln, viel mehr Dinge entscheiden. Es ist weniger anspruchsvoll, andererseits aber fordernder. Das ist jetzt mein Job und ich genieße es.“

… die Frage, ob er schaut, was über ihn gesagt und geschrieben wird: „Nicht so viel.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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