Ich fasse mal meine Eindrücke zusammen:
Die Anfangsphase (bis etwa Minute 10) gehörte, wie zu erwarten war, den Italienern. Dies jedoch vielleicht eher weil sie mussten, als weil sie wollten. Madrid wird durch das intensive Pressing zu aussichtlosen "Pässen" gezwungen; diese werden dann entweder direkt abgefangen oder der ballführende Spieler sofort von Neapel isoliert und so zum Fehlpass oder Ballverlust gezwungen.
Dannach kommen immerhin leichte Kombinationen ins Madrider Spiel und es resultieren einige solide Abschlüsse nach langen Bällen oder Diagonalpässen.
Gerade als man denkt, dass die Blancos jetzt doch das Zepter übernehmen kombiniert sich Napoli sehenswert durch die etwas ungeordnete Defensive zum 1-0. Sehr simpel, sehr direkt, sehr effektiv.
Wenig später die erste ( von sehr, sehr wenigen ) gelungenen Kombinationen mit einem schönes Pass auf Cristiano, der eigentlich alles richtig macht, aber aktuell ein bisschen das Pech am Schuh kleben hat - nur Pfosten.
Ansonsten spielt jedoch in HZ 1 nur Napoli. Eine Ping-Pong Vorlage, nach Kombination von Freund und Feind, befördert Mertens dann jedoch nur an den Pfosten.
Dann Halbzeit - Madrid dem Ausscheiden ( gefühlt/postfaktisch ) näher als dem Weiterkommen. Monaco 2004 lässt grüßen.
Man hoffte auf eine fußballerische Reaktion. Diese blieb jedoch aus.
Nur einer wollte mal wieder unbedingt.
Der heute bärenstarke Kapitän, der inbegriff für Siegeswillen. Er erledigte das, was die Offensive heute nicht vollbringen konnte.
Zwei Mal Ecke Kroos , zwei mal Kopfball Ramos und die Messe war gelesen. Viertelfinale.
Das wars dann auch mit dem Spiel - einem Abpfiff hätten wohl alle zugestimmt.
Madrid wollte nicht mehr, Neapel hatte sich aufgrund der subjektiven Unmöglichkeit noch 4 weitere Tore zu schießen schon mit dem Ausscheiden anrangiert.
Isco's späte Hereinnahme belebte das Spiel noch einmal. Mühelos führte der oft ( zuunrecht ) Verschmähte vor, was dem Madrider Spiel fehlte. Durch seine Präsenz waren sofort soetwas wie Kombination ersichtlich. Er bot sich an und machte es den Mitspielern immer möglich den einfachen Pass zu spielen. So kontrollierte man mühelos die letzten Minuten. Umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt für wen er eingewechselt wurde.
Nach dem ( gefühlt ) zweitem präzisen Pass nach Kombination in die Schnittstelle vergab zunächst CR aus spitzem Winkel, ehe der Joker himself - Morata - einmal mehr klarstellte, warum viele ihn in der Startelf sehen.
3:1 gewonnen - wie im Hinspiel. Nur völlig anders.
Auf das vielleicht beste Spiel der Saison folgt eines, welches die Mängel Madrids gnadenlos aufzeigt. Gruselige 1.HZ und eine zweite Hälfte, die ohne Ramos Köpfchen wohl äußerst brisant geworden wäre.