Also wenn man bei Mbappe einen Transfer "kaputt spart" und dieser dadurch nicht kommt, dafür ein verletzungsanfälliger, überbezahlter, charakterlich schwieriger und in Anbetracht der Leistungen Benzemas erst Recht noch komplett überflüssiger Haaland finanziert wird, wäre das an maximaler Grenzdebilität nicht zu überbieten. So amateurhaft geht Real Madrid keinesfalls vor am Transfermarkt. Die Devise lautet: 1. Mbappe, 2. (Haaland-Deal, sofern die Konditionen klar vorteilhaft zu unseren Gunsten sind und dieser Kauf Mbappe nicht beeinträchtigt), 3. Tchouameni, 4. Günstiger LV Backup (Fran Garcia).
Bei diesen Transferzielen gibt es klare Belege der Interessen Real Madrids, alle weiteren Spielernennungen sind größtenteils mediales Gebausche und Dampfplauderei selbsternannter Gurus wie Ciro Marzio, der französische Wannabe-Experte mit der Mbappe Verbleib Prognose und so weiter.
Mbappe wird unser Zugpferd und Aushängeschild der nächsten Jahre, was in Anbetracht seiner Qualität das einzig richtige ist. Ein Haaland ist ein "Nice to Have" wirklich brauchen tun wir ihn, spielerisch noch weniger als marketingtechnisch, eigentlich weiterhin nicht.
Optionen wie Dybala, Rüdiger, Tielemans, Gnabry etc. pp. sind zwar weiterhin interessant, jedoch gibt es keine konkreten Ansätze das diese Spieler ab dem nächsten Jahr hier aufschlagen. Finanziell gesehen halte ich es anbei ohnehin für völlig vermessen, Florentino Perez zu kritisieren. Wir kommen von finanzieller Erschwernis wie der Pandemie und diskutieren als Nicht-Investor Verein weiterhin über die heissesten Eisen am gesamten Transfermarkt. Dies verbietet die Fragestellung "wo ist denn das ganze Geld hin" eigentlich.
Das ordne ich alles ähnlich ein, wie Du. In den beiden Vorpandemiejahren hatten wir ca. 750Mio. Umsatz und wären ohne Pandemie in Richtung 800-900Mio unterwegs gewesen. 2019/2020 hatten wir nur noch ca. 700Mio und 2020/2021 sogar nur noch ca. 650Mio. Umsatz, dort fehlt also schon ein größerer Betrag. Seit dem vergangenen Herbst, dürfen zwar wieder Zuschauer ins Stadion, durch den Umbau kommt es aber im Moment und noch länger andauernd, zu Umsatzeinbußen durch geringere Auslastungsmöglichkeiten.
Nur durch die Verkäufe von Hakimi, Reguilon, Ödegaard und Varane, konnten wir schwarze Zahlen schreiben (einmal ca. 300 Tsd€. und 800Tsd.€ Gewinn), ohne diese Verkäufe hätten wir in beiden Pandemiejahren Verluste eingefahren, ca. 180-200Mio. Miese.
Die letztjährig gebotenen 200Mio. für Mbappe, hätten wir wahrscheinlich zu Teilen über eine Kreditaufnahme finanzieren müssen, auf dem Konto lag ja nur ein Betrag von ca. 120Mio. Wenn Mbappe allein einen Unterzeichnungsbonus von 100Mio. erhalten soll, der im übrigen sofort fällig sein wird und Tchouameni für die kolportierten 60Mio.+ käme, dann ist unser Budget logischerweise erschöpft.
Unabhängig von seiner im Moment sportlichen Notwendigkeit oder nicht, oder der Vorsicht bzgl. seiner Verletzungsanfälligkeit, Haalands Klausel und die Kosten für Papa und Raiola jenseits der 150Mio., übersteigen unsere finanziellen Möglichkeiten für den Moment komplett. Wie Du anführtest, Mbappe soll die Gallionsfigur werden, dazu spielt Karim einfach noch auf zu hohem Niveau, um bei Haaland unbedingt in die roten Zahlen gehen zu müssen. Dies unterscheidet sich zB. zum Transfersommer 2009. Dort war der Kader sportlich heruntergewirtschaftet und es lohnte sich oder war sogar notwendig finanziell ins Risiko zu gehen, um nicht sportlich und dadurch finanziell folgend, den Anschluss an Barcelona und die europäische Konkurrenz zu verpassen.
Der Kader muss in den kommenden 1-2.Jahren ebenfalls weiterentwickelt werden, gerade für Karim muss ein Hochkaräter kommen, also gebietet es sich rational vorzugehen und so lange Karim noch derart aufspielt, sich bietende Marktchancen wie Camavinga oder evtl. Tchouameni mitzunehmen.
Ein weiterer wichtiger Punkt sind dazu die Abgänge. Bale, Isco und Marcelo entlasten zwar unsere Gehaltstabelle, gleichzeitig haben wir aber noch unsichere Abgangskandidaten wie Hazard, Jovic oder Mariano. Mbappe verschlingt ca. 50Mio. Brutto und Vinicius und Militaos Verträge sollen im Sommer verlängert und finanziell angepasst werden.