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Vereinsführung

(ging sich oben nicht mehr aus)

PPS: Ich bitte all jene, die gern mal dazu neigen, nicht einfach willkürlich einzelne Passagen rauszupicken und draufloszuhaten. Erst mal von Anfang bis Ende lesen, dann antworten. Gracias! (hätte ich vermutlich besser ganz oben hinschreiben sollen)

Unabhängig von irgendwas und wie man dazu steht der vielleicht wichtigste Abschnitt des Texts. Ich bin an der Stelle mal 100% ehrlich, ich hatte die letzten Tage mehrmals den Gedanken, das Forum als aktiver User zu verlassen, wenn ich a) Dermassen anecke, b) andere einschränke und c) scheinbar nur wenige auf wirkliche Diskussionen aus sind.
 
Unabhängig von irgendwas und wie man dazu steht der vielleicht wichtigste Abschnitt des Texts. Ich bin an der Stelle mal 100% ehrlich, ich hatte die letzten Tage mehrmals den Gedanken, das Forum als aktiver User zu verlassen, wenn ich a) Dermassen anecke, b) andere einschränke und c) scheinbar nur wenige auf wirkliche Diskussionen aus sind.

Lasst euch nicht unterkriegen!
Ihr schreibt immer so viel, gute und lange Texte, es würde dem Forum einiges verlorengehen.

@Iago Blanco: Krasser Text und gute Zusammenfassung der ganzen Ereignisse unter Perez.
Ich bin zwar der Meinung das Perez das schon gut macht, verstehe aber alle Kritikpkte, besonders Sponsoring, Kommerzialisierung und das Ganze
Allerdings sind wir da nicht die Einzigen und der ganze Fußballzirkus hat sich dahin gewandelt, machen wir da nicht mit dann sieht es sehr düster aus.
Dazu kommt ja das wir wenigstens noch ein Verein sind dem der Mitglieder gehört, nicht an der Börse etc.

Normalerweise lese ich die ganz langen Texte nicht, bzw nicht zu Ende.
Besonders auch von @Los_Merengues, obwohl ich die Teile, bis zu denen ich komme, oftmals sehr gut finde, auch wenn man mal nicht zustimmt, finde ich es oft durchdacht und vor allem IMMER mit dem Herzen zum Verein.

Ich habe es aufgegeben mir so viele Gedanken über mögliche Änderungen und/oder Wünsche bezüglich des Vereins zu machen..
Das eigene Leben ist schon schwer genug..da habe ich dann keinen Bock mehr mir zusätzliche Gedanken zu machen für Menschen die Millionen verdienen, weil sie dem Ball hinterherrennen.
(keine Kritik an die Jungs, die können da nichts für, der Markt gibt es her und ich würde es mit Sicherheit auch tun)

Corona hat die Flamme auch einfach gelöscht.
Carlo und die CL Sasion hat mich zwar wieder auftauen lassen, aber so wie früher ist es auch nicht mehr.
Vielleicht auch ein Grund, warum ich beim etwas "unschuldigerem" Frauenfußball so aufgehe?

Ganz wichtig nochmal zu sagen:

Ich liebe den Verein und auch unsere Spieler (auch wenn mal gemeckert wird)
Mir geht echt das Herz auf, wenn ich die Jungs zusammen Spaßhaben sehe, wie Camavinga und Bellingham sich gegenseitig ärgern oder Kroos und Marcelo an der Seitenlinie Carlo beraten haben!


Wollte eigentlich gar nicht so viel schreiben ._.
 
Nachwort
Ich hab diesen Text geschrieben, weil ich (und auch andere) bei der kleinsten Perez-Kritik kritisiert werde. Die meisten User/Fans verstehen nicht, wie man den Mann kritisieren kann, der diesen Verein ja wirtschaftlich so erfolgreich führt. Ich hoffe, ihr versteht es jetzt, etwas besser. Und ich hoffe, ich bin doch nicht ganz so allein.

Perez hat auch weiß Gott nicht alles falsch gemacht als Präsident, ich bin ihm für einige Sachen dankbar. Allen voran die Verbannung der Ultra Sur. Trotzdem ist sein Erbe die Umwandlung vom Fußballclub zum Unternehmen. Dass er damit ein Pionier war, macht es für mich nicht unbedingt besser.

Ganz zum Schluss nehm ich mir ein Beispiel am immer höflichen User Gato und sage zum Abschied nicht nur „¡Hala Madrid!“, sondern auch ganz höflich:

Gruß
Iago.

PS: Dieser Text entstand aus der Emotion heraus. Entschuldigt also bitte Tippfehler, Wortwiederholungen oder den ein oder anderen unschlüssigen Gedanken. Er soll zum Nachdenken und Diskutieren anregen und stellt keinerlei literarischen Anspruch.

PPS: Ich bitte all jene, die gern mal dazu neigen, nicht einfach willkürlich einzelne Passagen rauszupicken und draufloszuhaten. Erst mal von Anfang bis Ende lesen, dann antworten. Gracias! (hätte ich vermutlich besser ganz oben hinschreiben sollen)

Ich möchte eingangs gestehen, dass ich noch nicht inhaltlich auf deinen Beitrag eingehen, sondern nur ankündigen kann, dass ich dir in vielen Punkten zustimme und bei dem Rest nützliche neue Erkenntnisse für mich mitnehme. Ich möchte mir selbst auch noch genug Raum geben, um meine Gedanken dazu reifen zu lassen. Ich bin dir seh dankbar, denn ich habe deinen Text nicht nur gelesen, sondern genossen. Eine Meinung, erst recht wenn sie derart fundiert und ausformuliert ist, ist ja an sich erstmal nicht verwerflich und eine Bereicherung für das Forum. In der Schnelllebigkeit des Internets heutzutage nehmen sich ohnehin immer weniger Menschen die Zeit, Dinge sacken zu lassen, ihre Gedanken zu strukturieren und dann derart zu verfassen. In diesem Sinne: selber gracias! ;)
 
@bodi bond
Natürlich sind das „nur“ meine Lösungen, ist ja auch mein Beitrag/meine Gedanken. Wahrscheinlich wäre "persönliche Idealvorstellungen" das bessere Ording gewesen
Auf die meisten deiner Punkte bin ich in meinem Beitrag eingegangen. Da kann man sich nur auf Uneinigkeit einigen, wenn man so weit von einander entfernt liegt.
PS: Danke dir trotzdem fürs Lesen, ich hab absolut damit gerechnet, dass die meisten hier anderer Meinung sind. Dafür ist das Forum ja auch da.


Lasst euch nicht unterkriegen!
Ihr schreibt immer so viel, gute und lange Texte, es würde dem Forum einiges verlorengehen.

@Iago Blanco
Ich bin zwar der Meinung das Perez das schon gut macht, verstehe aber alle Kritikpkte, besonders Sponsoring, Kommerzialisierung und das Ganze
Allerdings sind wir da nicht die Einzigen und der ganze Fußballzirkus hat sich dahin gewandelt, machen wir da nicht mit dann sieht es sehr düster aus.
Dazu kommt ja das wir wenigstens noch ein Verein sind dem der Mitglieder gehört, nicht an der Börse etc.

Das ist tatsächlich für mich die Gretchenfrage. Ist es überhaupt möglich, einen Verein in diesen Zeiten moralisch "besser" zu führen? Vielleicht nicht. Ich glaube schon daran. Ich muss daran glauben.

Vielleicht es ist auch naiv oder illusorisch aber ich denke tatsächlich, es wäre möglich, auch mit weniger Gewinnen konkurrenzfähig zu sein, und bin der Überzeugung, man könnte mehr machen als großer Verein mit dieser Dimension und Strahlkraft. Auch, in dem man manche Dinge nicht macht.

Aber ich versteh auch alle, die sagen: die Welt ist kompliziert/schlecht genug, ich will mir bei meinem Hobby nicht auch noch über solche Dinge den Kopf zerbrechen. Das Ding ist halt: mach ich mit, darf ich mich nicht beklagen. Ganz fernbleiben kann ich nicht, aber ich hab es schon auf ein Minimum reduziert. Schau kaum Spiele mehr, hab keine MadridistaCard mehr, kauf keine Trikots mit diesem Sponsor drauf, boykottierte die FIFA-WM (die übernächste wird wohl in Saudi Arabien stattfinden. Wieder ohne mich. Ob ich die in Spanien/Portugal/Südamerika schaue, weiß ich noch nicht). So hat halt jeder seinen persönlichen Umgang damit.

So blöd es klingt, ich hab mir schon einen regionalen Verein gesucht, der vielleicht zu meinen Werten passt und den ich supporte. Aber das Ding mit der Liebe ist: man kann es nicht erzwingen.

PS: Den Punkt, dass wir noch ein echter Verein sind, feiere ich auch. Wieviel Unterschied es dann in Wahrheit macht, weiß ich aber ehrlich gesagt nicht.

Unabhängig von irgendwas und wie man dazu steht der vielleicht wichtigste Abschnitt des Texts. Ich bin an der Stelle mal 100% ehrlich, ich hatte die letzten Tage mehrmals den Gedanken, das Forum als aktiver User zu verlassen, wenn ich a) Dermassen anecke, b) andere einschränke und c) scheinbar nur wenige auf wirkliche Diskussionen aus sind.

Oh ja, das fühl ich sehr. War auch schon ein paar Mal kurz davor.
 
Zuletzt bearbeitet:
(ging sich oben nicht mehr aus)

Nachwort
Ich hab diesen Text geschrieben, weil ich (und auch andere) bei der kleinsten Perez-Kritik kritisiert werde. Die meisten User/Fans verstehen nicht, wie man den Mann kritisieren kann, der diesen Verein ja wirtschaftlich so erfolgreich führt. Ich hoffe, ihr versteht es jetzt, etwas besser. Und ich hoffe, ich bin doch nicht ganz so allein.

Perez hat auch weiß Gott nicht alles falsch gemacht als Präsident, ich bin ihm für einige Sachen dankbar. Allen voran die Verbannung der Ultra Sur. Trotzdem ist sein Erbe die Umwandlung vom Fußballclub zum Unternehmen. Dass er damit ein Pionier war, macht es für mich nicht unbedingt besser.

Ganz zum Schluss nehm ich mir ein Beispiel am immer höflichen User Gato und sage zum Abschied nicht nur „¡Hala Madrid!“, sondern auch ganz höflich:

Gruß
Iago.

PS: Dieser Text entstand aus der Emotion heraus. Entschuldigt also bitte Tippfehler, Wortwiederholungen oder den ein oder anderen unschlüssigen Gedanken. Er soll zum Nachdenken und Diskutieren anregen und stellt keinerlei literarischen Anspruch.

PPS: Ich bitte all jene, die gern mal dazu neigen, nicht einfach willkürlich einzelne Passagen rauszupicken und draufloszuhaten. Erst mal von Anfang bis Ende lesen, dann antworten. Gracias! (hätte ich vermutlich besser ganz oben hinschreiben sollen)

Verstehe und teile viele deiner Kritikpunkte spez. den Umgang mit unserem Nachwuchs (obwohl man grundsätzlich dort gute Arbeit leistet, leider entschied man sich dazu, dies bis auf wenige Ausnahmen nur noch finanziell zu nutzen.). Dazu begreife ich den Inhalt, den Ablauf und die Form der Präsentation der SL Pläne, bis auf ewig als den größten Fauxpas in seiner Amtszeit. Die Idee der UEFA und seinen Schergen einen Konkurrenzwettbewerb entgegen zu stellen kann ich absolut nachvollziehen, ebenso gefielen mir Inhalte wie einheitliche Finanzregeln, die die Gehälter/Ablösesummen deckeln könnten. Problematisch war selbstverständlich der geschlossene elitäre Ansatz, dass präsentieren aus dem blauen Himmel heraus, die fehlende Abwägung der Reaktion der nicht involvierten Vereine, der Medien, der rechtlichen Fragen und vor allem Perez dilettantische öffentliche Darlegung der Pläne. Ich stimme Dir ebenso beim Punkt der mich sehr abstoßenden Idee, Real Madrid Themenparks zu eröffnen zu. Damit unterminiert, infantilisiert und verkitscht er für mich das flamboyante und Einzigartige Sosein des Vereins, der es mit Sicherheit nicht nötig hat, sich an alles und jeden zu verkaufen.

https://www.realmadrid.com/de/uber-real-madrid/werte

Hier ist mal ein Link zur Vereinshomepage, in der die Werte, dass angestrebte wirken und die Verantwortung des Klubs ausformuliert wurden. Damit kann ich mich immer noch identifizieren.

Perez kam im Jahr 2000 an die Spitze und seine Ausbeute in den nat. Wettbewerben sind absolut vernichtend. 6x Ligen und 2x Copa, sind aber zu seiner Verteidigung angeführt, leider nur die Fortführung der Entwicklung, die sich schon seit dem Anfang der 90iger Jahre andeutete. Zwischen 1990-1999 holten wir lediglich zwei mal die Liga und nur eine Copa. Zusammenfassend holte der Klub seit 1990 gerade mal 10x die Liga und 4x die Copa, sprich von 66 Möglichkeiten die Liga/Copa zu holen, schafften wir es lediglich 14 Mal. Bei unserer Vergangenheit und dem Selbstverständnis des ewigen Rekordmeisters eine erschütternde Bilanz, die die Helden der Vergangenheit, diese Titel und die Bedeutung Real Madrids erschufen, grausen wird. Gleichzeitig gewannen wir in diesem Zeitraum 8x die CL, ich denke man kann aus diesen Zahlen sehr gut die Entwicklung und Fokussierung auf die Internationalisierung des Klubs herauslesen. Barcelona gewann in diesem Zeitraum 26 nationale Titel, vielleicht macht neben Messi, dass bestreben der Eigenständigkeit Kataloniens den Unterschied, im Ligaalltag einfach fokussierter und hungriger zu sein.

Den Punkt der fehlenden einheitlichen Vereinsspielidee, sprach ich auch schon mehrfach an, gleichwohl muss man sich eingestehen, dass bis auf Ajax, einem ehem. Ajax Spieler, der dann in Barcelona wirkte und Barcelona Zöglinge wie Guardiola/Arteta, die Vereine längerfristig gestalten durften, kein Verein über einen längeren Zeitraum eine Vereinsimmanente Spielidee aufweist. Guardiolas Arbeit in München wurde schnell verwässert, bei City könnte vielleicht selbst nach seinem Abgang die Idee zurückbleiben, weil dort im Organigramm sehr viele ehem. Barcelona geprägte Personen agieren. Den Punkt des Sportdirektors teile ich auch, vielleicht muss man Calafat als diesen begreifen. In anderen Vereinen sehe ich auf dieser Position aber auch wenig Struktur/Konstanz, wie oft wechselte allein München in den letzten Jahren auf dieser Position und bei Investorenklubs, wechselt sowieso spätestens mit jedem Weiterverkauf die Führung, die Pläne.

Das ersinnen die Transferstrategie hinsichtlich der Verpflichtung von vielversprechenden Talenten umzustellen, teile ich absolut, liebe sie sogar. Die Spieler kommen im Strampler nach Madrid und können hier in alle Anforderungen und Werte des Klubs reinwachsen. Finanziell macht es sowieso Sinn, so viele Themenparks und sonstigen Ausverkauf könnte Perez gar nicht planen, wie wir benötigen würden, um mit den Klubs aus dem Orient oder England mitzuhalten. Ebenso muss ihm gutheißen dass der Verein immer noch in Mitgliederhand ist und wir nicht den Weg eines AC Milan oder Man United gehen mussten. Das ändern der Kriterien um die Präsidentschaft anzustreben, missfiel mir ebenfalls. Ich versuchte aber zu ergründen warum und dort mutmaße ich mal, dass es mit der finanziellen Absicherung des Vereins zu tun haben könnte. Ein Präsident wie z.B. Calderon hinterließ dem Verein Schulden in Höhe von ca. 300Mio., hätte er damals schon mit einer Einlage von ca. 15% des Vereinsumsatzes haften müssen, wäre es evtl. nicht zu diesen Verbindlichkeiten gekommen oder man hätte ihn im Nachgang wenigstens in diesen Einlagenhöhe verklagen können.

:D Ist wahrscheinlich etwas unstrukturiert (bin etwas müde...), was ich versuchte zu schreiben, wollte nur versuchen deine Punkte zu verstehen, dass teilweise teilen dokumentieren, aber gleichzeitig Verständnis und Anerkennung für seine Arbeit formulieren. Ich bin mir sicher das man die Entwicklung der Monetarisierung im Profifußball nie mehr zurückdrehen können wird und unter diesen Wissen, finde ich das Perez und der Verein es oft genug gut und gelegentlich auch mal schlechter schaffen, dass besondere und unvergleichliche des Vereins zu erhalten und fortzuführen, geht es im gelegentlichen Hang zu Utopien und Perfektion besser, ja in der Theorie und Nichtverantwortlichkeit selbstverständlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Unabhängig von irgendwas und wie man dazu steht der vielleicht wichtigste Abschnitt des Texts. Ich bin an der Stelle mal 100% ehrlich, ich hatte die letzten Tage mehrmals den Gedanken, das Forum als aktiver User zu verlassen, wenn ich a) Dermassen anecke, b) andere einschränke und c) scheinbar nur wenige auf wirkliche Diskussionen aus sind.

Mein Lieber, dass geht mir alle Vierteljahre so. Verstehe oft genug die Form der Diskussionskultur, dass persönlich werden bei abweichenden Meinungen und das fehlende Verständnis für das jeweilige Sosein der User, hier zu Teilen überhaupt nicht. Auch wenn ich oft versuchte mit Humor um Verständnis für Meinungsfreiheit/-Vielfalt zu bitten, stören mich diese Punkte ebenfalls sehr.
 
Exzellenter Beitrag, lieber @Iago Blanco

Du sprichst mir in vielen Punkten aus der Seele! Vielleicht fühle ich deswegen vieles ähnlich, weil ich auch in den 90ern zu Real gefunden habe und das Team um Raúl, Morientes, Guti, Hierro, Roberto Carlos, Salgado und Casillas (um nur die für mich wichtigsten zu nennen) als Jugendlicher bewunderte (wobei ich nie der Typ mit Posterwänden war...). Zu der Zeit fehlte mir freilich der geistige Horizont, um die Tiefe hinter dem Koloss Real Madrid zu erkennen. Damals sah ich nur den Sport; aber das "Unternehmen" existierte schon viel länger.

Ich will nur auf die wenigen Punkte eingehen, die ich etwas anders sehe oder wo ich Bedenken habe. Beim allermeisten stimme ich, wie gesagt, mit dir überein!
  • Die Ära Mourinho fand ich nicht nur sportlich extrem wichtig. Gerade Mous Art hat in meiner Wahrnehmung beispielsweise viel Widerstand gegen eine über Jahre etablierte Unkultur der medialen Berichterstattung (Marca, AS) gebracht, die sich quasi in römisch-kaiserlicher Weise als Scharfrichter, skrupellose Lügner und Alleswisser betätigt hatte. Dem "medialen Haifischbecken" Madrid ist mit Mou endlich mal einer radikal entgegengetreten und hat gewisse Usancen gestört. Ja, das Señorio-Prinzip ist fundamental, und gewisse Mou-Aktionen sind für mich "too much" gewesen (zB die Aktion mit Vilanova oder die aus der Ferne undurchsichtige Causa Carbonero-Casillas). Andererseits bin ich kein Anhänger der christlichen Lehre, im Angriffsfall auch noch die rechte Wange hinzuhalten. Mourinho hat Pflöcke eingeschlagen: Bis hierher, und nicht weiter.
  • Die Monetarisierung/Kommerzialisierung/Ökonomisierung aller Lebensbereiche ist ein allgemeiner Zug im kapitalistischen System (siehe richtige Diagnose bei Marx). Pérez war diesbezüglich sicher ein Mastermind, aber nicht der einzige im Weltfußball und schon gar nicht der erste bei Real Madrid: Das war wohl kein geringerer als Santiago Bernabeu himself! Schon Bernabeu wusste, dass die sportliche wie wirtschaftliche Kraft Real Madrids nur mit (gekauften, internationalen) "Stars" aufblühen kann.
    Das Problem, das ich bei Pérez sehe, ist, dass er jedoch die Balance aus den Augen verloren hat - insbesondere in der ersten Amtszeit bis 2006. Auch da hat die Ära Mourinho viel verändert und Pérez eine neue Sichtweise gelehrt. Wobei ich mich der Kritik anschließe, dass dieses Lernen "unvollständig" war und der alte Pérez immer wieder durchkommt (Causa Özil (-->James), Causa Di Maria (-->Bale), Causa Mbappe etc.).
    Nur: Hätte Pérez nicht als Vorreiter der Ökonomisierung fungiert, stünde Real heute wohl nicht mehr da, wo es ist und wo es schon Bernabeu platziert haben wollte: an der Spitze des internationalen Klubfußballs. In der Hinsicht gibt es kein Entkommen, Fußball-Romantik hin oder her. Es muss ein Kompromiss gefunden werden zwischen den Werten des Vereins/Madridismos und den ökonomischen Gegebenheiten/Voraussetzungen der Umwelt, in und aus der man lebt. Wenn wir ganz nüchtern urteilen, sind wir mit dem Aufstieg der Öl- bzw. Staatsclubs finanziell bereits in die zweite Reihe zurückgefallen, können dies aber zT durch die sportlich-historische Ebene noch kompensieren. Diesen Weg des Kompromisses, einesteils möglichst unabhängig (von einzelnen oder staatlichen Mäzenen) zu sein und als "Mitgliederverein" (statt als AG) zu existieren, andererseits wirtschaftlich notwendige Abschlüsse und Erweiterungen (Stichwort: Umbau des Estadio Bernabeu zu einer multifunktionalen Arena) vorzunehmen, wird auch Pérez' Nachfolger dereinst gehen müssen. Eine Alternative läge allenfalls darin, das Gesamtsystem Fußball auf eine ganz neue Grundlage zu stellen (Stichwort: Super League mit "salary caps" und anderen Regeln für das ökonomische Gebaren).
Vielen Dank nochmals für deine Mühen des Zusammentragens! Ein toller Post, der viel anspricht. Und der Zeitpunkt ist doch gut, @bodi bond ? Wir stehen rundum (ökonomisch, sportlich, infrastrukturell etc.) ziemlich gut da, es bräuchten nur gewisse Stellschrauben bedient werden, um für die nächsten 10-20 Jahre gerüstet zu sein; außerdem gibts da noch die "natürliche" Altersthematik. Jetzt wäre der optimale Zeitpunkt, wenn auch nicht für einen Rücktritt, so doch unbedingt für eine sorgfältige Planung der Übergabe im Präsidium. Wenn man dabei noch den (offenbar von Iago, mir und anderen Fans als solchen empfundenen) Fehler ausmerzt, dass der Präsident erratisch Transfers bestimmt, soll uns nichts Schlimmeres passieren.
:flag:
 
Mein Lieber, dass geht mir alle Vierteljahre so. Verstehe oft genug die Form der Diskussionskultur, dass persönlich werden bei abweichenden Meinungen und das fehlende Verständnis für das jeweilige Sosein der User, hier zu Teilen überhaupt nicht. Auch wenn ich oft versuchte mit Humor um Verständnis für Meinungsfreiheit/-Vielfalt zu bitten, stören mich diese Punkte ebenfalls sehr.

Was ist denn hier zur Zeit los?! Mit dem Ende des transfersommers, ist auch die Leichtigkeit und Aktivität hier drastisch runter gegangen nach meinem Gefühl.

Hier herrscht grad nen Klima was ziemlich angespannt ist und sich grad 2 Lager gebildet haben. Hier muss man aufpassen, dass langjährige User nicht wirklich sich verabschieden. Hoffe das zumindest nicht, da ich auch primär wegen diesen guten Texten hier bin, die mir aber mittlerweile viel zu lang geworden sind.


Gesendet von iPhone mit Tapatalk
 
Was ist denn hier zur Zeit los?! Mit dem Ende des transfersommers, ist auch die Leichtigkeit und Aktivität hier drastisch runter gegangen nach meinem Gefühl.

Hier herrscht grad nen Klima was ziemlich angespannt ist und sich grad 2 Lager gebildet haben. Hier muss man aufpassen, dass langjährige User nicht wirklich sich verabschieden. Hoffe das zumindest nicht, da ich auch primär wegen diesen guten Texten hier bin, die mir aber mittlerweile viel zu lang geworden sind.


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Hatte ich die Tage ja schon paar mal angesprochen, dass die Verhärtung der Meinungsfronten dem Forum schaden. Wie ich immer schreibe, solange Form/Stil den Beitrag ummanteln, kann man inhaltlich abweichen und wunderbar darüber diskutieren. Nichts ist langweiliger wie grundsätzlich beseelte Fans und Meinungsbrei.
 
Ich denke wenn es z.b. mit Alonso als Coach wieder attraktiveren Offensivfussball gibt, werden fast alle Madridista wieder zufriedener werden.

Die letzten höheren Siege gehen auch schon in die richtige Richtung und ich habe sowieso das Gefühl, dass unsere Talent-Rasselbande bei den meisten Fans mehr Kredit hat, als würden wir immer noch mit KMC + CR7 und Benz spielen.
 
Unabhängig von irgendwas und wie man dazu steht der vielleicht wichtigste Abschnitt des Texts. Ich bin an der Stelle mal 100% ehrlich, ich hatte die letzten Tage mehrmals den Gedanken, das Forum als aktiver User zu verlassen, wenn ich a) Dermassen anecke, b) andere einschränke und c) scheinbar nur wenige auf wirkliche Diskussionen aus sind.
DU BLEIBST, du gehörst zu den Leistungsträgern, ein Verlust, lässt sich nicht so leicht auffangen! Ich bezweifele auch, dass wir auf dem TM, einen gleichwertigen Ersatz finden :D
 
Unabhängig von irgendwas und wie man dazu steht der vielleicht wichtigste Abschnitt des Texts. Ich bin an der Stelle mal 100% ehrlich, ich hatte die letzten Tage mehrmals den Gedanken, das Forum als aktiver User zu verlassen, wenn ich a) Dermassen anecke, b) andere einschränke und c) scheinbar nur wenige auf wirkliche Diskussionen aus sind.

Ich hab etwas auf dich draufgehauen in letzter Zeit, aber ich möchte dich und deine Beiträge in diesem Forum haben wie ich den FC Barcelona in der Liga haben will. Ohne wäre es nicht das Gleiche und trotz Abneigung (nicht gegen dich persönlich, wir kennen uns ja gar nicht mein Lieber!) ist ein grosser Respekt vorhanden. Unerwähnt möchte ich dann aber auch nicht lassen, dass auch du gerne mal auf Leute draufhaust und oft so nebenbei kleine Seitenhiebe einbaust :D
 
Perez, nimm endlich deinen Hut!
Eine Rücktrittsforderung – weil es sonst keiner macht.

Was kann man auszusetzen haben an einem Vereins-Präsidenten, der in seiner ersten Amtszeit, um die Jahrtausendwende, den Verein nicht nur wirtschaftlich saniert, sondern zum profitabelsten Fußballclub der Welt gemacht hat?

Wie kann man Florentino Perez kritisieren, der in seinen knapp 20 Jahren Amtszeit 6 Champions League-Titel gewann. Sechs! Mehr als der FC Barcelona in seiner gesamten Historie (5). Ein Präsident, der trotz Pandemie das Stadion zu einem noch spektakuläreren Fußballtempel umgebaut hat. Ein Präsident, dessen Team zu diesem Zeitpunkt gerade trotz des Fehlens eines Top-Stürmers auf Rang 1 der Liga-Tabelle grüßt, mit beinah makelloser Bilanz. Ein Erklärungsversuch.

Ende der 1990er habe ich mich in einen Fußballclub verliebt. Ein Club, der mutigen Offensivfußball hat spielen lassen mit einer Mischung aus Spaniern, Canteranos und Weltstars. Hierro, Raul, Redondo, Seedorf und Co haben es mir angetan. Dank ihnen habe ich damals begonnen, mich näher mit Real Madrid zu beschäftigen. Und, was soll ich sagen, der Verein hat mich nicht mehr losgelassen. Die Merengues waren irgendwie anders. Der erfrischende Fußball, die starken Persönlichkeiten waren in Kombination mit den Werten des Clubs „Schuld“ daran, dass ich mich seither trotz geografischer Distanz zu Madrid als Madridista bezeichne. Man stand damals nicht nur für attraktiven Fußball, sondern auch für Señorio, für Anstand und Klasse. So wurde zum Beispiel nach Niederlagen nicht die Schuld beim Schiedsrichter gesucht – oder gar die UEFA beschuldigt. Mund abwischen, nächstes Mal besser machen, war das unausgesprochene Credo. Kapitäne wie Sanchez, Hierro, Raul und später Casillas standen symbolisch für dieses Real Madrid. Gentlemen des Fußballs, bescheidene Sportsmänner, wie man sie heute nur noch selten findet.


Moneten statt Madridismo.
Einer dieser Aushängeschilder hat einmal gesagt: „Soy no galáctico, soy de móstoles"
(„Ich bin kein Galaktischer, ich bin aus Mostoles
). Iker Casillas war wahrlich kein Galaktischer. Anders als Luis Figo, Zinedine Zidane, Ronaldo (Fenomeno) oder David Beckham, die alle für viel Geld nach Madrid kamen. Weil Florentino Perez gerufen hat und ein Fußballteam aufbauen wollte, das mehr Showtruppe als Fußballmannschaft sein sollte. Einzelne Spieler, die kein Team waren, weil man ihnen nie die Chance dazu gab. Spieler, deren Hauptaufgabe es war, Trikots zu verkaufen und die Marke Real Madrid auf der ganzen Welt bekannt zu machen. Aus Marketingsicht war das Projekt genial – und ging voll auf. Aber mit dem Fußball, in den ich mich verliebte, hatte das nichts mehr zu tun. Talentierten Canteranos wie Guti wurde jedes Jahr ein neuer Star vor die Nase gesetzt, verdiente Spieler wurden fallen gelassen und/oder vor die Tür gesetzt (Hierro, Makelele, Redondo, Morientes), der im Team beliebte Erfolgstrainer Del Bosque musste gehen … Die Galacticos 1.0 waren der Anfang vom Ende des Fußballclubs Real Madrid. Und der Beginn vom Weltkonzern Real Madrid. Der Madridismo musste den Moneten weichen. Und auch der Architekt hinter dem großen Markenaufbau selbst nahm zwischenzeitlich seinen Hut. Perez ging 2006 wegen Erfolglosigkeit. Denn nach sechs Jahren Galacticos standen trotz horrender Ausgaben lediglich drei große Titel zu Buche.


Der Zweck heiligt alle Mittel.
Da sich sein Nachfolger aber gelinde gesagt nicht gerade mit Ruhm bekleckerte (zu viel Stoff für diesen Artikel), kam Perez nach zweieinhalb Jahren zurück. Und machte dort weiter, wo er aufgehört hatte. Er kaufte Stars. Bis dahin unübertroffene Sommertransferausgaben von rund 260 Mio Euro, neue Stars und große Namen sollten den (sportlichen) Erfolg zurück nach Madrid bringen. Dafür wurden im Zuge der „Operación Salida“ wieder einmal verdiente Spieler vor die Tür gesetzt und mit Manuel Pellegrini wieder ein neuer Trainer geholt – der 1 Jahr später bereits wieder gegangen wurde. Wegen keinem geringeren als Jose Mourinho.
(Dieser war wenige Monate später übrigens auch dafür verantwortlich, dass Generaldirektor und Vollblutmadridista Jorge Valdano seinen Sessel räumen musste.)
Mit dem Portugiesen kam ein Startrainer nach Madrid, der im Gegensatz zu all seinen Vorgängern sehr viel Kredit von Perez bekam. Er schenkte dem „Special One“ Vertrauen, Handlungsfreiheit, Macht. Sportlich gab der Erfolg Perez Recht. Mourinho gab dem Team wieder Selbstvertrauen, durchbrach die zu jenem Zeitpunkt schier unüberwindbare Übermacht aus Katalonien und ebnete damit auch seinen Nachfolgern Ancelotti und Zidane den Weg für spätere Erfolge. Dabei redete ihm Perez nie drein, sondern holte jene Spieler, die der Portugiese für seine Mannschaft haben wollte. Spieler, die nicht unbedingt die klingendsten Namen hatten oder die schönsten Frisuren. Aber am Ende stand da ein sehr erfolgreiches Team am Feld. Eine Fußballmannschaft und keine Showtruppe.

Trotzdem sehen viele – und ich zähle mich dazu – seine Amtszeit auch kritisch. Denn der streitbare Trainer hatte in Madrid nicht nur Narrenfreiheit, sondern führte sich auch auf wie ein Narr. Verschwörungstheorien, Handgreiflichkeiten, verbale Attacken, peinliche Ausreden … das Repertoire seiner Entgleisungen war größer als seine Taktik-Kenntnisse. Das alles hatte mit dem Madridismo wenig zu tun. Doch den meisten Fans schien das egal zu sein, der Zweck heiligte plötzlich alle Mittel. Vorbei der Anspruch an mutigen Offensivfußball, vorbei der Anspruch an ein Team voller Gentlemen. Mourinho hat dem Team sportlich viel gegeben. Aber leider hat er auch den Pragmatismus und das schlechte Benehmen salonfähig gemacht. JM war kein Señor, er war ein Flegel. Florentino Perez machte das alles nichts. Sein Trainerliebling wurde nicht entlassen, ging dann aber freiwillig. Zum Wohle aller. Noch heute steht aber die Tür jederzeit offen für den Portugiesen. Laut Medienberichten hatte er zuletzt 2021 die Möglichkeit zu einer Rückkehr, hatte da aber schon der AS Roma zugesagt. Manche sind froh darüber – ich zähl mich dazu.

Wiederholungstäter.
Zwar blieb unter Mourinho der große CL-Erfolg aus, dafür erreichte man unter seinen Nachfolgern das schier unmögliche. Man gewann – und verteidigte den Titel! Als erstes Team in der Geschichte dieses Wettbewerbs in seiner heutigen Form. Mehr noch, mit Carlo Ancelotti bzw. Zinedine Zidane an der Seitenlinie errang man den prestigeträchtigen Henkelpott zwischen 2013 und 1018 sogar 4 mal in 5 Jahren.

In diesen großen europäischen Nächten kommt bei Real Madrid etwas zum Vorschein, das zum Glück seit jeher in Madrids DNA steckt. Ein Wert, den kein Marketing der Welt erschüttern kann. Ein Wert, der sich nicht einmal richtig in Worte fassen lässt. Am ehesten trifft es Siegeswille. Real Madrid kämpft bis zum Schluss, glaubt bis zum Schluss an sich. Das Ergebnis dieses Selbstbewusstseins war und sind glorreiche Remontadas und Last-Minute-Siege. Triumphe, die in dieser Art und Häufigkeit einfach nur von Real Madrid errungen werden können.

An diesen Erfolgen hat natürlich auch Florentino Perez seinen Anteil. Die kann und will ich ihm gar nicht nehmen. Die wahren Väter dieser Erfolge waren aber in meinen Augen trotzdem andere. Ein Sergio Ramos, der beim Stand von 0-1 im Finale gegen den Atletico in Minute 90+3 zum Ausgleich köpft und den Stadtrivalen damit den moralischen Todesstoß verpasst. Ein Cristiano Ronaldo mit seinen unzähligen wichtigen Toren (unvergessen beispielsweise seine drei Tore im Rückspiel gegen Schalke). Ein Benzema, der den uneigennützigen Vorlagengeber für Cristiano und Bale gab. Ein Mittelfeld-Trio, das wohl als eines der besten in die Geschichte dieses Sports eingehen wird. Aber auch die Trainer Ancelotti und Zidane, die mit ihrer ruhigen Art, mit ihrer natürlichen Autorität die idealen Trainer waren für eine Mannschaft, die mehr Vaterfigur als Taktikguru brauchte. Ähnlich wie damals auch Erfolgstrainer Vincente Del Bosque. Genau wie der Spanier musste aber auch Ancelotti trotz La Decima die Koffer packen. Zidane ging sogar (zweimal) freiwillig. Langfristige sportliche Planung ist gelinde gesagt nicht die Stärke von Florentino Perez. Die CL-Erfolge überdecken das – aber im täglichen La Liga-Alltag macht sich das schonungslos bemerkbar.

Maximal mittelmäßig.
Zidane sagt heute noch, dass seine liebsten Titel die beiden gewonnenen Liga-Trophäen waren, weil die Liga das tägliche Brot sei. Damit hat er vollkommen Recht. Während in der Champions League oft einzelne Genieblitze – oder auch starke Rückspiele – reichen, merkte man in Spanien, dass sich Perez mit der fehlenden Konstanz in der Personalplanung, von Trainer bis hin zu den Spielern, keinen Gefallen tut. Am konstantesten erfolgreich war man stets, als man es schaffte, eine Gruppe länger beisammenzuhalten, und den Trainer in die Personalentscheidungen miteinbezog. Mourinhos aber vor allem auch Zizous Erfolge sind der beste Beweis dafür. Unter Zidane kam zB kein De Gea, sondern man vertraute weiter Keylor Navas. Unter Mou gab es keine große Asien-Tour, sondern konzentrierte Vorbereitung mit möglichst wenig Presserummel. In Summe „verbrauchte“ Perez in seinen rund 20 Amtszeiten unfassbare 13 Trainer (wenn ich mich jetzt nicht verzählt habe). Zwar hat er sich dahingehend im Vergleich zu seinen Anfangsjahren gebessert, wirkliches Vertrauen und Mitspracherecht genossen aber eben nur der Portugiese (aufgrund seines damaligen Star-Status) und die Vereinslegende Zidane (den Perez damals ja schon selbst als Spieler holte). Ancelotti, jeweils Nachfolger der beiden Präsidenten-Lieblinge, musste/muss mit dem arbeiten, was da ist. Trainerwünsche werden selten erfüllt, das hat – in Kombination mit fehlendem Vertrauen – fähigen Coaches wie Pellegrini, Lopetegui oder eben dem Italiener in Amtszeit 1, das Genick gebrochen. Spieler, mit denen sie planten, wurden gegangen. Spieler, mit denen sie nicht rechneten, kamen. Spieler, die sie wollten, kamen nicht. Das macht es für jeden Trainer schwer, langfristig erfolgreich zu sein. Gerade in der Liga, die, wie Zizou richtig sagte, unser täglich Brot ist.

Den 6 CL-Triumphen stehen national lediglich 5 Meisterschaften gegenüber. 5 La Liga-Titel in 20 Jahren. Das ist mehr als bescheiden für die Ansprüche von Real Madrid. Klar kann man jetzt sagen, Barça hatte zeitweise eine Jahrhundertelf, das stimmt. Aber deren Dominanz dauerte keine 20 Jahre. Die Katalanen wären in Summe oft genug schlagbar gewesen, aber man konnte es nicht ausnutzen. Dazu kommen noch bescheidenere 2 Copa del Rey-Triumphe. In Worten: Zwei. Das kann und darf man nicht schönreden, auch wenn einer davon auch noch so legendär war.

Fehlende (sportliche) Philosophie.
Die anderen Vereine machen es dabei nicht immer besser. Aber man kann sich ruhig Dinge abschauen, die anderswo funktionieren. Selbst wenn’s der Erzrivale ist. Deren einheitliche Spielphilosophie zahlt sich aus. Eigenbauspieler haben beim FC Barcelona tendenziell weniger Anpassungsschwierigkeiten, Trainer werden (in der Regel) nicht nach Namen geholt, sondern nach der Frage: passen sie zur Philosophie. Bei Real Madrid fehlt so etwas komplett. Der einzige Rote Faden ist das Credo, die besten holen zu wollen und mit den besten alle Titel gewinnen zu wollen. Aber die besten Einzelspieler machen in einem Teamsport noch nicht das erfolgreichste Team. Das hat vor allem die erste Galactico-Ära eindrucksvoll gezeigt. Und wenn man schon keine einheitliche Spielidee hat, braucht es zumindest endlich einen echten Sportdirektor mit Handlungsfreiheiten, bei dem alles zusammenläuft. Wir Fans schreien schon lange nach so einer Person.


Neue Zeiten, jüngere Galacticos.
Realistisch betrachtet wird aber unter Perez nie ein Sportdirektor kommen. Warum?

Weil alles dem finanziellen Erfolg untergeordnet ist. Der Fokus liegt auf der Marke Real Madrid, nicht auf dem Fußballclub Real Madrid. Spieler werden vorrangig aufgrund ihres Marktpotentials geholt. Der Trainer muss dann schauen, wo er die Kicker unterbekommt. Und das ist unter Perez schon seit jeher so (ausgenommen nur die kurze Mourinho-Ära, der mehr oder minder nicht nur Trainer, sondern auch Sportdirektor war).

Das einzige, was sich dahingehend verändert hat: Früher hat man fertige Spieler, große Namen mit Strahlkraft geholt. Jetzt kauft man die größten Talente mit dem höchsten Marktwertpotential. Nicht weil man so viel Spaß an Talenteförderung hat, sondern einfach weil man es sich nicht mehr leisten kann, um die Figos, Zidanes dieser Welt mitzubieten. Um die 200er gab es dahingehend schlicht keine Konkurrenz. Heute müsste man mit Retortenclubs mitbieten, die ganze Staaten hinter sich haben. Das ist unmöglich. Genauso wie es beinah unmöglich ist, Spieler von jenen Clubs wieder loszueisen.

Bestes Beispiel Mbappe. Man ist so vernarrt in die Vorstellung, ihn im weißen Trikot zu haben (um weiße Trikots verkaufen zu können), dass man sportliche Baustellen bewusst in Kauf nimmt. Seit mehreren Jahren läuft man ihm schon hinterher. 2x konnte man aber der Spieler wollte nicht. Die restliche Zeit konnte man ihn sich schlicht nicht leisten – bzw konnte es sich PSG leisten, jegliche Summe abzulehnen, egal wie verrückt die auch geklungen hat.

Ausverkauf der eigenen Identität.
Kylian Mbappe wird trotzdem kommen. Irgendwann. Man spart seit Jahren für diesen Transfer und wird weiter Sturm-Alternativen ignorieren. Ob der Franzose die richtigen Werte vertritt oder ob er womöglich der aktuell hervorragenden Teamchemie mit seinem Ego-Trip mehr schadet … das ist dem Verein dabei völlig egal. Die großen Stars und die größten zukünftigen Sternchen müssen in Madrid spielen. Dafür wird auch gern mal die eigene Identität verkauft.

Seit Jahren ist die Cantera nur dazu da, möglichst viele Spieler für (insgesamt) möglichst viel Geld zu verkaufen. Die eigene Jugend dient nicht mehr länger als Identifikation für Fans, sondern ist zur Geldruckmaschine verkommen. Bezeichnend für diesen Präsidenten.

Jedes Jahr hoffen wir Fans wieder darauf, dass einer „von uns“ hochgezogen wird – nur um dann wieder enttäuscht zu werden. Ja, ab und an werden welche hochgezogen. Aber sie sind nie einer ernsthafte Option im A-Kader, sondern sollen nur Lücken füllen und den Marktwert steigern, um dann verkauft zu werden. Ich behaupte, selbst ein Raul oder Casillas würden es unter der aktuellen Vereinsführung im Leben nicht schaffen, sich bei Real Madrid durchzusetzen. Wir Fans finden dann immer eine Ausrede, warum Spieler A zu wenig Talent hat oder Spieler B halt die Einstellung fehlt. Aber 20 Jahre sind ein langer Zeitraum, wir reden hier nicht von Einzelfällen, sondern einem klaren Plan: Die Canteranos sollen nicht für Real Madrid spielen, sondern Geld reinspielen.

Dazu kommen immer wieder größenwahnsinnige Ideen auf wie zum Beispiel jene um einen Real Madrid-Freizeitpark. An sich schon absurd aber dann soll er auch noch in einem Staat entstehen, der Frauen- und Menschenrechte mit Füßen tritt. Nennt mich naiv aber als Institution Real Madrid, als Institution mit Vorbildwirkung für zigtausende Jugendliche auf der Welt, hat man mMn die Verantwortung, von solchen Staaten kein Geld zu nehmen. Mir ist schon bewusst, dass man kaum eine Firma findet, die eine lupenreine Weste hat. Aber es gibt sehr wohl Nuancen der Geldgier. Mit Sponsoren wie Fly Emirates macht Real Madrid hier nichts anders als jeder andere Verein und verkauft sich wie alle anderen an den Meistbietenden. Schade und nicht nötig. Was bringt uns jährliches Wachstum? Was bringt es uns Fans, wenn wir Real Madrid in irgendeiner Forbes-Liste ganz oben sehen? Das alles hat nichts mehr mit Fußball zu tun. Und Perez war einer der Pioniere dieser Entwicklung.

Da ist es auch kein Wunder, dass er immer noch so sehr für die Super League eintritt. Dabei wurde das diffuse und grottenhaft schlecht kommunizierte Konzept zurecht von den meisten Fans kritisiert wurde. Leider steuert auch die UEFA in exakt dieselbe Richtung, nennt das Ganze halt nur anders. Ich seh da in Wahrheit wenig Unterschied zwischen den beiden Modellen. Hier wie da sind die großen Gewinner nur die allerreichsten Vereine. Hier wie da bleibt das große Geld bei diesen paar Clubs. Und das ist, man verzeihe mir die Wortwahl, einfach zum Kotzen.


Ein Real Madrid ohne Perez
Damit ich hier nicht nur einfach kritisiere, ohne Lösungen zu präsentieren, möchte ich noch kurz darstellen, was ich mir von einer Real Madrid-Vereinsführung wünschen würde. Ob es in naher Zukunft einen Kandidaten gibt, der es schafft, diese Dinge umzusetzen, weiß ich nicht. Aber ich hier hier mal vom Ideal aus, wohlwissend, dass es das wohl nicht geben wird.

.) Der Sport sollte an erster Stelle stehen. Es braucht natürlich ein gesundes wirtschaftliches Fundament, aber wir brauchen nicht jedes Jahr Rekordgewinne. Der Sport muss an erster Stelle stehen bei einem Sportverein

.) Real Madrid sollte seine soziale Verantwortung (wieder) ernster nehmen. Ich weiß, man hat zahlreiche Stiftungen und super Projekte laufen. Aber auch im Großen würde ich mir wünschen, dass man positivere Signale setzt. Also kein Trikotsponsor aus einem Land, das unsere Werte mit Füßen tritt

.) Die eigene Jugend sollte wieder eine größere Rolle spielen. Mir ist klar, dass man nicht immer gleich talentierte Jahrgänge hat. Aber aktuell steuern wir auf ein Real Madrid ohne Canteranos zu – und das müsste wirklich nicht sein. Auch Ergänzungsspieler wie Nacho können sehr wertvoll sein. Und anstatt die Mendys dieser Welt zu kaufen, kann man auch den Gutierrez‘ und Garcias dieser Welt eine Chance geben. Ein Nico Paz hat hier zB kaum eine Chance, weil man Talente lieber aus dem Ausland holt.

.) Endlich ein Sportdirektor mit Handlungsspielraum. Passt auch zu Punkt 1 aber ist mir so wichtig, dass ich es als eigenen Punkt anführe.

.) (Gewaltbereite) Ultras sollten weiterhin nichts im Stadion verloren haben. Das ist auch ein Punkt, für den ich Florentino Perez dankbar bin.

.) Lasst uns mehr zu unseren Spielern stehen. Ich finde es traurig, wie lange und zaghaft man auf die andauernden rassistischen Beleidigungen gegenüber Vinicius Jr. reagiert hat. Auch hier wünsche ich mir mehr Haltung. Mehr als nur ein nichtssagendes Social Media-Statement. Es geht hier mehr als nur Sport und da darf/kann/muss man sich mMn positionieren. Zu sagen, Politik hat im Sport nichts verloren, ist kurzsichtig. Einfach alles ist Politik. Jeder Einkauf im Supermarkt ist ein Statement … und gerade große Institutionen hätten die Macht, hier etwas zu verändern.

Realistischerweise wird sich aber leider der Kurs so bald nicht ändern. Es liegt nahe, dass Jose Angel Sanchez auch nach Perez eine wichtige Rolle im Verein haben wird. Und der gelernte Marketer war all die Jahre mehr als nur ein einflussreicher Einflüsterer. Außerdem hat es Perez seiner potenziellen Konkurrenz über die Jahre erschwert, überhaupt zu kandidieren. Es müsste sich also jemand finden, der sehr viel Geld hinterlegen kann UND anders denkt als Perez. Ein Gegenmodell wird sich aber schwer intern verkaufen lassen, solange im Verein offensichtlich so viele zufrieden sind, mit der Art und Weise, wie Real Madrid geführt ist. Der Wagen müsste schon an die Wand fahren, damit jemand neues ans Steuer darf. Eine schlechte Perez-Kopie braucht nämlich keiner. Dann lieber, wohl oder übel, das Original. Trotzdem gebe ich die Hoffnung nicht auf. Aus Liebe zu diesem Sport – aus Liebe zu dem Verein (wie er mal war).

Danke erst mal für den Beitrag, bin noch nicht dazugekommen ihn ganz zu lesen, werde ich aber nachholen. Aber alleine schon für den Aufwand solltest du von allen ein "Gefällt mir" bekommen, auch wenn man anderer Meinung ist.
 
Was ist denn hier zur Zeit los?! Mit dem Ende des transfersommers, ist auch die Leichtigkeit und Aktivität hier drastisch runter gegangen nach meinem Gefühl.

Hier herrscht grad nen Klima was ziemlich angespannt ist und sich grad 2 Lager gebildet haben. Hier muss man aufpassen, dass langjährige User nicht wirklich sich verabschieden. Hoffe das zumindest nicht, da ich auch primär wegen diesen guten Texten hier bin, die mir aber mittlerweile viel zu lang geworden sind.


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Gibt einige Punkte, die mir einfallen, wieso es eher ruhig ist aktuell:

1) Ich glaube bei vielen fehlt für den aktuellen Kader etwas das Feuer. Man hat halt keinen absoluten Superstar mehr seit Cristianos Abgang, das zieht halt viele an, ob man es mag oder nicht.

2) Transfersommer war mal wieder sehr frustrierend. Gefühlt ist man 24/7 Mbappe nachgerannt und passiert ist trotzdem nichts (in Form von offensiver top Verstärkung). Eigentlich alle haben nach dem Benzema Abgang einen Kracher erwartet, das völlig zurecht, das blieb aus. Jetzt schon wieder über immer das gleiche Thema zu diskutieren ist anstrengend und Mbappe wird wieder während Monaten Thema bleiben in den Medien. Zumindest ich kann darüber nicht mehr schreiben nach den ganzen Jahren. Wollte ja bereits diesen Sommer schon Mbappe nicht bei Real, hab von Anfang an geschrieben, dass ich lieber Kane hier sehen würde und auf Endrick warten.

3) Reals Fussball. Carlo spielt ermüdenden Fussball und es gibt halt deutlich weniger 6:2 Spiele oder ähnliches wie vor 6,7 oder 8 Jahren. Ausserdem fehlt allgemein in der spanischen Liga etwas Spannung. Vereine versagen oft auf ganzer Linie (Villarreal, Valencia, Sevilla oder auch Celta sehen alle alles andere als gut aus. Dass Girona auf Platz 2 liegt sagt vieles aus, auch wenn ich es persönlich absolut toll finde).

4) Zeit. Wir befinden uns in einer "uninteressanten" Phase. CL Gruppenphase sollten wir relativ locker bestehen, die Gegner sind ordentlich, aber es gibt halt auch kein ManCity, Liverpool, Bayern oder PSG auf das man richtig heiss ist. Liga ist in der Anfangsphase und noch ist gar nicht entschieden. Ausserdem haben wir von Atletico einen ordentlichen Dämpfer bekommen.

5) Foren sind einfach nicht mehr so aktiv und interessant wie vor einigen Jahren. Es gibt immer mehr soziale Medien und die Zeit ist "schneller". Die Aufmerksamkeitsspanne der Tik Tok Generation liegt etwa bei 7 Sekunden, da sind halt Texte wie es eben @Iago Blanco gemacht hat zu lange. (Soll btw. absolut keinen Front gegen die Generation sein, ist nicht deren Schuld in welchem Umfeld sie aufwachsen.. ist halt einfach eine Entwicklung, die so passiert ist). Viele schreiben vielleicht eher mal auf twitter einen Kommentar statt hier im Forum aktiv zu werden.

6) Einige aktive User haben uns hier verlassen, weil es viele Meinungsunterschiede gab, die nicht wirklich sauber gehandhabt wurden. Wie andere schon erwähnt haben scheint sich hier ein Meinungsgraben aufzutun, was an sich kein Problem wäre, wenn die Diskussionen sachlich geführt werden.
 
In vielen Punkten gebe ich dir Recht @Iago Blanco

Ich denke jedoch, dass für einige deiner Kritikpunkte gar nicht Perez der Hauptschuldige ist, sondern die allgemeine Kommerzialisierung des Profi Fußball. Die finde ich auch nicht gut, lässt sich aber leider nicht aufhalten - zumindest wenn man sportlich erfolgreich und relevant bleiben möchte.

Wenn wir uns hier mit den anderen sportlich erfolgreichen oder großen Vereinen in den Top Ligen vergleichen wollen, dann finde ich, dass Perez gar keinen schlechten Job gemacht hat und den schmalen Grad zwischen Identität und maximalen Moneten ganz gut hinbekommen hat.

Man City, Paris, Newcastle: Clubs die durch Staaten geführt und gefüttert werden.
Arsenal, ManUnited, Chelsea: Clubs die durch Owner geführt und mal mehr, mal weniger gefüttert werden.
Barcelona: Kurz vor der Pleite, eigene Identität verkauft (Trikotsponsoren, Stadionnamen etc.), Negeira Case, einen Präsidenten der sich selbst gern reden hört, etc.
FC Bayern: dauerhafter Streit zwischen Fans/Verein zwecks Sponsoren aus Qatar, Ruanda etc. Führungsriege wird gefühlt alle zwei Jahre getauscht, ein Funktionär mit Uli, der alle paar Wochen ein peinliches Interview nach dem nächsten raushaut.

Natürlich ist es nicht unser Anspruch, sich mit kleineren wie den o.g. Vereinen zu vergleichen ;) , aber man sieht wo die Reise hätte hingehen können. Bei uns ist weiß Gott nicht alles Gold was glänzt, aber im Vergleich haben wir das ganz gut hinbekommen. Der Verein gehört den Mitgliedern, wir stehen finanziell auf einem extrem guten Fundament und haben immer eine Mannschaft auf dem Platz, die um jegliche Titel mitspielen kann.
 
@Tom_U Gracias. Freut mich, dass der Beitrag gelesen und darüber diskutiert wird. Noch mehr natürlich, wenn User ähnlich denken.

Mit deinen zusätzlichen Einordnungen gehe ich voll mit. Denke auch, dass es eine große Rolle spielt, wann man als Fan zum Verein gestoßen ist. Viele kennen gar kein anderes Madrid als das unter Perez - und du hast natürlich recht, dass man aufpassen muss, die Vergangenheit zu sehr zu romantisieren.

Auch ich wäre für den Mittelweg zwischen Kommerz und Romantik. Aktuell könnte es ruhig mehr Romantik sein. Ganz unabhängig von der sportlichen Leistung und der Begeisterung für junge, sympathische Spieler wie Jude oder Cama.

@Ollinho das stimmt, vergleichsweise macht Perez das absolut top. Deshalb versuche ich auch so objektiv wie möglich zu sein und ihn sich für Dinge zu loben, die mir gefallen.
Ich seh aber auch gleichzeitig, dass es noch „besser“ gehen würde. Es braucht gar keine blutete Revolution aber kleine Schraubendreher, um das Werk wieder etwas mehr in Richtung Sport zu lenken.
 
Gibt einige Punkte, die mir einfallen, wieso es eher ruhig ist aktuell:

1) Ich glaube bei vielen fehlt für den aktuellen Kader etwas das Feuer. Man hat halt keinen absoluten Superstar mehr seit Cristianos Abgang, das zieht halt viele an, ob man es mag oder nicht.

2) Transfersommer war mal wieder sehr frustrierend. Gefühlt ist man 24/7 Mbappe nachgerannt und passiert ist trotzdem nichts (in Form von offensiver top Verstärkung). Eigentlich alle haben nach dem Benzema Abgang einen Kracher erwartet, das völlig zurecht, das blieb aus. Jetzt schon wieder über immer das gleiche Thema zu diskutieren ist anstrengend und Mbappe wird wieder während Monaten Thema bleiben in den Medien. Zumindest ich kann darüber nicht mehr schreiben nach den ganzen Jahren. Wollte ja bereits diesen Sommer schon Mbappe nicht bei Real, hab von Anfang an geschrieben, dass ich lieber Kane hier sehen würde und auf Endrick warten.

3) Reals Fussball. Carlo spielt ermüdenden Fussball und es gibt halt deutlich weniger 6:2 Spiele oder ähnliches wie vor 6,7 oder 8 Jahren. Ausserdem fehlt allgemein in der spanischen Liga etwas Spannung. Vereine versagen oft auf ganzer Linie (Villarreal, Valencia, Sevilla oder auch Celta sehen alle alles andere als gut aus. Dass Girona auf Platz 2 liegt sagt vieles aus, auch wenn ich es persönlich absolut toll finde).

4) Zeit. Wir befinden uns in einer "uninteressanten" Phase. CL Gruppenphase sollten wir relativ locker bestehen, die Gegner sind ordentlich, aber es gibt halt auch kein ManCity, Liverpool, Bayern oder PSG auf das man richtig heiss ist. Liga ist in der Anfangsphase und noch ist gar nicht entschieden. Ausserdem haben wir von Atletico einen ordentlichen Dämpfer bekommen.

5) Foren sind einfach nicht mehr so aktiv und interessant wie vor einigen Jahren. Es gibt immer mehr soziale Medien und die Zeit ist "schneller". Die Aufmerksamkeitsspanne der Tik Tok Generation liegt etwa bei 7 Sekunden, da sind halt Texte wie es eben @Iago Blanco gemacht hat zu lange. (Soll btw. absolut keinen Front gegen die Generation sein, ist nicht deren Schuld in welchem Umfeld sie aufwachsen.. ist halt einfach eine Entwicklung, die so passiert ist). Viele schreiben vielleicht eher mal auf twitter einen Kommentar statt hier im Forum aktiv zu werden.

6) Einige aktive User haben uns hier verlassen, weil es viele Meinungsunterschiede gab, die nicht wirklich sauber gehandhabt wurden. Wie andere schon erwähnt haben scheint sich hier ein Meinungsgraben aufzutun, was an sich kein Problem wäre, wenn die Diskussionen sachlich geführt werden.

Ein wichtiger Faktor ist Spaß und dieser wird hier gerne vergessen. Am Ende des Tages unterhalten wir uns hier im Forum um eine Leidenschaft/ Hobby oder wie man es auch nennen möchte und dies machen wir, weil wir Spaß daran haben.
Problem ist einige scheinen dies zu vergessen. Unsere Kickbase Runde besteht aus einigen der hier eigentlich Aktiven User und inzwischen sind wir eher bei Discord aktiv. Dort unterhalten wir uns auf einer Ebene die man sonst mit Freunden hat und natürlich gibt es mal Auseinandersetzungen, wenn man verschiedener Meinung ist, aber diese werden anders Geführt als hier.
Ein weiterer Punkt ist das wir uns unterhalten können bei der Thematik wie wir gerade Lust haben ohne das Permanent der Finger auf einen gezeigt wird. Ist jetzt nur meineMeinung und ist nicht stellvertretend für die restlichen Teilnehmer :)
 
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der Anfang vom Ende ist also eingeläutet
 
Ein wichtiger Faktor ist Spaß und dieser wird hier gerne vergessen. Am Ende des Tages unterhalten wir uns hier im Forum um eine Leidenschaft/ Hobby oder wie man es auch nennen möchte und dies machen wir, weil wir Spaß daran haben.
Problem ist einige scheinen dies zu vergessen. Unsere Kickbase Runde besteht aus einigen der hier eigentlich Aktiven User und inzwischen sind wir eher bei Discord aktiv. Dort unterhalten wir uns auf einer Ebene die man sonst mit Freunden hat und natürlich gibt es mal Auseinandersetzungen, wenn man verschiedener Meinung ist, aber diese werden anders Geführt als hier.
Ein weiterer Punkt ist das wir uns unterhalten können bei der Thematik wie wir gerade Lust haben ohne das Permanent der Finger auf einen gezeigt wird. Ist jetzt nur meineMeinung und ist nicht stellvertretend für die restlichen Teilnehmer :)

Ich bin hauptsächlich hier um mich halt mit anderen Real Fans zu unterhalten, diskutieren und News auszutauschen. Aber wenn halt bei Real selbst wenig passiert, dann gibt es auch weniger zum Diskutieren. Ist natürlich bei Kickbase anders, da man noch ein weiterer Faktor hat, den man besprechen kann.

Glaube nicht, dass das Forum hier sterben wird, aber man sieht schon einen Rückgang an aktiven Usern, es sind gefühlt so 20 User, die hier aktiv sind und sich austauschen. Einige davon mehr, andere weniger. Aber dass mal neue User kommen, die auch länger hier bleiben und immer mal wieder schreiben ist halt eher selten. Die allermeisten aktiven User hier sind vor 2020 dazugekommen, mit einigen Ausnahmen natürlich.
 

Heutige Geburtstage

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