Ehrlich gesagt tue ich mich je länger je schwerer mit der Vorstellung, Camavinga nicht standartmässig als LV auflaufen zu lassen. In Form fällt mir, Ausnahme Theo Hernandez, kein besserer Linksverteidiger ein. Camavinga hat Tempo, defensive Griffigkeit und Zweikampfstärke, ein überragendes Passpiel und eine brutale Technik. Grade gegen pressingstarke Gegner ist Cama eine Waffe. Er muss bloß noch selber einsehen dass diese Positionsverschiebung ihn zum neuen Marcelo bzw. Weltstar machen würde.
Meine zweite Erkenntnis bzw. Überraschung ist die Versessenheit Carlettos, bzgl. dem 4-3-1-2 System. Das Ziel muss es doch sein, Bellingham weiterhin ähnlich offensiv bringen zu können. Dabei sollten wir uns aber nicht unserer stärksten Offensivwaffe (nach wie vor Vini) berauben, welcher im Zweiersturm schlichtweg nicht aufgehen will. Reine Annahme: würde man im 4-3-3 spielen mit Bellingham als 8er (realtaktisch aber als 10er bzw. Halbstürmer spielen lassen), könnte man doch Bellingham und Vinicius gleichzeitig voll aufgehen lassen. Wenn wir dann den aktuellen Bellingham sowie den Vini aus dem Vorjahr in einem Team haben wird das für Gegner ganz brutal zu bespielen. Würde auf dem Feld dann folgendermassen aussehen:
Kepa - Carvajal, Rüdiger, Alaba, Camavinga - Tchouaméni, Kroos - Valverde, Bellingham, Vinicius - Joselu.
Als Joker wären mit Modric, Ceballos, Brahim, Arda und Rodrygo absolute Waffen einwechselbar. Bzw. Könnte man gegen tieferstehende Gegner eben auch Rodrygo anstelle von Fede direkt als RF bringen. In diesem Fall dann alternierend Carvajal oder Fede auf RV bringen und dem anderen der beiden eine Verschnaufpause geben. Gegen offensivere Gegner wie beispielsweise City hätte man dagegen eine Armee von zweikampf- und physisch starken Spielern die die Arbeit gegen den Ball extrem diszipliniert und ausdauernd durchführen. Also wäre man auch gegen die großen CL-Gegner so konkurrenzfähig, wie es der im Sommer zusammengestellte Kader zulässt.