Warum sollte Kroos kein Madridista sein? Kann jeder sehen wie er will, aber so wie der Begriff für manche zu inflationär verwendet wird, wird er aus meiner Sicht von manchen viel zu elitär verwendet. Jemand, der mindestens 9 Jahre für den Klub gespielt hat, Teil eienr der erfolgreichsten Inkarnationen von Real war und dabei meistens eine tragende Rolle gespielt und seine eigenen Interesse in nicht immer einfachen Zeiten immer hinter die des Vereins gestellt hat, darf sich aus meiner Sicht durchaus Madridista nennen. Ob er ein Raul oder Nacho Level Madridista ist, der den Verein mit jeder Phase seines Seins verkörpert und lebt kann man diskutieren, aber wenn man das als Baseline nimmt sind 99% aller Spieler, die je für Real gespielt haben, keine Madridistas, was vielen sicher auch nicht gerecht wird.
Aus meiner Sicht ist Kroos werder idealistisch noch egoistisch, sondern im Gegenteil dazu sehr bodenständig und im Reinen mit sich selber und seinen Vorstellungen. Er hat immer klar gesagt, dass er nicht bis 40 spielen will, und zieht das auch schnörkellos durch. Wenn jemand weiss, was er will und wann es genug ist, finde ich das, gerade in Zeiten, in denen viele den Zenit entweder selber oder von Aussen angetrieben deutlich überschreiten, durchaus respektabel. Es wären schade, wenn er im Sommer einen Schlussstrich zieht, aber das ist seine Entscheidung und ich werde ihm dankbar sein egal wie er sich entscheided, es kann immer auch eine Chance auf etwas neues sein, und beweisen muss er eh niemandem mehr irgendwas.
Noch ist der 27.12., wir können hoffen
Zum Thema „auch eine Chance“ mal hier eine Antwort allgemein zu diesem Thema (und damit ich nicht wieder meinen Berliner Freund zitiere

):
Es geht mir mal um das Thema der „Katastrophentransfers“ Hazaard und Jovic und um die „Katastrophenvertragsverlängerung„ von Bale, sowie das „katastrophale Setzten“ auf Asensio.
Wir schreiben den Beginn der Vorsaison, wir scheinen gut aber bei weitem nicht sehr gut aufgestellt, aber in der CL und in der Liga wird uns trotzdem wenig zugetraut. Wie auch: Hazard hat in seiner ersten Saison nichtüberzeugt und auch bei Bale gilt es zu hoffen, dass Carlo und die Motivation auf die WM2022 ihn nochmals zur Höchstleistung pushen. Zudem haben wir mir Ramos und Varane unsere komplette CL-4-mal in 5-Jahren-IV verloren und ersetzen diese durch Neuzugang Alaba, und unsere IV 3 und 4 der Vorsaison (Eder und Nacho), sowie Vallejo als Nr.4. Im Mittelfeld müssen wir wohl auf die alte Garde setzten, wenigstens kommt mit Camavigna noch kurz vor Toresschluss ein vielversprechendes Talent und mit Ödegaard verlässt uns ein Talent, dass sich nicht (gegen Isco) als Backup durchsetzen konnte. Bei Chancentod Vinicius hofft man, dass er sich bessert und Hazaard Druck macht, Asensio soll Bale Dampf machen und Rodrygo muss zeigen, ob sein Weg Profikaderspieler oder Castilla ist.
Nun passiert folgendes:
Hazard ist weiterhin verletzungsanfällig, pummelig und einfach nur schlecht. Carlo erkennt das sofort und gibt Chancentod Vini Vertrauen. Genauso „überholt“ auf rechts Asensio Bale und auch Rodrygo überrascht positiv und wird in der Hierachie auch vor Bale gestellt, im Laufe der Saison überholt er dann sowohl Asensio auf RF, als auch Jovic und Hazard als MS- bzw. LF-Backup, zudem installiert Carlo Fede im Laufe der Saison als RF in gewissen Spielen. Der junge Militao „explodiert“ in der Leistung und zusammen mit dem Sofort-Aklumatisierten Alaba bildet er ein klasse Abwehrbollwerk und Nacho gibt einen grandiosen Backup. Der junge Camavigna zeigt von Beginn an seine Klasse und belebt unser Spiel, Isco überholt er schon in der ersten Trainingswoche und im Laufe der Saison wird er sogar immer entscheidender.
Am Ende gewinnt ein in der IV komplett neu aufgestelltes Real (Eder und Alaba), mit einem oftmals verletzte RV Dani mit Ersatz LV17 und oftmals verletzten Mendy mit Backup Marcelo, dem „alten“ Mittelfeld KMC plus den Talenten Camavigna und Ceballos, mit einem Valverde der zum Leader wird und gefühlt jede Position bereichert, mit einem Vini der vom Chancentod zum Weltklassemann mutiert, ein Rodrygo der zum Matchwinner in den Big-Games mutiert und City im Alleingang eliminiert und sich zum Klassemann entwickelt und einem Benzema der die Saison seines Lebens spielt, genauso wie der unfassbare Thibaut, die CL und die Meisterschaft.
Worauf ich hinaus möchte:
Waren die 150 Millionen für Hazard (wovon wohl 30 Millionen auf die Titel entfallen, was man ja eh gerne zahlt…) am Ende nicht doch gut abgelegt ? War es nicht doch gut weiter auf Bale und Asensio zu setzen und diese aus diversen Gründen nicht top performed haben ? War es nicht doch gut, dass Mbappé nicht kam ? War es nicht doch gut, dass man einen nicht-den-Kampf-annehmenden Ödegaard durch Csmavigna ersetzt hat ? War es nicht doch auch gut, das Jovic ein Totalausfall war ?
Gäbe es ohne diesen ganzen Umstände heute einen Weltstar Vini jr, oder wäre der Backup, verliehen oder gar verkauft, gäbe es diesen Rodrygo wäre er nicht in der Casilla oder verliehen, gäbe es Camavigna hier oder wäre Eder nicht immer noch IV Nr. 3 oder 4 oder gar als zu leicht für Madrid empfunden, gäbe es den Weltklasse-RF Fede auch, wenn Bale oder Marco geliefert hätten oder wäre er Bankwärmer für KMC ? Usw.
Unter dem Strich waren diese ganzen Entscheidungen und das „Verbrannte“ Geld (Eden, Gareth, Jovic) nicht wirklich „verbrannt“. Durch genau dieses Versagen dieser Spieler hat ein exzellenter Trainer Spieler geformt, gefördert und zu Titelträgern entwickelt, die für lange unsere Zukunft sind und nun Marktwerte haben, dass es „kracht“: Vini, Rodrygo, Fede, Camavigna, Eder.
Wir haben am Ende mehr gewonnen als verloren und das nicht nur sportlich, sondern auch monetär.