Wirklich, oder ist das deine Meinung?
Nur meine Meinung in dem Fall. Bin kein Jurist.
Im Kern geht es mir um das Verbot zur Ausübung aller Tätigkeiten im Zusammenhang mit dem Fussball. Hier verlässt die FIFA den üblichen Sanktionsspielraum, der zum einen auf Spielsperren auf Vereins- und Länderebene fußt und zum anderen Bußgelder verhängt.
Berichtige mich, aber soweit ich weiß, verließen selbst schlimme Vergehen diesen Spielraum nicht. Dabei meine ich:
- Levan Kobiaschwili 2012: Er schlug nach Abpfiff auf den Schiedsrichter ein.
- Eric Cartona 1995: Streckte einen Zuschauer per Kung-Fu Tritt nieder.
- Diego Maradona 1994: Doping und später Kokainkonsum
- David Navarro 2007: Stürmte auf das Feld und schlug Burdisso ins Gesicht. Dabei brach er ihm die Nase.
- Pepe 2009: Absoluter Ausraster
etc.
Selbst die Kopfnuss von Brandao neulich gegen Motta, wobei er ihm ebenfalls die Nase brach, wird sich garantiert in diesem Sanktionsspielraum bewegen.
Worauf ich hinaus will, ist, dass im Falle Suarez ein Spielraum verlassen wurde, der selbst bei noch schlimmeren Vergehen in der Historie nicht verlassen wurde. Damit ist die Verhältnismäßigkeit für mich als Laien schier nicht gegeben.
Allerdings ist Suarez ein Wiederholungstäter. Selbst wenn das Vorverhalten Suarez' hier nach Artikel 2 des FIFA-Disziplinarreglements nicht in die Bewertung einfließen darf, da die vorherigen Bissattacken im Ligabetrieb und damit nicht in den FIFA-Pflichtspielen erfolgt sind, bin ich der Meinung, dass dies bei der Bestrafung berücksichtigt werden muss. Demnach begrüße ich eine gewisse Exponentialität der Bestrafung und finde, er hätte hier zwischen 5 und 7 Monaten bestraft werden müssen. Dies betrifft dann aber die Spielsperre sowie ein ggf. höheres Bußgeld.
Ob das jetzt sein Grundrecht per se antastet, weiß ich nicht.