Das ist schon wild was Barca da wieder veranstaltet, eigentlichunglaublichwie dieser Verein immer davon kommt. Ich bin mir sogar sicher das sie es dieses Jahr wieder schaffen die Spieler noch irgendwie anzumelden.
Die kommen immer wieder an Geld und schmeißen alles postwendend wieder auf dem Transfermarkt alles raus. Die Schulden rennen ja nicht weck.
Ich verstehe nur nicht warum so lange zugesehen wird, jede Firma in der Privatwirtschaft hätte schon längst Konkurs anmelden müssen und wäre Handlungsunfähig geworden.
Ich kenne mich mit dem spanischen Finanz-/ Steuer- und Insolvenzrecht nicht ausreichen aus, um eine zuverlässige Auskunft zu geben, jedoch ist auch bei uns in Deutschland eine Insolvenz nicht automatisch das Ende. Das war früher vielleicht mal, heute jedoch nicht mehr.
Ich versuche das ganze mal aus dem Gedächtnis zu rekonstruieren, ohne jetzt noch mal alles oder nur Details zu recherchieren.
Ja, Barça hat enorme Schulden (= Verbindlichkeiten). Punkt. Kann und will mit Sicherheit niemand verneinen.
Sie hatten meines Wissens hohe
kurzfristige Verbindlichkeiten, die Art die in der Höhe wirklich eher sehr schlecht ist, weil sie nicht über ein so hohes Barvermögen verfügt hatten (Wie auch? lol) und kurz vor der Zahlungsunfähigkeit standen, hätten ihre Gläubiger das Geld eingefordert bzw. die Zahlungsfrist wäre verstrichen. Dafür sprang ja heldenhaft wie sie sind eine amerikanische Bank ein, die ihnen großzügig ein Darlehen zur Verfügung gestellt hat, damit der FCB weiter Zahlungsfähig (Solvent) bleibt und die
kurzfr. Verbindlichkeiten bedienen konnte. Dafür wurden aus den
kurzfristigen eben aber
langfristige Verbindlichkeiten (= mehr Zeit das Geld aufzutreiben), aber natürlich mit einem gewissen Zinssatz, die Bank will ja auch ordentlich an dem Elend mitverdienen. Also wurden eigentlich aus den Schulden noch mehr Schulden.
Das heißt Barcelona hat ihr Problem zeitlich erstmal nur nach „hinten“ geschoben bzw. sich so auch Ruhe und Handlungsfähigkeit
erkauft.
Der FCB ist als Unternehmen und Marke einfach zu groß und bietet so viele Möglichkeiten kurzfristig Geld zu „generieren“, zum Beispiel weitere Sponsoren auf Trikots, Stadion, Verkauf von Vermögenswerten, egal ob Umlauf- oder Anlagevermögen usw. Und ja, Sportvereine/Fußballclubs in dieser Größenordnung (und auch schon weitaus kleiner) sind Unternehmen, egal wie sehr eine katalanische Anhängerin hier das Gegenteil immer wieder behauptet.
Die Probleme der Gehaltsobergrenze und Vorgaben der Liga zur Registrierung von neuen Spielern haben ihnen gefühlt weitaus mehr Ärger verursacht bzw. vermutlich immer noch.
Was sie sich auf gar keinen Fall leisten können, ist es in die sportliche Bedeutungslosigkeit abzurutschen. Deswegen war das erreichen der CL so enorm wichtig. Man schaue nur mal in Richtung Mailand oder ins rote Manchester/London, wie schwer es ist aus diesem Loch wieder rauszukommen. Sportlich wie finanziell.
Kommen wir zu den Finanzen zurück.
Man muss ja nur mal kurz ins BarçaWelt Forum, mein Fehler, in x-beliebige News schielen. In den hochqualitativen Kommentaren finden sich immer wieder die von der FCB-Führungsriege viel propagierten „Hebel“. Was das wirklich bedeutet, wissen die wenigsten (wohl gar keine) User dort.
„Hebel“ hört sich doch toll an, oder? Das ist etwas haptisches, etwas zum anpacken, fast schon phallussartig. Die FCB-Manager sind ja Macher. Die voll anpacken und „jeden Hebel in Bewegung setzen“, um den ach so großen und noblen FC Barcelona zu retten. Hier und da ein-zwei „Hebelchen“ betätigen und zack fertig, frisches Geld is da und man kann wieder im Spielzeugladen für große Jungs richtig eskalieren. Was macht das schon? Bartomeu war ja ne richtige Pfeife, dass der nicht auf so ne Idee kam? Wie das Echo für so Aktionen bei ihm wohl gewesen wäre?
Der FCB macht aber nichts anderes als Unternehmensanteile zu verhökern. Sie verkaufen Teile ihres Unternehmens an Investoren. 10% hier von dem Subunternehmen, nochmal 15% da, das ist kein Ausverkauf, klar, aber die Folgen sind nicht ohne. Und „wir öffnen die Türen für weitere Investoren“ ist bei weitem nicht so sexy wie so ein geiler, strammer „Hebel“, den Laporta und seine Bois mit ihren kompetenten Patschehändchen umklammern und ganz sanft umlegen können, nicht wahr? Immerhin ist der Verkauf nur temporär und sie können die Anteile ja jederzeit wieder zurück kaufen (wer es glaubt).
Wir reden hier nicht davon, dass sie Büroeinrichtungen oder gleich eine ganze Immobilie verkauft haben, um an Geld zu kommen. Das ist doch völlig uninteressant für Investoren in dieser Größenordnung. Das richtige Geld steckt in der Marke und dafür musst du eben Teile des Unternehmens verkaufen.
So. Jetzt liegt da wieder ein bisschen Spielgeld auf dem Tisch. Wirft man das ins Sparschwein, um die Schulden abzubezahlen, die man erst in ~10-30 Jahren bedienen muss oder haut man erstmal richtig auf die Kacke und haut die eine Hälfte erstmal für neue Spielsachen raus und die andere Hälfte verprasst man einfach so, um sich auf dem Schulhof erstmal wie der Größe zu fühlen? Vielleicht meldet sich aber auch der spanische Staat zum Ende des Geschäftsjahres und will seinen Teil von diesen Erlösen/Gewinn (= Steuern) haben, wenn man sparen will (da fehlt mir das Wissen) dann hast du ja sogar noch weniger und nicht mal neue Spielsachen und mit den großen Jungs kannst du dann auch nicht mehr spielen.
tl;dr: Sie haben sich anteilig an Investoren, wie Chelsea, City, PSG usw. verkauft bzw. die Tür dafür geöffnet, um weiterhin attraktiv und konkurrenzfähig zu bleiben. Aber alles unter einem Deckmantel. Und hauen die Kohle meiner Vermutung jetzt raus, um dafür in diesem Geschäftsjahr keine Steuern für die Gewinne, aufgrund der Abschreibungen der Ablösesummen (= Ausgaben) zu bezahlen. Also um die Steuerlast zu drücken.
Hier fehlt mir aber wie gesagt tieferes Wissen zum (spanischen) Steuerrecht. Und durch die Einnahmen sollte sie Gehaltsgrenze steigen.
Hab ich was vergessen? Mit Sicherheit.
Sollte man meinen Post vollkommen ernst nehmen? Mit Sicherheit nicht.
Gute Nacht.