Die angebliche Rechtsradikalität wurde nicht dir, sondern mir vorgeworfen. Wahrscheinlich war irgendein längst nicht mehr existierender User auch Barcelona-Fan oder wurde dafür gehalten. Eine andere Erklärung fällt mir nicht ein. Aber ja, die Sache scheint mir so albern, dass ich dazu tendiere, das hier endgültig bleiben zu lassen. Das echte Leben geht ja längst wieder weiter nach Corona. Es ist halt nur schwer, nach Jahren Einsamkeit wieder ein normales Sozialleben aufzubauen.
Die angeblich so lächerlichen anderen Sportarten LOL. Der FCB ist und war und bleibt ein Multisportverein. Schon sein Gründer pflegte viele verschiedene Sportarten, sein Sohn wurde in mehreren spanischer Meister. Man muss als Barcelona-Fan nicht zwingend den (Männer-)Fußball bevorzugen, um sich als Teil des Klubs und echtes Mitglied sehen zu dürfen. Die Rubrik handelt vom Verein, dachte ich, nicht nur von dessen Fußballpartien der Männer-Kampfmannschaft. Falls doch, dürfte auch nicht mehr über die Finanzen gelästert werden

Naja, es ist halt ein Punkt, den man des lieben Friedens halber nicht ansprechen sollte - dass besagter Multisportverein insgesamt viel mehr CL-Trophäen hat, eben durch diese seine Eigenschaft
Der Mainstreamfußball hat leider, ob es uns gefällt oder nicht, gravierende Probleme mit gewissen Verhaltensweisen, Rassismus, Frauenfeindlichkeit, der von dir angesprochenen Schwulenverachtung... Auch wenn ich sicherlich dadurch gehandicapt bin, dass Fußball in meiner Kindheit in der Familie als ekelhafter Abschaum galt und jedes Interesse daran verboten war bzw. ein Familiendrama bedeutet hätte, ist es nicht so, dass ich mehr als einer Handvoll Leuten, die damit nichts zu tun haben, gesagt hätte, dass ich Mitglied eines Vereins bin. Habe ja auch Kunden, die im Smalltalk über den primitiven Fußball herziehen, vermutlich Kollegen etc., die ähnlicher Meinung sind. Das sind ja viele Leute, ja leider nicht ganz zu Unrecht. Das ganze Drumherum des Fußballs ist ja wirklich nicht herzeigbar.
Ich denke, dass jedes Individuum seine Mentalität und Eigenschaften hat. Mit Gruppen-Schubladen aller Art konnte ich nie etwas anfangen.
Kein vernünftiger Mensch kann leugnen, dass der FC Barcelona sehr wohl in einigen Momenten seiner Geschichte ziemlich schlimm behandelt wurde. Die zugrundeliegende negative Einstellung gegenüber allem Katalanischen muss wohl in Madrid in der damaligen Zeit Normalität gewesen sein, wenn die Mannschaft bei der ersten Copa auch beim Finale gegen ein baskisches Team ausgepfiffen und bei jedem Fehler ausgelacht wurde. Ohne irgendeine Vorgeschichte sportlicher Natur. Das war ja 1902. Wenn ich die damaligen Ereignisse recht verstanden habe, fiel aber schon die Vereinsgründung 1899 direkt zusammen mit einem über Katalonien verhängten Kriegszustand, und das wegen Uneinigkeit in Steuerfragen. Nachvollziehbarer Kriegsgrund?!
Es gab nicht nur die eine bekannte Dikatutur, sondern vorher ja schon einmal eine Militärdiktatur. Ich denke einmal, den Madridistas hier sind die tragischen Punkte der Vereinsgeschichte nicht bekannt, wie Gampers Suizid 1930. 1925 ging diese Diktatur drakonisch gegen den Verein und seinen damaligen Präsidenten vor. Wegen Auspfeifens der Hymne durch die Fans vor einem Freundschaftsspiel einige Monate Stadionsperre, Verbannung Gampers. Er durfte nur unter der Bedingung zurückkehren, sich völlig vom Verein fernzuhalten - für dessen Stadion er persönlich eine ganze Million Peseten aufgebracht hatte. Die Situation hat ihn wohl letztendlich in die Depression und den Tod getrieben. Nun ja, er hat also noch die Gründung der spanischen Liga und den ersten Erfolg in dieser erlebt, die Spiele und die Meisterfeier eben nicht, aus sinnloser Willkür. Vielleicht ist das auch rechtsradikal, das zu sagen?!
1938 wurde das Gebäude des Vereins durch einen faschistischen Bombenangriff im Bürgerkrieg zerstört. Der Hausmeister des Gebäudes hat unter eigener Lebensgefahr das Eigentum des Klubs so weit wie möglich in Sicherheit gebracht. Ohne diese Eigeninitiative, die man ja von niemandem im Ernst verlangen kann, gäbe es nichts mehr aus den ersten 40 Jahren der Vereinsgeschichte. Mehr als 100 stark beschädigte Trophäen wurden in den 1960er Jahren letztendlich eingeschmolzen. Die klobige sogenannte Copa de Tots, die noch im Vereinsmuseum steht, besteht aus diesem Material.
Gamper war selbstverständlich unter Franco weiterhin persona non grata. Die inzwischen nach ihm benannte Straße wurde umbenannt. Da dem Verein auch vom Staat verboten wurde, das neue Stadion nach ihm zu benennen, ist es eben bis heute nach niemandem benannt. Das ganze hämische Getue von wegen Spotify und Verkauf des Stadionnamens hat so gesehen einen sehr schalen Beigeschmack. Eine Namenstradition dieser Art wurde dem Verein ja eben verboten Der Name verschwand erst nach der Grundsteinlegung in der Versenkung.