@
Toli
Und wie gesagt zum 60-jährigen: Obs für ihn anstrengender ist oder nicht, ist irrelevant. Wenns so anstrengend ist für ihn, hätte er halt erst garnicht eine Straftat (bewusst!!) begehen dürfen. Ich kann doch nicht jemanden umhauen und dann mich darauf berufen, der Knast sei zu anstrengend für mich, weil ich 60 bin und nicht schon 100 mal gesessen hab. Da würden wir ja sonstwo landen, aber in keinem Rechtsstaat.
Aber zeichnet nicht gerade das den Rechtsstaat aus? Die differnezierte Betrachtung der Täterpersönlichkeit. Führt das nicht zu größerer Gerechtigkeit? Nochmals, es soll keine Entschuldigung sein, muss jedoch beim Finden einer gerechten Strafe mitbedacht werden. Die Haftstrafe wirkt doch für den 60 jährigen härter, als für den 18 jährigen.
Man kann doch Nötigungs oder ähnliche Delikte nicht mit Steuerhinterziehung bzw Geldelikten vergleichen. Das eine ist auf Staatsebene, dass andere auf Zwischenmenschlicher Ebene.
Richtig, kann man auch nicht. Wenn man sich jedoch die Tatfolgen ansieht, würde ich persönlich den Tod der Frau samt ihrem Kind als schlimmer empfinden, als die 30 Mio nicht gezhalten Steuern.
@
pépé le moko
Letztendlich kommen wir immer nur wieder zu diesem einen Punkt - Er hat fast 30 Millionen Euro hinterzogen. Er hat das getan, im vollen Bewusstsein, dass das illegal ist und ein Verbrechen an der Allgemeinheit. Bei der höhe der Summe kann man doch nicht mehr von Geldstrafe reden. Da könnte man Steuerhinterziehung für wohlhabende Leute gleich legalisieren
Das tolle an der Geschichte ist: Wäre die Selbstanzeige wirksam gewesen/bzw. wird sie als wirksam angesehen passiert garnichts. Obwohl er so geahndelt hat, wie du das geschildert hast.
Ich bin kein Jurist, aber ich gehe mit dem Hausverstand an die Sache ran, der mir zur Verfügung steht. Vor dem Gesetz sind alle Menschen gleich - da ist es egal, ob du Kohle hast oder ob deine Firma der Gesellschaft nutzen bringt. So sollte es zumindest sein, dass das nicht immer so ist, ist leider die Realität
Für die persönliche Strafe finde ich das gerade nicht egal. Wenn ein wohlhabener Mensch etwas stiehlt, soll er mMn härter bestraft werden, als ein armer Mensch der etwas stiehlt. Die Ausgangslagen und Motive sind hier doch völlig verschieden, obwohl das gleiche Delikt vorliegt. Würderst du mir da nicht auch zustimmen? So sehe ich das mit seiner Wurstfabirk. Strafgesetze sollen das Zusammenleben in der Gesellschaft regeln. Bestraft wird also, wer sich zuwider der Wertvorstellung der Gesellschaft verhält. Wenn ich jedoch durch gesellschaftliches Engagement, sei es durch Spenden oder der Schaffung von Arbeitsplätzen zeige, dass mir die Gesellschaft etwas bedeutet, habe ich doch den Grundgedanken des Zusammenlebens innerhalb der Gesellschaft verstanden. Das sollte man mMn sehr wohl bei der Strafe berücksichtigen. Ich gebe zu, dass das mit der Wurstfabrik nich das Knallerargument ist und wahrscheinlich auch nur minimal Beachtung finden würde. Dennoch finde ich es zumindest berücksichtigungsfähig. Wie gesagt: Er könnte die Bude ja dichtmachen (zwar nicht so leicht) und hunderte Menschen arbeitsols machen.
Im Endeffekt wünsche ich mir, dass er eine Strafe erhält, die tat- und schuldangemessen ist. Akzeptieren würde ich dabei jede Entscheidung des Gerichts, da ich sehr viel Vertrauen in die Justiz habe. Es wäre also kein Skandal für mich, wenn Uli tatsächlich ins Gefängnis müsste.