TD ist eine dieser Serien, die ich mir wohl niemals selbst angesehen hätte, nur hat ein Freund mit die DVD zu Staffel 1 ausgeliehen. 8 Folgen, die ich nicht alle geschaut hätte, da ich nach Folge 1 und 2 entscheiden wollte, ob ich weiterschaue, und die beiden fand ich extrem schwach; ohne die Hitze letzte Woche hätte ich mich wohl auch nie dazu entschieden, mit F3 weiterzumachen.
Hitchcock sagte mal: "Exposition is a pill that must be sugar-coated." Ja, Exposition für'n Arsch! TD präsentiert einem die beiden Figuren komplett ohne einführung, man soll sie sofort so akzeptieren, wie man sie kennenlernt. Wollte man so wirklich Bindung zu den Figuren erreichen?Fehlanzeige. Zudem: Erschreckend, wie gezwungen konstuiert und dick aufgetragen der Exkurs Philosophie mit Prof. Dr. McConaughey wirkt (der übrigens über Raumzeit philosophieren darf und Galaxien sieht - Contact und Interstellar lasen grüßen

)
Die Serie verlässt sich irgendwie zu stark auf ihr Drehbuch, worunter das Schauspiel der beiden Protagonisten leidet. Dass McConaughey Harrelson dennoch lange Zeit an die Wand spielt, ist verwunderlich - Harrelsons Figur ist zusätzlich auch noch oberflächlicher angelegt. Wollte er seinem Co-Star die große Bühne überlassen?
Tolles Ende übrigens: Da war der Autor gnädig oder wurde darauf aufmerksam gemacht, dass Harrelson ebenfalls Executive Producer ist, und überlässt Marty die Auflösung der Grünohr-Geschichte, gerade nachdem die Figur ein wenig sympathischer wurde, dafür aber darf er am Ende wieder gewohnt oberflächlich sein und Rust als Dorftrottel dienen, um ihn besser, tiefgründiger aussehen zu lassen.
Vielleicht hatte ich mich in F3 an die Figuren, die Atmosphäre und die Philosophie der Serie gewöhnt, denn dann ging's so richtig los und die Serie steigerte sich über F4 bvis zu F5, die ich für die beste Folge halte.
Mit F6 und F7 wird ein Übergang zum großen Finale aufgestellt, dafür sackt die Spannung wieder ab. Man merkt, dass für diese Folgen nur die Charakterzeichnung im Vordergrund steht, und das Ganze 2 Std. lang ist definitiv zu spannungsarm. Die letzte Folge ist dann zum Glück wieder besser.
So, Zeit für den alltäglich nervtötenden Versuch, meinen Eindruck einer Serie auf IMDb in Zahlen auszudrücken.
- Beste Szene: Die "Die Luft war voller Blei"-Montage.

- Schlechteste Szene: Rust verprügelt Typen in Ep. 1 oder 2, um an Infos zu kommen

- Bester Moment: "Der Unsichtbare Dritte" im TV! Obwohl es eigentlich "Psycho" hätte sein müssen

- Schlechtester Moment: Martys Frau Maggie "verführt" Rust...

- Bestes Schauspiel: Cary Grant, James Mason und Martin Landau in "Der Unsichtbare Dritte"

- Schlechtestes Schauspiel: McConaughey, nachdem er betrunken Martys Frau Maggie ge**** hat und geschockt tut.
