Fenomeno
El goleador- Registriert
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Wenn man über einen Zugang von Hazard spricht, dann muss die Prämisse ohnehin lauten, dass Ronaldo geht, weil sonst das ganze sicher nicht passiert. Angenommen du könntest frei wählen zwischen den beiden, würdest du Bale Hazard vorziehen?
Bale ist schon hier, ich befasse mich nicht mit solchen Gedanken.
Ich freue mich schon darauf, Fenomeno, nach 1, 2, 3 Jahren ohne Ronaldo Bilanz zu ziehen. Mal schauen, wie viele grosse (Mannschafts)Titel man ohne ihn gewinnt.
1, selbst 2 Jahren erscheint mir eine extrem kurze Zeit, um eine Bilanz nach CR zu ziehen. Ich halte wenig davon, Titel zu zählen und damit das Niveau zu bestimmen. Unter Calderon waren wir bestimmt nicht weniger erfolgreich was Titel angeht, aber der Fußball war auf einem viel niedrigeren Niveau. Solche Sachen hängen immer von vielen Details ab, wodurch die reine Aufzählung einfach keine ausreichende Analysevorlage ist. Aber jeder hat natürlich andere Erwartungen an den Fußball.
Ich habe vor mein Leben lang Madrid Fan zu bleiben und möglichst lange zu Leben und ich bin mir sicher, ich werde als Fan irgendwann die Zeit vermissen, als man immer das Triple vor Auge hatte und jedes Unentschieden Grund genug für schlechte Laune war. Dann werde ich nicht dabei denken müssen, wie ich die damalige Zeit bloß schnell hinter mir bringen wollte.
Ein wichtiger Denkfehler ist in meinen Augen, zu schreiben (indirekt), dass Ronaldo nach Messi in den letzten 10 Jahren die meisten tiefstehenden Mannschaften "geknackt" hat. Zum einen lässt sich diese Aussage weder belegen, noch ist mir nur annähernd klar, was mit "geknackt" gemeint ist. Wenn du mit geknackt das Einschieben eines Balles in das Tor meinst, dann hast du natürlich recht. Andernfalls nicht.
Die entscheidende Frage ist aber eine ganz andere. Es geht nicht darum, wer die meisten tiefstehenden Abwehrketten geknackt hat, sondern, wer mit seiner Leistung den Erfolg der eigenen Mannschaft maximieren kann (und ein starker Indikator dafür ist die Anzahl gewonnener Mannschaftstitel).
Der lustlose Messi unter Tata Martino hatte die gleiche abartige individuelle Qualität und die gleichen Geniestreiche wie der Heutige. Damals war er aber "fair", weil er zu dieser Zeit mit seiner nicht existenten Arbeit gegen den Ball die Mannschaft runtergezogen hat.
Ein Ronaldo, der nicht jeden Ball aus jeder Lage ins Tor reinhämmert (und solche Phasen hatte er, z.B. um die Zeit, als er mit Portugal mithalf Schweden in den Playoffs zu eliminieren oder in der Hinrunde in der letzten Saison) ist in meinen Augen eine unglaubliche Belastung für jede Topmannschaft und einer der zentralen Gründe für die vielen mangelhaften Performances von Real Madrid gegen andere Topmannschaften.
Was ist das schwierigste im Fußball? Gegen eine tiefstehende Mannschaft zu treffen. Wenn Ronaldo unzählige Male einfach nur einschieben musste, dann ist das kein Zufall, sondern eine Qualität, die extrem wertvoll ist. Wenn ich später an Ronaldo denken werde, werde ich mich eher an seinen vielen Einschieber erinnern, als an seinen Fernschüssen, denn es war das, was ihn meiner Meinung nach eher auszeichnete.
Damit hat er Madrid extrem viele Punkte gebracht und somit die Mannschaft auf ein anderes Niveau gebracht. Meiner Meinung nach so wie kein anderer in dieser Generation außer dem einen. Nehmen wir mal Messis Barcelona aus der Gleichung und wie viele Teams in der Geschichte der spanischen Liga hätten Cristianos Real Madrid in einer Meisterschaft geschlagen? Die Titel fehlen und die sind wichtig, aber wir durchleben zur Zeit nicht gerade die schlechteste Phase des Clubs, zumindest nicht nach dem, was ich als Leistung einordne.
Kann ich das alles beweisen? Natürlich nicht, was kann man wirklich im Fussball beweisen? Deswegen kann man nur Meinungen austauschen und manchmal ist man halt so weit voneinander entfernt, dass man das Gespräch nicht weiter fortführen kann, aber selbst das ist interessant.
Ich bin es leid, eine Stammelf+1 zu haben und von Jahr zu Jahr zu sehen, wie die Kraftreserven ausgehen, wie Motivationsprobleme beim Einzelnen durch fehlenden Konkurrenzkampf entstehen
Ich kann das nicht als die Wahrheit ansehen und sehe das differenzierter um nicht zu sagen genau gegenteilig. Iniesta hat den letzten Karriereschritt nach dem Deco Abgang gemacht, Benzema nach dem Higuain Wechsel, Diego Costa nach Falcao... ich glaube Fußballer brauchen auch ein gewisses Standing, um alles von sich zeigen zu können.
Edit: sehe jetzt erst den Hinweis. Hab natürlich kein Problem damit, wenn der Post verschoben wird
