Genaugenommen ist der Marktwert ein abstrakter Wert, der schlicht angenommen wird, was unter "normalen" Umständen wohl (!) mindestens erreicht werden könnte. Im Verhältnis mit anderen Immobilien... öhm... Fußballern.
Das Problem ist, dass es eben immateriell ist wie gesagt und daher dieser abstrakte Wert derart verschätzt wird, dass er für mich pers. (!) absolut null aussagekraft hat, da die Realität, also der am Ende realisierte echte faktische Preis, sich derart von dem "Marktwert" entfernt in diesem Business, dass ich dieser Marktwertanalysen für völlig sinnfrei erachte.
Es ist der Versuch ein Modell zu antizipieren, dass nicht antizipierbar ist. Du kannst derartige komplexe Verläufe nur im Nachhinein analysieren, da die Verhandlungsprozesse derart viele Variablen beinhalten.
Im Umkehrschluss erübrigt sich dafür für mich JEDE Debatte über den Vergleich zwischen tatsächlichem Preis und fiktiv angenommenen Marktwert.
Wenn der Marktwert von vornherein geschätzt ist und der Preis faktisch ist, wie soll eine Verbindung hergestellt werden die sinnvolle Aussagen zulässt?
Es ist schlicht nicht so, dass jeder, der über dem Marktwert einkauft überbezahlt hat und es ist auch nicht so, dass jemand der unter dem Marktwertverkauft zu wenig eingenommen hat. Es ist schlicht ein Buchwert, der nur existiert um seinen eigenen Kader bewerten zu können um den fixtiven "Wert" des Kaders einschätzen zu können.
Da gehts ja auch drum, wieviele Euro man "flüssig" machen könnten wenn der Fall eintreten würde, dass man Spieler abgeben muss.
Einen Marktwert errechnen... ja klar, wenn man bock hat. Aber dann im Bezug zum Realpreis eine Beurteilung zuzulassen ist sinnfrei, da in dem Moment des Kaufes der Spieler dem Verein auch den Wert hat, sonst hätten sie ihn nicht gekauft.
Es gibt nur einen Gareth Bale und nur einen Neymar und nur einen Illarramendi usw. Was interessiert mich was man für Spieler im Vergleich zu ihnen bekommen hätte, wenn es darum geht was ich für dieses Individuum bezahlen muss in genau der zeitlichen Situation in der ich ihn für mich gewinnen will. Der Markt ist mir als Käufer als herzlichst egal, wenn es darum geht in der Periode X genau den Spieler Y zu verpflichten.
1) Was kostet er? (fakt, nicht antizipiert)
2) Wie finanzier ich das?
3) Will ich ihn unbedingt haben?
Entscheidung. Was gibt es danach noch zu diskutieren? Das tut man doch nur, wenn man eine persönliche Meinung zu Punkt 3 unbedingt in die Welt schießen möchte. Alles was man als unbenötigt empfindet war zu teuer...
Dementsprechend könnte man sagen, dass man einen Wert aus einer Situation ermittelt, in der alle Mannschaften den selben Bedarf, die selbe finanzielle Situation und die selbe marketingtechnische Kraft haben.
Also ein Wert, den man zwar irgendwo berechnen könnte (Fähigkeit + Alter + Formkurve + Marketingpotential = Marktwert?), der aber eigentlich keine Rolle spielt, da sowohl der Fußball selbst, als auch Werbung lange nicht so simpel funktionieren, wie es manche haben wollen.... ^^
Ich hatte einfach den Eindruck gewonnen, dass wir im Begriff sind Äpfel mit Birnen zu vergleichen und das schien mir nicht schlüssig. Dennoch akzeptiere ich natürlich Deine persönliche Sichtweise.
Der "Marktwert" ist an dieser Stelle vielleicht auch eine Frage der begrifflichen Deutung...vielleicht sollte man eher "Verkehrswert" sagen (?). Wenn ich Dein Beispiel nehme würde für mich der Marktwert im Sinne eines Korridors resultieren aus all den unterschiedlichen Einschätzungen, die von den verschiedenen Vereinen kommen. Dies im Sinne der Nachfrage.
Im Sinne des Angebots wären all die Punkte zu berücksichtigen, die wir gestern aufgezählt haben.
Natürlich ist das auch schematisch gedacht und läßt sich so nicht 1:1 umsetzen aber es sind Indikatoren.
Einen Marktwert auf die Million festzulegen ist natürlich sehr schwierig.
Der Manager des Spielers politisiert und vermarktet seinen Akteur. Insofern nimmt auch er indirekten Einfluß auf den Marktwert, er legt ihn aber nicht fest. Da sind externe, harte Fakten - wie wir beide sie genannt haben - (ge)wichtiger.
Ich glaube nicht, dass es ein Problem des Begriffs ist. In dem Moment, in dem man versucht einen "Fix-Preis" festzulegen, macht man meiner Meinung nach schon den Fehler.
Anderes Beispiel: Ein Sack niemals schmilzender Eiswürfel, die es nur ein mal gibt: In Qatar würde man wohl die krankesten Summen dafür bieten, am Südpol vielleicht aus reiner Neugier nen halben gegrillten Pinguin.
Bale hat nun mal für uns einen anderen, äh, Marktwert hat als für einen anderen Verein. Genauso haben wir Beckham wohl weit unter dem Wert gekauft, der er am Ende für uns wert war, während andere Vereine den Preis wohl müde belächelt haben (ich erinnere mich leider nur an die Kommentare des Bayern-Vorstands über den Zidane-Transfer, aber nicht mehr an die, über den Beckham-Deal...).
Ich gebe dir sonst vollkommen recht. Der Manager hat ebenso einen großen Einfluss und bestimmt den am Ende gezahlten Preis mit.
Für 100 Mio verkaufen? Ich würde ihn noch nicht mal für 1 Milliarde verkaufen! Der Typ ist unbezahlbar
Das Problem hierbei ist halt, dass du ja auch keinerlei Verantwortung für den Verein hast. Wenns nach mir ginge, hätte man Higuain nicht für 2 Mrd. gehen lassen, dafür andere Spieler verkauft und ihm 20 Mio. Jahresgehalt fürs Bleiben bezahlt, nur damit ich ihn weiter so in UNSEREM Trikot jubeln hätte sehen können, wie er es jetzt für Napoli tut. ^^
Das wäre aber halt unglaublich dumm gewesen, sowohl was das Finanzielle, als auch was die Teamchemie und das Menschliche angeht... ^^