PaTrocK, deinen hervorragenden Post in allen Ehren, ich pflichte dir ja bei jedem Wort bei, aber ich verstehe nicht ganz wieso du ihn an mich gerichtet hast oder als Antwort auf meinen Post.
Das was ich da oben geschrieben habe, ist absichtlich von wirtschaftlichen Aspekten losgelöst, vielleicht auch ein bisschen von der Realität, weil es ein reines Plädoyer an den Umgang mit den Spielern ist. Und zwar von Seiten der Fans.
Ich hab ihn geschrieben, weil ich wieder mal lesen musste, dass Di Maria geldgeil war und sich deswegen schön verpissen soll, denn niemand steht ja über dem Verein.
Mit diesem dämlichen Mistsatz wurde schon so viel argumentiert und er besagt absolut gar nichts. Es ist egal wer die Vision hat, es ist egal wer im Chefsessel sitzt, es ist sogar egal wer auf dem Feld steht, es bleiben Menschen, die durch ihre Handlungen, Charaktere, Überzeugungen, Auftreten, Eigenschaften, Willen, etc. etwas formen und gestalten.
Der Verein ist keine Philosophie oder keine politische Ausrichtung, die per Definition immer links oder rechts sein muss. Er ist wandelbar, er ist abhängig. Er ist abhängig von Menschen, die ihm Gestalt geben. Wer den größten Einfluss hat, ist klar. Trotzdem kann es für mich als Zuschauer einen enormen Unterschied machen, wen da auf dem Feld vor mir sehe. Wie sich Menschen verhalten, sich nach einer Niederlage die Hand geben, oder einem Spieler "Haha!" ins Gesicht schreien, wenn der gerade einen Elfmeter geschossen hat. Als das verändert das Auftreten, die Wahrnehmung, es gibt Nuancen, die sind nicht planbar, aber identitätsstiftend.
Alles zeitlich bedingt und wandelbar, natürlich.
Mir werden die Spieler von manchen Fans einfach zu marginalisiert. Als hätten sie sich einem großen, heiligen Ganzen unterzuordnen, auf welches sie keinen Einfluss haben und dem sie auf keinen Fall schaden dürfen. Was hat Di Maria denn gemacht, dass er denkt über dem Verein zu stehen? Was hat Iker gemacht, dem das auch schon vorgeworfen wurde?
Manglende Bereitschaft zur kompletten Unterordnung und Rücknahme der eigenen Wünsche und Vorstellungen? Glaubt man, man steht über dem Verein, sobald man ein gewisses Gehalt verlangt? Steht CR7 über dem Verein? Perez?
@pépé le moko
Falls du dich jetzt gefühlt hast als hätte ich dich ausgebessert oder so tut es mir leid. Das war nicht jedes Wort an dich gerichtet. Mir ist absolut klar, dass du dich mit den Vereinstrukturen ausgekennst. Aber es gibt hier x stille leser auch, die vielleicht nur hier reinschauen um zu lesen, von denen du nie fragen ließt usw...
Wenn du dann die geile Frage aufwirfst "wann steht man über dem Verein" habe ich mich genötigt gefühlt, auszuholen und klar zu machen WER der Verein ist. Du sagst, für dich sind es die Spieler. (Ich versteh das).
Ich sage, die Statuten sehen die Socios als den Verein an. Die Socios wählen jemanden der für sie entscheidungen trifft und diese jemand entscheidet wer diesen Verein repräsentiert und wer nicht. Daher verteh ich deine These "Die Spieler sind der Verein" nicht.
Gerade bei etwas so fluktuierendem wie den Spielern (Da sind teils leute 1-4 Jahre dabei und dann vergessen) versteh ich das nicht.
Die Socios sind teils ihr leben lang im Verein involviert usw...
Es geht also gar nicht darum, dass ich deine Aussage nicht verstehe, oder selbst nicht sogar genauso denke. Aber in der Realtät (was ist das?) schienen die Spieler eben das nicht zu sein und diese Position nicht inne zu haben, die du ihnen gerne geben würdest.
@CW11
Erstmal danke.
Ich denke du weißt, dass ich selbst auch nicht der Meinung bin, dass es nur 11 Stammspieler geben sollte. Ich denke es ist aber auch klar, dass die Strutkuren zwischen Bayern und RM zb. völlig andere sind und daher (leider?) diese Denke nicht anwendbar ist.
In München verdient der meistverdiener 12 Mio. Brutto. Wir haben allein 4 Spieler die mehr als das verdienen. Unsere gesamte Struktur von Ablösen (Investitionen) und Gehälter (laufende Kosten) sind höher als bei Bayern München unser gesamter Aufwand und Input ist höher als bei denen. Wer Investiert will auch Rendite, sonst wäre Investition nicht lukrativ.
Wenn also Ribery und Robben bei Bayern München 12 Mio verdienen, oder Lewandowski (neuerdings) dann sind die schon so lang im Verein (oder kamen ablösefrei), so dass sie keine Abschreibung mehr für ihre Investitionskosten erzeugen. Sie sind in dieser Liste gratis und tauchen nur noch als Gehaltsaufwand auf. Die Kosten für den einzelnen Spieler sind so sehr gering und der Druck auf den Trainer rein sportlich. Verliert Guardiola ein Spiel wo Ribery und Robben rotiert wurden, wird er kritisiert, warum er die besten Spieler nicht eingestzt hat (man hatte ja verloren...). Das ist normal und ein Risiko sportlich mit dem man leben muss.
Bei uns ist das was anderes. Es gibt nicht nur diesen Druck (medien und fans) sondern auch den intrinsischen durch das hohe investitionsvolumen. Es war doch klar, dass James funktionieren muss für dieses Investitionsvolumen, oder? Wir haben wochen gegrübelt wie das gehen soll. Vom teuersten Rotationsspieler der Welt war die Rede. So richtig vorstellen konnte es sich keiner.
Wir haben mit Abgängen von Di Maria und Khedira gerechnet um die Posten frei zu machen. Nun ist es Di Maria und Alonso.
Gründe usw. mal völlig außen vor.
und hier komme ich zu
@Raul07
Ich kritisiere den Verein gar nicht mal mehr so hart wie vor ein paar Tagen oder noch kurz nach der WM (als alles frisch war). Die Konsequenzen von der Ankunft von Kroos und James waren klar, genauso wie die Ankunft von Navas einen Abgang im Tor "logisch" gemacht hat.
Das sind einfach dinge die im Fußball so passieren. Morata und Casemiro wurden bis heute nicht ersetzt.
Schaut man sich Casemiro letztes Jahr an: Alonso, Modric, Khedira, Di Maria, Isco, Illarra, Casemiro.
So war er die Nr7. Er muss gar nicht ersetzt werden. Er war "einer zu viel".
Morata ersatz fehlt noch. Wir haben noch nicht das Ende der Transferperiode.
Kroos kam, Alonso ging. (Stammspieler für Stammspieler)
James kam, Di Maria ging. (Stammspieler für Stammspieler)
Ob ihr nun im 4-4-2, dem 4-3-3 oder im 4-2-3-1 denkt ist dabei egal. Es ist immer dieser Tausch.
Ich bin an einem Punkt wo ich völlig trocken darüber reden kann.
Zum Thema Rotationsprinzip: Der Unterschied ist. Ein Stammspieler hat die Ambition jedes Spiel zu spielen, kann aber natürlich (!) rotiert werden. Bei korrekter Kommunikation zum Spieler ist das kein Problem. Er fühlt sich aber gesetzt wenn das "big game" kommt.
Ein Rotationsspieler geht nicht davon aus, dass er die "big games" spielt und nimmt jeden Einsatz den er kriegen kann um seine rolle (im nächsten sommer) zu verbessern. In anderen Vereinen gibt es dieses "hineinwachsen" in Rollen (bei entsprechender qualität).
Ich habe das Gefühl, dass ein Hineinwachsen von Illarra unterbunden wurde und Kroos nun der Ersatz für Alonso ist (ob nachvollzierbar oder nicht. Ich lasse das unbewertet).
Es geht hier also schicht um Philosophie unserer Führung. Ich lasse das auch unbewertet, finde es aber wichtig das wir das thematisieren. Es geht nicht um schuld sondern eine präzise abbildung von dem was wir sehen.
Am Ende ist es aber natürlich meine meinung, mehr nicht.