Natürlich kann der BVB nicht verhindern, dass ein Spieler zu Bayern geht. Aber mit den günstigen Vertragsklauseln macht man es Bayern halt auch nicht gerade einfach, das ist das Ärgerliche! Gleichzeitig ist halt das Problem, dass Dortmund anders womöglich zB einen Reus gar nicht erst bekommt und dieser gleich zur Konkurrenz wechselt. Ich denke mit den günstigen Aussteigsklauseln (für den Spieler) will Dortmund sich selbst eben für junge Talente schmackhaft machen und zeigen: Spiel bei uns, wenn du sportlich unhaltbar wirst, darfst du auch gerne günstig gehen.
Wir wissen nicht ob die Klausel eine Take it or Leave it Aktion von Reus' Management war. Die Vorteile von Reus bei dieser Klausel liegen doch auf der Hand. Wie du sagst, konnte der BVB dann entweder klar Schiff machen oder eben ablehnen. Man hat sich sicher auch in anderen monetären Dingen dann auf die Klausel geeinigt. Vllt wollte Reus ursprünglich 5-6 Mio (oder mehr) und man hat ihn auf 4 Mio. runter gehandelt. Der Verlust durch die Klausel bei seinem Verkauf von 25 Mio. (ca) kann also eventuell auch über Gehalt, Prämien und andere Zahlungen bereits gespart worden sein.
Ob der Deal des Reus Kauf, der laufenden Kosten durch Reus, dem Mehrgewinn durch Reus und dem anschließenden Verkauf von 25 Mio. Euro sich für den Verein BVB ausgezahlt hat, kann nur Watzke wissen. Das ist nicht für uns nachstellbar und müssen wir auch gar nicht. Ich versteh euch alle, selbst die, die denken "Reus ist 50 Mio. Wert". Ihr wisst ich mag das mit dem Pseudomarktwert überhaupt nicht. Reus ist defacto aktuell 25 Mio. Euro Wert und keinen Cent mehr, auch wenn er 5-facher Weltfußballer ist, da diese der Preis ist, den man bezahlen muss. Der Rest sind Buchhaltungswerte um ein Pferd zu bemessen, das man in seinem Stall hat ohne zu wissen was man dafür bei einem Verkauf evt. womöglich unter umständen erhalten könnte.
Ich blicke daher bereits hinter Reus. Die Diskussion wie man Busines macht im Fußball muss sich über die Spieler hinaus begeben. Es kommt darauf an wie man den "nächsten Reus" fall behandelt. Es gibt hier 2 Möglichkeiten.
Man entscheidet sich die AK völlig abzuschaffen und bei Take it or leave it entscheidungen schlicht "no" zu sagen, oder man setzt die AK so hoch, dass selbst bei einem Ziehen der Klausel (von egal wem) ein höherer Gewinn durch das Projekt des Spielerkaufs abfällt.
Wenn man eine Anti Bayern Klausel einbaut erzeugt man nur zwei Dinge. Spieler werden sich drei mal überlegne ob sie hinwechseln und sie könnten öfter den Vertrag aussitzen und dann auch mit anti klausel im vertrag am Ende des Vertrages dort hinwechseln. Ich sehe da null sinn drin.
Ich finde Klauseln sind was gutes. Die erzeugen Planungssicherheit auf beiden Seiten. Es ist ja nicht so als wüsste watzke nicht schon seit jahren von der klausel und wer sie ziehen könnte. Genauso weiß es Reus. Es ist das gute Recht von Reus sich seine Optionen offen zu halten und er steht in einer guten Position. Er kann quasi nächsten Sommer JEDEN verein anpeilen der 25 Mio. auf den Tisch legt, da der BVB sich seine strategischen Käufer nicht mehr aussuchen kann.
Wenn diese 25 Mio. dem BVB zu wenig sind, dann hätten sie sie höher ansetzen müssen. Wenn der BVB keinen Spieler an den FC Bayern München verkaufen will, müssen sie ohne Klausel arbeiten und die verträge lang ansetzen, damit sie am langen ast sitzen. Wer dann noch zum BVB wechseln soll ist dann die frage? Jeder junge spieler will am scheidepunkt seiner karriere die maximaler auswahl haben. Alles andere wäre fahrlässig.
Wo ist jetzt also genau die Aufregung? Die einzige Aufregung die ich nachvollziehen kann ist wenn ein Bayern Fan sagt: "Wieso stehen da vorne Reus, Lewandowski und Götze rum..."
Und selbst die ist rein emotional.