Ist doch ganz gut geworden Law
Ich spinne dann mal an El Santos Post weiter... Kein Lerneffekt? Kein Lerneffekt kann man nur sagen, wenn man erwartet hatte, dass ein Lerneffekt eintritt. Wenn die "Fehlstellung" aber System hat und im Prinzip 2000 als neue Vereinsphilosophie etabliert wurde, dann kann man keinen "Lerneffekt" erwarten., wenn der Verein doch genau das tut, was er sich vorgenommen hat zu tun.
Glaub das war jetzt bissl zu viel in einem Satz ^^
Ich meine damit. 2000 kam ein gewisser Herr Pérez und ER als Präsident hat im Prinzip mehrere Aufgaben in zwei Kerngebieten.
A) Managen, Administrieren, die Maschiene ölen und instandhalten
B) Führen, Motivieren, Inspirieren, die Vision (la illusion) vorgeben
Es gibt in der Lehre von Führungsstilen auch einen "kampf" zwischen A und B. Ein "normalo" Manager hat meist die Herausforderung, seinen Workload nicht gut aufteilen zu können. Er ist zusehr damit beschäftig die Maschiene so wie sie ist als Prozess in Gang zu halten. Das ist die Führungsperson die aufpasst, ob man zu spät kommt, bestraft, wenn man scheiße baut, darauf achtet dass man immer 100% gibt. Diese "Führungsperson" ist mehr ein Verwalter ein "Manager" als eine Führungskraft die mit Innovationen versucht die Maschiene besser laufen zu lassen als sie davor lief.
Pérez ist im zweiten Punkt aber massiv vertreten. Er gibt den Weg vor. Er hatte einen Traum 2000 für seinen Verein und wie die Dinge laufen sollten. Exzellenz in jeder Hinsicht war sein Ziel. Die Idee des Zidane Clusterings usw... es gibt nach seinen Handlungen viele Theorien zu den Themen. Aber eines versteh ich jetzt doch nicht an den beiden vorposts...
Wir haben (!) eine Philosophie und wir kaufen auch ein nach dieser Philosophie. Nur ist diese Philosophie keine sportliche. Man "lernt" also nicht dazu, weil man aus Vereinssicht alles richtig macht. Der Sommer 2013 ist ein Musterbeispiel. Man wird wohl kaum einen Sommer finden, wo man die Vereinsphilosophie besser sieht als im letzten.
Man hat den größten Star der Premier League geholt und mit Falcao, Suarez und Neymar wohl den größten Star überhaupt am "Markt". Gepaart hat man das mit Carvajal, Jese, Morata aus der Jugend und Isco, Illarramendi aus der spanischen Liga. Ich glaube fest, dass man sich in den Büros an der Concha Espina kräftig auf die Schulter geklopft hat für diesen Sommer. Einst hieß es Zidane y Pavones, heute halt Bale y Morata.
Ich selbst lebte im Nebel des Umbruchs 2009 und hatte mich auch ein wenig einlullen lassen von Albiol und Granero und vor allem Pellegrini auf der Bank, der ein klarer Prozesstrainer war. Es hieß oft "Pérez hat dazugelernt". Ich habe das auch so unterschrieben und vor allem unter Mourinho tauchte er fast gar nicht mehr negativ auf, spätestens nachdem seine Schlange in der Kabine Valdano abgesägt wurde, konnte das Team autonom arbeiten. Die Jahre unter Mourinho haben sportlich keine Offenbarung gebracht aber Strukturell auf jeden Fall gezeigt wie es sein könnte.
Nun ist wieder "Back 2 Basics". Mit Zidane ist eine eheamlige rechte Hand wieder nahe am Team. Mit Ancelotti wieder ein Trainer der geübt darin ist aus nem Haufen irgendwas zu formen (beste Bewerbungsingredienz für den RM Posten).
Die philosophische Kritik atme ich also genauso wie ihr, doch bin ich an einen Punkt gekommen, wo ich nicht mehr in der Illusion lebe, dass es unter der Inspirator Pérez jemals anders wird. Er hatte diese Vision schon von Beginn an und er setzt die brachial durch. Er verändert Statuten um ander potenzielle Gegenkandidaten auszusieben. Ich kann ihm dabei gar keinen Vorwurf machen, da ich ihm abkaufe, dass er der Meinung ist, dass dies der beste Weg für Real Madrid ist. Ein Weg, der wirtschaftliche Power garantiert unabhängig vom Ergebnis auf dem Platz. Ein Traumszenario für jeden Vorstand, der sich zu Handlungen, die sie beeinflussen können, über wasser halten können, anstatt darauf angewiesen zu sein, sportlich erfolgreich zu sein.
Jetzt lebt der Verein aber schon wieder 14 Jahre diese Philosophie. Das ist eine ganze, eventuell sogar schon zwei ganze Generationen die mit diesen Thesen verseucht ist. Ganze Konsumentenscharen fühlen den Verein Real Madrid nur unter Florentino Pérez. Ich weiß nicht wie sie sich verhalten werden, wenn Pérez weg ist und ich habe befürchtungen, dass man sich weiterhin von Glamour, Stars und dem verzogenen Selbstbild blenden lassen wird und verzweifelt nach einer ähnlichen Rolle suchen wird wie sie Pérez darstellt.
Ich kann mich noch gut an einen Satz erinnern über Calderon:
"Er muss weg, er ist nicht in der Lage große Stars anzulocken wie Pérez es kann!" Da musste ich schon schmunzeln, wenn man doch weiß offiziell, dass es Calderon war, der CR zu uns brachte, es nur SAF war, der nicht verkaufen wollte und erst nachgab, als ihm klar wurde, dass er den Deal nicht mehr verhindern kann.
Aber ja... Kennedy brachte das Problem mit dem Mythos auf den Punkt:
"Der größte Feind der Wahrheit ist nicht die Lüge - absichtsvoll, künstlich, unehrlich -, sondern der Mythos - fortdauernd, verführerisch und unrealistisch."