
Zidane und Ronaldo weg: Bale-Verkauf kein Thema mehr
MADRID. 442 Tore. Vier Champions-League-Titel in fünf Jahren. Die Ära von „BBC“, dem bislang gefürchtetsten und erfolgreichsten Sturm-Trio in der Geschichte von Real Madrid, ist vorüber. Mit Cristiano Ronaldo hat sich der treffsicherste Angreifer verabschiedet. Seine Zukunft liegt in Italien. Bei Juventus Turin. Die Frage aller Fragen lautet jetzt: Wie geht es mit seinen Partnern Gareth Bale und Karim Benzema weiter? 42 Tage vor der Schließung des Transferfensters lässt sich diese Frage nicht endgültig beantworten. Es zeichnen sich aber unterschiedliche Tendenzen ab.
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Bale, 28, steht entgegen seiner Unmutsbekundung nach dem Champions-League-Finale am 26. Mai eher vor einem Verbleib in der spanischen Hauptstadt. Zum einen ist das Interesse von Manchester United abgekühlt. Zum anderen haben der Trainerwechsel und der Abschied von Galionsfigur Ronaldo den Waliser dem Vernehmen nach umdenken lassen. Anders als Zinédine Zidane soll Neu-Coach Julen Lopetegui auch unabhängig von dem Kauf eines neuen Superstars fest mit dem Linksfuß planen, sodass “Garethcito” auch in Spitzenspielen wieder von Beginn an spielen dürfte. Bales wichtigster Fürsprecher trägt jedoch den Namen Florentino Pérez: Reals Präsident bezahlte nach einer zermürbenden Transfer-Posse mit Tottenham Hotspur im Sommer 2013 nicht grundlos 101 Millionen Euro für den Außenstürmer. Ein Verkauf stand für ihn nie zur Debatte, obwohl Bale häufiger mit Verletzungen und der Akzeptanz einiger Fans zu kämpfen hatte. Ohne den omnipräsenten Ronaldo erhofft sich Pérez, dass die Nummer 11 in der Hierarchie aufsteigt und die gleiche Führungsolle einnimmt wie damals bei Tottenham oder heuer in der walisischen Nationalelf.
Ancelotti auf der Lauer: Benzema-Abschied nicht ausgeschlossen
Anders sieht es bei Benzema, 30, aus. Auch wenn der zum dritten Kapitän aufgestiegene Franzose ein Madridista durch und durch ist und gerne in seine zehnte Saison bei Real gehen würde: Benzemas Verbleib ist alles andere als gesichert. Mit Zidane und Ronaldo verlor er seine beiden größten Verfechter, die ihn oftmals aus der Schusslinie nahmen. Auch intern schützten sie ihn vor Kritik. Zu Pérez hat Benzema zwar unbestritten ein hervorragendes Verhältnis, unantastbar ist er wegen seines Standings bei den Fans und den Medienvertretern aber auch in den Augen des Präsidenten nicht mehr. Finden sich ein Nachfolger und ein Abnehmer für Benzema, dürfte auch Pérez kein Problem damit haben, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Wie mehrere spanische und italienische Medien übereinstimmend berichten, will Real Ex-Coach Carlo Ancelotti den Mann aus Lyon unbedingt zum SSC Neapel holen. Das gut informierte Online-Portal SOY MADRIDISTA schreibt sogar, dass die Madrilenen ihn für 40 Millionen Euro ziehen lassen würden. Der Grund dafür: Nicht viele Klubs können sich Benzemas Gehalt leisten. Bei Real verdient er aktuell rund neun Millionen Euro netto.
I ❤️ #football ⚽️ and @realmadrid #KBNueve #Home ?? pic.twitter.com/gQctaSTVGs
— Karim Benzema (@Benzema) 9. Juli 2018
Wie aus Vereinskreisen zu hören ist, steht noch ein klärendes Gespräch zwischen dem Stürmer und Lopetegui aus. Benzema genießt derzeit seinen Resturlaub an der Côte d’Azur und kehrt nächste Woche zum Start der Vorbereitung nach Madrid zurück. Man darf nicht vergessen, dass er schon häufiger als Verkaufskandidat betitelt worden, seine Vorgesetzten mit harter Arbeit letztlich aber immer wieder von einem Verbleib überzeugen konnte. In diesem verrückten Transfer-Sommer scheinen zumindest sämtliche Szenarien denkbar.
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