
Real Madrid: Stimmung bei zwei Blancos nicht sorgenfrei
LAS PALMAS. Nachdem Real Madrid bereits am vorigen Sonntag im Estadio Santiago Bernabéu gegen UD Almería (3:2) eine „Remontada“ hatte hingelegt, kam es am Samstag auf Gran Canaria erneut zu einer (2:1). Der spanische Rekordmeister behauptete damit den Platz an der Tabellenspitze LaLigas, zwei Punkte Vorsprung sind es auf Verfolger FC Girona. Die Stimmung bei den Madrilenen darf munter sein, und trotzdem bei zwei Akteuren nicht sorgenfrei.
Kapitän Nacho Fernández zählte zwar zu jenen Spielern, die gegen UD Las Palmas 90 Minuten auf dem Rasen des Estadio de Gran Canaria standen, aber zugleich zu jenen, die eine eher schwächere Darbietung an den Tag legten. Der 33-Jährige scheint seit seiner zweier Platzverweise in dieser Saison etwas den Faden verloren zu haben. Der ansonsten mit Konstanz auftretende Innenverteidiger hinterließ gegen Las Palmas streckenweise einen fahrigen Eindruck, sah sich so manchem Laufduell ausgesetzt, in dem er an seine Grenzen stieß.
Carlo Ancelotti verteidigt Nacho Fernández
Beim Gegentreffer in der 53. Minute verteidigte Nacho zunächst unglücklich nach vorn, um schließlich im Zentrum zu spät zu kommen. Cheftrainer Carlo Ancelotti konstatierte nach dem Spiel, dass die vielen Gegentore Real Madrids darauf zurückzuführen seien, dass das Team viel angreife und dadurch „nicht immer das nötige Gleichgewicht“ habe. „So leiden die Abwehrspieler mehr“, meinte der Italiener, der seinen Kapitän in Schutz nahm und bekräftigte: „Nacho spielt eine überragende Saison.“
Die spanische Sportzeitung MARCA ist mit der Ansicht Carlo Ancelottis indes nicht d’accord. „Nacho ist im Moment nicht bereit, bei Real Madrid in der Startelf zu stehen“, so das harte Urteil nach dem Auftritt gegen Las Palmas. Um seine Position in der Startelf muss Nacho jedoch nicht großartig bangen. Nominell besitzt Real Madrid derzeit vier Profi-Innenverteidiger im Kader: David Alaba und Éder Militão stehen aufgrund von Kreuzbandrissen aktuell aber nicht zur Verfügung. In den kommenden Wochen wird Nacho aller Voraussicht nach Stammspieler bleiben – wenngleich Zweifel berechtigt sind, wenn er sich denn nicht wieder steigert.
Modrić mittlerweile nur noch Reservist
Anders sieht die Lage bei Luka Modrić aus. Der mittlerweile 38 Jahre alte Kroate blieb bereits gegen Almería ohne Einsatz und wirkte nun auch gegen Las Palmas nicht mit. Der Mittelfeldstratege wärmte sich nicht einmal auf. Ancelotti erklärte hinterher: „Er wärmt sich nicht auf, wenn er nicht zu einhundert Prozent weiß, dass er auch spielen wird und das muss ich respektieren. Wenn ich sicher bin, dass er spielt, macht er sich warm, aber wenn nicht, ist es besser und völlig in Ordnung, wenn er das nicht macht.“
Es gehe Modrić „aber gut und er ist fit für das nächste Spiel“, so sein Coach. Und so darf sich Real Madrids Nummer 10 Hoffnungen machen, am kommenden Donnerstag (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) im Auswärtsspiel gegen den FC Getafe infolge zweier Nicht-Berücksichtigungen wieder zum Einsatz zu gelangen. Dass Modrić bei den Blancos noch mal Stammspieler wird, zeichnet sich dennoch nicht ab. Da haben Aurélien Tchouaméni, Eduardo Camavinga und Federico Valverde die Nase vorn. Zudem tritt ein immerhin auch schon 34-jähriger Toni Kroos nach wie vor zu stark auf.
Obwohl Nachos und Modrićs Situation andere Ausgangslagen besitzen, haben die beiden doch eines gemeinsam: Ihr Vertrag läuft zum 30. Juni 2024 aus. Ob es für sie weitergeht? Während Nacho erneut verlängern könnte, um Real Madrid als weitere Option in der Innenverteidigung erhalten zu bleiben, könnte sich bei Modrić eine Trennung abzeichnen, die Perspektive auf mehr Einsatzzeiten hat er bei den Königlichen nicht mehr. Eine Verlängerung ließ der Kroate im Dezember noch offen: „Wir werden sehen, was in der Zukunft passiert. Ich versuche, jeden Tag zu genießen, jedes Training. Meine Laune ist sehr gut, ich bin beim besten Klub der Welt.“ Damit bleibt abzuwarten, was geschieht. Es bleibt spannend, zumal sich in den kommenden Monaten auch vieles, und auf unverhoffte Weise, verändern könnte.
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