Analyse

Derby-Nachlese: Alonsos Fehleinschätzung und ein Rückfall in alte Muster

Real Madrid kassiert im Derbi Madrileño die erste Saisonniederlage und die fällt mit 2:5 auch noch krachend aus. Während sich ein Großteil der Spieler überhaupt nicht auf der Höhe präsentierte, muss sich auch Xabi Alonso taktische Versäumnisse und personelle Fehleinschätzungen ankreiden lassen. Die Nachlese zum Derby.

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Jude Bellingham, Xabi Alonso und Dean Huijsen erlebten einen rabenschwarzen Nachmittag – Foto: Angel Martinez/Getty Images

Alonsos Fehleinschätzung begünstigt Atlético

Jetzt ist es also passiert: Real Madrid muss die erste Niederlage in der Spielzeit 2025/26 hinnehmen und verliert das erste Mal unter der Leitung von Xabi Alonso ein Ligaspiel. Dass dies ausgerechnet im Stadtderby bei Atlético passiert, ist natürlich hochgradig ärgerlich, was jedoch vor allem Sorgen bereitet, war die Art und Weise des Zustandekommens der letzten Endes deutlichen 2:5-Klatsche. Die Königlichen wirkten über einen Großteil des Spiels extrem fahrig und behäbig, wussten zu keinem Zeitpunkt des Spiels der Intensität der Rojiblancos Herr zu werden. Ein Punkt, den auch Alonso nach Spielende besonders bemängelte.

 „Uns fehlte die Intensität, die Anpassungsfähigkeit, wir hatten keine Antwort auf die Frage, wie wir besser ins Spiel kommen und besser nach vorn spielen können. Darauf muss ich nochmal genauer schauen, aber was feststeht ist, dass wir heute nicht gut mithalten konnten, heute waren wir nicht auf dem Niveau, das man in diesen Spielen und gegen diese Gegner haben muss“, zeigte sich der 43-Jährige Baske nach Spielschluss etwas irritiert ob des Auftretens seiner Mannschaft.

Was jedoch auch zur Wahrheit gehört: Mit der überraschenden Rückkehr von Jude Bellingham in die Startelf und der damit einhergehenden Umstellung auf Raute, spielte Alonso dem Stadtrivalen in die Karten. Während dem Engländer bereits früh in der Partie anzumerken war, dass er nach langer Verletzungspause körperlich noch nicht auf dem Level für solch eine Partie zu sein scheint, zog Atlético das Spiel immer wieder über die Flügel auf, worauf die Blancos – trotz zwischenzeitlicher 2:1-Führung – gegen den Ball nie wirklich eine Antwort fanden. Sowohl Dani Carvajal als auch Álvaro Carreras, der überdies insgesamt einen rabenschwarzen Nachmittag erlebte, fanden sich immer wieder in Eins-gegen-Zwei-Duellen wieder und hatten dementsprechend oft das Nachsehen. Da die Königlichen in der Folge die zahlreichen Hereingaben auch noch extrem schwach verteidigten, führte das eine zum anderen. So jubelte Diego Simeone nach der Partie: „Wir haben von Anfang an ein großartiges Spiel gemacht und wussten, wo wir ihnen wehtun konnten. Die Spieler haben es sehr gut verstanden.

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Rückfall in alte Muster: Real agiert ungewohnt passiv

Neben der unglücklichen Systemumstellung war es jedoch auch die Herangehensweise, die für Fragezeichen sorgte. Anders als in den bisherigen Saisonspielen agierten Carvajal und Co. gegen den Ball diesmal ungewohnt passiv und abwartend: Kein hohes Anlaufen, kein Balljagen nach Ballverlust, stattdessen ein halbherziges, abwartendes Mittelfeldpressing und das Verlassen auf die individuelle Qualität in Defensivzweikämpfen und im Umschalten. Das Problem: Vor allem die Abwehrreihe legte individuell ein extrem schwaches Niveau an den Tag. Allen voran Carreras, der seinen bisher schwächsten Auftritt im Real-Dress hinlegte, sowie Dean Huijsen, der insbesondere in den Luftzweikämpfen erschreckend schwach agierte (kein gewonnener Luftzweikampf!) und in der Strafraumverteidigung große Schwächen offenbarte.

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Phasenweise wirkte es gar wie ein Rückfall in alte Zeiten, da man genau diese Passivität an den Tag legte, die unter Carlo Ancelotti in vielerlei (Spitzen-)Spielen immer wieder kritisiert wurde. Eine Thematik, die Alonso gar nicht erst wegdiskutieren wollte: „Wir sind nicht gut in die Zweikämpfe gekommen, auch nicht in der Luft. Das Spiel war nicht im Fluss und die Niederlage ist verdient.“

Die Krux mit der Balance

Aber Reals Cheftrainer machte auch umgehend deutlich, dass man sich nicht allzu lange grämen sollte, sondern nach einer intensiven Aufarbeitung nach vorne schauen müsse: Das war die erste Niederlage und wir müssen unsere Schlüsse daraus ziehen, aber es gibt keine Ausreden. Wir werden diese harte Niederlage auch nicht einfach vergessen, sie tut uns und den Fans weh, aber das ist ein Prozess und heute konnten wir nicht das Niveau zeigen, was wir wollten. Es war klar, dass harte Tage auf uns zukommen würden, die Frage ist, wie wir darauf reagieren und hier liegt der Knackpunkt. Wie reagieren wir im nächsten Spiel, wie reagieren wir gegen Gegner wie heute Atleti?“

Die alles entscheidende Frage dabei lautet: Wie sehen diese Rückschlüsse aus? Worauf Alonso vor allem eine Antwort finden muss, ist die, wie er dem Team in solchen Spitzenspielen die nötige Balance verleiht. Aurelién Tchouaméni als alleiniger Stabilisator scheint nicht zwangsläufig genug, es mangelt dem Spiel der Blancos oftmals an einem Takt- und Rhythmusgeber im Zentrum, ein Bindeglied zwischen Defensive und Offensive. Ein Spielerprofil, das in dieser Kombination im Augenblick aktuell lediglich Daniel Ceballos im Kader verkörpert. Und auch wenn der Spanier medial und in Fankreisen nicht die allerhöchste Wertschätzung genießt, sei daran erinnert, dass die Königlichen in der vergangenen Saison ihre beste Phase hatten, als der Andalusier zu Beginn der Rückrunde groß aufspielte und mit seiner schweren Oberschenkelverletzung der große Einbruch folgte.

Alonso will keine Mourinho-Vergleiche

Nun liegt es aber vor allem an Alonso, entsprechende Antworten auf diese Problematik zu finden. Und auch das nominelle Überangebot im Zentrum (auch Eduardo Camavinga meldete sich schließlich in den letzten Partien zurück) und Sturm gilt es nun entsprechend zu managen und gewinnbringend einzusetzen. Was Reals Cheftrainer aber keinesfalls aufkommen lassen wollte, waren Vergleiche zur Ära von José Mourinho und der legendären 0:5-Schmach gegen den FC Barcelona in dessen erster Spielzeit. Quervergleiche würden hinken, man konzentriere sich jetzt vor allem darauf, die offenbarten Probleme zu lösen. „Ich will keine Vergleiche anstellen. Es ist unsere erste Saisonniederlage, sie ist ohne Frage sehr schmerzhaft, für alle – auch für unsere Fans. Wir fühlen uns dafür verantwortlich und jetzt müssen wir analysieren, was es zu verbessern gibt, und wie wir am besten nach vorn schauen“, so Reals frühere Nummer 14. Man darf gespannt sein, wie diese Verbesserungen in den kommenden Wochen aussehen – mit Barcelona (26. Oktober) und Liverpool (4. November) befinden sich die nächsten Druck machenden Top-Gegner bereits in Sicht.

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von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

Kommentare
Wenn ein Kommentar von mir dir die Seite versaut dann hast du ganz andere Probleme. Ihr seht einfach die Wahrheit nicht ein:)
Wenn hier einer wirklich mal so richtige Probleme hat, dann ja wohl eindeutig Du!
Du willst doch nicht etwa ernsthaft Deinen geistigen Verbal-Sondermüll als Wahrheit verkaufen.
Echt peinlich und lächerlich zugleich!
 
Ja du König verstehst mich he? Nur weil du zu blöd bist und die Fan-Brille nicht absetzen kannst und nichts siehst. Wo siehst du die Handschrift von Alonso bei unserem Spiel? Welchen grossen Gegner haben wir besiegt?? Wo siehst du eine Entwicklung unter Alonso du Besserwisser?? Wooo?? Von mir aus kann er das Triple holen aber solche Niederlagen gehen nie vergessen!
Oh man, Du bist wirklich verbittert.... eigentlich sogar zum amüsieren. Natürlich musst Du so auf Kritik reagieren. Als es gut losging schwärmten hier alle von Xabis Spielidee und nun läufts mal wirklich schlecht und schon ist wieder alles scheisse. Mit der Einstellung wirst Du im Leben nicht weit kommen. Wir haben gestern zunächst mal ein Spiel gedreht gegen ein hyper performenden Stadtrivalen, das ist nicht selbstverständlich. Das nun danach alles zusammen bricht in der 2 Hälfte passiert jeder Mannschaft mal. Der Trainer hatte einen falschen Spielplan, das würde Dir genauso passieren wenn Du da stehen würdest. Überhaupt, bewerbe Dich doch einfach mal mit Deinem Sachverstand bei Perez, der wird kaum zögern Dich einzustellen wenn Du Ihm Deine Spielidee vorstellst Nur Mut.
 
Der einzige Unterschied zwischen ihm und Ancelotti ist dass Mbappe in besserer Form ist sonst nichts! Die Entscheidung Bellingham zu starten hat gezeigt dass er genauso denkt wie Ancelotti! Er hat keine Taktik, keine Spielidee und null Vorbereitung auf die gegnerische Mannschaft! Wir machen immer den gleichen Scheiss und wenn wir Glück haben klappt es gegen kleine Gegner, gegen Grosse kriegen wir auf die Schnauze. Paris 4:0 hat das eigentlich schon gezeigt. Er hat keine Eier mit 3er Kette hinten zu spielen. Ihr habt keine Ahnung was Barca und Flick mit uns machen wird meine Fresse!!!
@MadridistaRKS

Ich will dir mal was sagen, ich bin seit 23 Jahre real fan und verfolge realtotal seit anfang seit über 10 Jahre und ich hab mich noch nie registriert. Deine Sinnlosen hass erfüllte Kommentare haben mich dazugebracht , hier ein Konto anzulegen.

Hör endlich mal auf bei jedem Beitrag was negatives zu kommentieren und mache allen Usern hier einen gefallen und lösche dein Konto oder verkneiff dir mal den einen oder anderen Kommentar. Man steht zu real in guten und schlechten Zeiten, Alonso hatte keine Vorbereitung, Die Manschaft keine richtige Ferien, Das Team ist nich nicht eingespielt. Das siehst du alles nicht . Weil deine Augen und dein Herz hass erfüllt sind
 
Ja ist wirklich alles halb so wild wir sollten uns langsam daran gewöhnen hohe Niederlagen gegen grosse Teams zu kassieren :D
Du bist nur ein Erfolg Fan ,mehr nicht ! Gewinnt Mann 15 Spiele am Stück , kommen Töne von solchen wie dich Xabi Top , Bester Trainer was Real passiert konnte, bla bla... folgt dann eine Niederlage, kommst du mit buuuuuu Xabi bringt Nix , usw..... Heuchler
 
Das die Saison schwierig wird, war abzusehen. Mir gefällt Xabis Ansatz dennoch, aber mir ist auch klar das die Wohlfühloase nicht von heute auf morgen verschwinden wird.
Allerdings war gestern nicht nur der Spielplan das Problem, das Mittelfeld bei uns muss sich ordentlich strecken damit wir nächste Saison nicht teuer einkaufen müssen und ja auch in der Verteidigung muss noch einiges zusammen wachsen.
Ich hoffe zumindest dass der Verein auch mit einer titellosen Saison nicht direkt Xabi fallen lässt. Jetzt muss auch ein Team zusammen wachsen und hoffentlich erblüht auch ein echter Leader. Bei allem Respekt vor Dani, aber ein guter Kapitän wird man nicht nur weil man eine Legende im Verein ist.
 
Entschuldigt bitte Leute

Aber ich muss schon etwas lachen gerade.
Ich habs letzte Saison noch am vorletzten Spieltag oder so Prophezeit das es so laufen wird.
Das Alonso über den grünen Klee gelobt wird umd sobald es ein schlechtes Spiel gibt das kritisieren losgeht.
Einfach diese Doppelmoral.
Damals war ich aufeinmal der Buhmann obwohls absehbar war.

Ich finde an dem Spiel gegen Athletico nichts auszusetzen
Viele vergessen das die Mannschaft komplett neu zusammengestellt wurde ( Abgänge, Zugänge, neuer trainer, absolut neues Taktisches konzept und Arbeitsweise) und das alles komplett ohne vorbereitung.

Jetzt wirds dann wieder heißen „ja aber das sind hochbezahlte Profis“
Und ich werde sagen „ja stimmt, aber 95% hier sind alle berufstätig und wir alle wissen wie es ist wenn etwas ganz neues kommt oder sich etwas das seit jahren immer gleich war sich verändert“
Ich will damit sagen
Die Jungs sind keine Magier
Wir haben nen Blutjungen Kader
Veränderung und Anpassung braucht seine Zeit.

Und vergesst nicht
Alonso ist noch grün hinter den Ohren als trainer
Auch er muss lernen wie es ist mit dem Druck und ansprüchen umzugehen
Leverkusen ist außerhalb des Rampenlichts, da fallen Fehler nicht so auf wie hier.

Also lasst die Mannschaft Fehler machen, von mir aus auch öfter den selben.
Es ist nich zu vermeiden

Aber spätestens nächstes Jahr zählt es und dann givt es kein Pardon mehr
 
"Die Wahrheit ist erbärmlich"
Was ein Schwachsinn!
Wenn Wahrheit erbärmlich ist, dann ist es ganz sicher nicht die Wahrheit!
Aber wie bereits von anderen Usern hier angemerkt wurde, Du bist verbittert, zu sachlichen Kommentaren nicht in der Lage.
Und jetzt verschone mich bitte vor weiteren Deiner sinnfreien Kommentare.
Vielen Dank im Voraus.


Okei dann kommentiere ich mal so dass es euch passt.

Es ist alles gut, die Mannschaft ist top, Alonso ist top, die Derbyklatsche war ein Ausrutscher, auch die Klatschen gegen Barca und die Niederlagen in der Champions League werden NUR Ausrutscher sein.

Wenn jemand schuld ist dann der Schiedsrichter!
 
Wenn hier einer wirklich mal so richtige Probleme hat, dann ja wohl eindeutig Du!
Du willst doch nicht etwa ernsthaft Deinen geistigen Verbal-Sondermüll als Wahrheit verkaufen.
Echt peinlich und lächerlich zugleich!

Das grösste Problem ist deine grenzenlose Dummheit.
 
@MadridistaRKS

Ich will dir mal was sagen, ich bin seit 23 Jahre real fan und verfolge realtotal seit anfang seit über 10 Jahre und ich hab mich noch nie registriert. Deine Sinnlosen hass erfüllte Kommentare haben mich dazugebracht , hier ein Konto anzulegen.

Hör endlich mal auf bei jedem Beitrag was negatives zu kommentieren und mache allen Usern hier einen gefallen und lösche dein Konto oder verkneiff dir mal den einen oder anderen Kommentar. Man steht zu real in guten und schlechten Zeiten, Alonso hatte keine Vorbereitung, Die Manschaft keine richtige Ferien, Das Team ist nich nicht eingespielt. Das siehst du alles nicht . Weil deine Augen und dein Herz hass erfüllt sind


Oh wegen mir hast du einen Account angelegt? Das ist doch gut dann bin ich ja eine Bereicherung für diese Seite wenn ich neue Mitglieder dazu bringe sich zu registrieren :D

Ziel erreicht Kikiskitchen!
 
Ich gebe MadridistaRKS vollkommen Recht! Ich bin auch noch sehr skeptisch was Xabi angeht. Bis jetzt immer knappe Siege gegen Mittelklasse-Gegner. Gegen Top-Mannschaften wie PSG oder Atletico krachende Niederlagen. Ohne Mbappe, was wäre das momentan? Oder wären wir ohne ihn sogar besser? Wer weiß das schon. Was ich weiß...diese Vergleiche mit Mourinho's 0:5 gegen Barca hinken gewaltig. Barca war damals die Übermacht und er musste erstmal rausfinden wie man sie schlagen kann. Aber Atletico??? Sorry...die waren in der Saison bis jetzt nix und wir Idioten machen die wieder stark. Naja mal abwarten was noch passiert...ich hoffe natürlich das Beste aber momentan fehlt mir ein klein wenig die Zuversicht. Over and out.
 

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