
Am 21. November geht’s los in Katar
Bekanntermaßen wird die nächste Endrunde der Fußball-Weltmeisterschaft im berüchtigten Wüstenstaat Katar ausgetragen. Genauer beschrieben findet die kommende WM zwischen dem 21. November 2022 und dem 18. Dezember 2022 statt – und wird in Rekordzeit ausgetragen: Mit 28 Tagen handelt es sich um den kürzesten World Cup seit dem Jahr 1978. Zudem beträgt die Dauer der Gruppenphase nur zwölf Tage, was in der Praxis vier Partien pro Spieltag bedeutet. Normalerweise stehen 15 Tage zur Verfügung, an denen jeweils drei Spiele stattfinden.
Ebenfalls ungewöhnlich ist der Austragungszeitraum. Wegen der tropischen Hitze in dem arabischen Land hatte die FIFA sich schon vor sechs Jahren dazu entschieden, das Turnier erstmals in den Winter zu verlegen. Trotzdem kommt in allen Stadien eine Kühltechnologie zum Einsatz, weil es in dem arabischen Land auch im Winter über 30 Grad heiß werden kann. Für die Fans hierzulande wird es sich jedenfalls ungewohnt anfühlen, die Spiele anstatt bei sommerlichen Temperaturen in geheizten Innenräumen mit weihnachtlicher Atmosphäre zu verfolgen.
Wo genau werden die Fußballfans das Turnier anschauen können? Während die Qualifikationsspiele exklusiv auf RTL zu sehen waren, werden die 64 Partien des Turniers von ARD und ZDF übertragen. Auch auf RTLs Spartensender Nitro und dem MagentaTV-Programm von der Deutschen Telekom werden einige Spiele gezeigt.
Österreichische Fußballfans können sich ausnahmlos alle Spiele beim ORF ansehen. Auch in der Schweiz haben sich die öffentlich-rechtlichen Sender die Rechte gesichert, und zwar die SRG-SSR-Anstalten.
Details zum Spielplan
Das Eröffnungsspiel findet an einem Montag, dem 21.11.2022, um 11 Uhr Vormittags statt. Hier wird der Gastgeber Katar gegen ein noch unbekanntes Team antreten. Berufstätige werden wegen der ungünstigen Anstoßzeit jedenfalls nicht gerade erfreut sein. Auch weitere Gruppenspiele (insgesamt 48 Stück) werden einigen Fans durch die Lappen gehen: Die weiteren Uhrzeiten lauten 14 Uhr, 17 Uhr und 20 Uhr.
In der K.o.-Runde hingegen werden alle Partien um 16 Uhr nachmittags oder um 20 Uhr abends ausgetragen. Sowohl im Achtel- als auch im Viertelfinale werden zwei Spiele pro Tag zu sehen sein. Ab dem Halbfinale wird ein Fußballmatch pro Tag um 20 Uhr ausgetragen. Das Spiel um Platz drei sowie das Finale finden schon um 16 Uhr statt – letzteres am vierten Adventswochenende, am 18. Dezember, einem Sonntag.
Die bisher feststehenden Teams
Die Anzahl der teilnehmenden Mannschaften bleibt unverändert: Nachdem ursprünglich auf 48 Teilnehmer aufgestockt werden sollte, entschied man sich letzten Endes doch für 32 Nationen. Bisher haben sich 13 Nationalmannschaften qualifiziert, die im Folgenden aufgelistet wurden.
Welche Teams sonst noch nach Katar fliegen dürfen, entscheiden die Playoffs. Für den 24. März ist das Halbfinale geplant, in dem folgende Mannschaften um die letzten WM-Tickets kämpfen. Fünf Tage später folgt das Finale.
Diese Weltstars sind dabei
Natürlich sollen auch bei der nächsten Weltmeisterschaft talentierte Fußballstars das Publikum ins Staunen versetzen. Da große Fußballnationen wie Frankreich, England, Spanien und Argentinien bereits qualifiziert sind, dürft ihr euch auf einige der talentiertesten Fußballer des Planeten freuen. Dazu gehören unter anderem der französische Superstar Kylian Mbappé, Argentiniens Rekordspieler Lionel Messi, oder neue Gesichter wie Vinícius Júnior (Brasilien) und Ansu Fati (Spanien). Sollten auch Portugal und Polen die Qualifikation schaffen, dürfen sich die Fans zusätzlich auf Cristiano Ronaldo und Robert Lewandowski freuen.
Natürlich wird man beim Turnier auch einige Real-Spieler bewundern dürfen. Immerhin sind schon sechs Nationalteams qualifiziert, die von einem oder mehreren Blancos unterstützt werden könnten. Die erwartbaren Kandidaten: Thibaut Courtois, Eden Hazard, Dani Carvajal, Karim Benzema, Luka Modrić, Casemiro, Éder Militão, Vinícius Júnior, Rodrygo Goes und Luka Jović. Auch Federico Valverde, David Alaba, Andriy Lunin, Marco Asensio und Ferland Mendy könnten noch dabei sein, wohingegen Gareth Bale – sollte er die Playoffs überstehen – im Dezember kein Madrilene mehr ist und Toni Kroos nach der EM 2020 seinen Rücktritt bekanntgab und demnach nicht mehr für Deutschland auflaufen wird.
Sieben von acht Fußballstadien stehen bereit
Ursprünglich waren von der FIFA zwölf Austragungsorte für die Endrunde vorgesehen. Doch öffentlich wurde es stark kritisiert, dass in solch einem kleinen Land – Katar ist so groß wie das Bundesland Hessen – so viele Stadien Verwendung finden sollen. Aus diesem Grund haben sich die Verantwortlichen für acht Austragungsorte entschieden.
Die größte Fußballstätte trägt den Namen “Lusail Iconic Stadium”. Mit einer Kapazität von satten 86.250 Plätzen übertrifft das Stadion sogar das Estadio Santiago Bernabéu (aktuell 81.044 Plätze). Hier soll unter anderem am 18. Dezember 2022 das große Finale ausgetragen werden. Wegen der beachtlichen Größe handelt es sich um das einzige WM-Stadion, das noch nicht fertiggestellt wurde. Die anderen sieben Stadien, die zwischen 21.282 und und 60.000 Plätze bieten, stehen wiederum zum Einsatz bereit.

Die Schattenseiten der Wüsten-WM
Trotz aller Vorfreude auf ein spektakuläres Fußballfest hinterlässt die WM-Vergabe an Katar bis heute einen faden Beigeschmack. Schließlich wurde in den letzten Jahren immer wieder über menschenfeindliche Arbeitsbedingungen berichtet, die vielen Bauarbeitern das Leben kostete. Laut The Guardian sind über 6.500 Arbeiter bei der Errichtung der acht Fußballstadien verstorben, während die Menschenrechtsorganisation Amnesty International sogar von 15.000 Opfern ausgeht. Auch die Diskriminierung und Bestrafung von homosexuellen Menschen sowie die Unterdrückung von Frauen im Land wurde und wird kritisiert. Viele Organisationen riefen deshalb immer wieder zum Boykott des bedenklichen Austragungsortes auf.
Zumindest eine Gärtnerei aus den Niederlanden hat sich den Boykottaufruf zu Herzen genommen. Im März 2021 berichtete zum Beispiel die Tagesschau, dass die Hendriks Graszoden Gorup einen vorliegenden Auftrag für eine Rasenlieferung abgelehnt hat. In einer Pressemitteilung hieß es unter anderem: “Wir wussten, dass bei den Arbeiten Menschen ums Leben gekommen sind, aber die Zahl von 6.500 hat uns enorm erschrocken.”
Seitens der Teilnehmer gibt es jedoch keinerlei Anzeichen, auf das Turnier zu verzichten. Einem Statement von Amnesty International zufolge wäre ein Boykott ohnehin wenig sinnvoll. Stattdessen soll die globale Reichweite genutzt werden, um den unmenschlichen Arbeitsbedingungen mehr Aufmerksamkeit zu verleihen. Somit wird die 22. Fußball-Weltmeisterschaft trotz öffentlichem Entsetzen in Katar – einem der reichsten Länder der Welt – veranstaltet. Am 21. November geht’s los mit dem ersten von 64 WM-Spielen!
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