
Siegesserie im Bernabéu reißt
MADRID. Die Saison 2018/19 ist vorbei, Real Madrid hat es geschafft – spielt aber auch beim Abschluss vor 56.900 Zuschauern im Estadio Santiago Bernabéu blamabel. Nach fünf Heimsiegen in Serie mussten sich die Königlichen am Sonntagnachmittag im Rahmen des 38. Spieltags der Primera División gegen Betis Sevilla mit 0:2 geschlagen geben.
Trainer Zinédine Zidane schenkte Keylor Navas in dessem vermeintlichem Abschiedsspiel noch mal einen Einsatz, während Gareth Bale nach zwei Nichtnominierungen in Serie nicht in der Startelf stand, zumindest aber wieder auf der Ersatzbank Platz nahm. Im Angriff wirbelten stattdessen Brahim Díaz und Vinícius Júnior.

Kein Leckerbissen: Real tut sich schwer
Man wolle den Fans noch einmal Freude machen, ansehnlichen Fußball bieten, hatte Zinédine Zidane am Samstag bei der Pressekonferenz die Marschroute vorgegeben. Was die Zuschauer dann aber zu sehen bekamen, war nahezu konträr zu dieser Ankündigung.
Real tat sich gegen ein forsch auftretendes Betis ungemein schwer, überhaupt einmal richtig und über einen längeren Zeitraum aus der eigenen Hälfte heraus zu kommen. Die Gastgeber leisteten sich häufige Fehler im eigenen Spiel, sodass sie die Andalusier immer wieder einluden. Die Offensive um Brahim, Karim Benzema und Vinícius konnte in der ersten halben Stunde keinerlei Akzente setzen, blieb stattdessen nahezu komplett abgemeldet. Das lag neben dem fehlenden Spielwitz auch an der eng gestaffelten Verteidigung des Gegners.
Benzema trifft den Pfosten
Nach einem hart platzierten Marcelo-Schuss aus halblinker Position (25.) bot sich Benzema erst etwa zehn Minuten vor dem Ende des ersten Durchgangs die bis dahin beste Chance für das weiße Ballett. Der Franzose bekam den Ball im Strafraum in den Fuß gespielt, traf ungestört zentral aus etwa zwölf Metern allerdings nur den linken Pfosten (34.). Mehr oder weniger im Gegenzug gab auch Betis nach ersten Halbchancen in Gestalt von Giovani Lo Celso den ersten gefährlichen Schuss ab. Seinen Heber lenkte Navas zur Ecke ab (34.).

Betis geht in Führung – Jesé erhöht
Zum Wiederanpfiff herrschte aus der Sicht der bis dato enttäuschenden Königlichen großer Steigerungsbedarf. Besser wurde es nur zu Beginn. Real entwickelte zwar in der ersten Viertelstunde im zweiten Abschnitt mehr Offensivdrang, wurde dabei aber lediglich einmal durch den trickreichen Vinícius gefährlich (57.).
Der Führungstreffer blieb Real verwehrt. Stattdessen schlug Betis nach rund einer Stunde zu. Loren Morón vollstreckte nach einer Hereingabe von der linken Seite auf der Höhe des zweiten Pfostens mühelos zum 0:1 aus der Sicht des Favoriten (61.). Navas, immer wieder mit Sprechchören gefeiert, rettete Real wenig später gegen Lo Celso vor einem weiteren Gegentor (68.). Für dieses sorgte nach seiner Einwechslung ausgerechnet Ex-Madrilene Jesé Rodríguez (75.).
Bale 90 Minuten lang auf der Bank
Auf Seiten der Merengues ging offensiv im Verlauf der zweiten Halbzeit praktisch nichts mehr. Die Einwechslungen von Marco Asensio, Isco und Lucas Vázquez blieben ohne Wirkung. Bale schmorte bei seinem wahrscheinlich letzten Heimspiel als Real-Profi 90 Minuten lang auf der Bank. Als der Abpfiff ertönte, setzte das Publikum zu einem Pfeifkonzert an. Die für Madrid grauenhafte Saison nimmt mit der Pleite ein desolates Ende. Die Liga-Ausbeute: 21 Siege, fünf Remis, zwölf Pleiten, damit nur 68 Punkte und Tabellenplatz drei.
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