
Asensio bei Real Madrid: Passabel
MADRID. Der Mittwoch war ein guter Tag im Leben des Marco Asensio. Nachdem der 27-jährige Spanier im Zuge der Verkündung der Gründung einer eigenen Stiftung zur Unterstützung von krebserkrankten Kindern zunächst viel Beifall erhalten hatte, beförderte er Real Madrid ein paar Stunden später im Estadio Santiago Bernabéu auf die Siegerstraße. Beim 4:0 in LaLiga gegen den FC Elche erzielte Asensio nach acht Minuten die Führung.
Seine Zwischenbilanz: fünf Tore und fünf Vorlagen bei 970 Einsatzminuten verteilt auf 27 Pflichtspiele. Passabel – nicht mehr, nicht weniger. So gesehen weist Asensio zum aktuellen Zeitpunkt der Saison im Vergleich von vor exakt zwölf Monaten sogar eine knapp bessere Ausbeute vor. Mitte Februar waren es acht persönliche Erfolgserlebnisse und ein Assist.
Top-Elf mit Asensio? Die Frage stellt sich nicht mehr
Da der Linksfuß aber eben ein Stürmer ist und diese in erster Linie an selbst erzielten Toren gemessen werden, lässt sich bei ihm andererseits durchaus auch ein Rückschritt erkennen – ebenso, weil er bei den absoluten Spitzenspielen kein ernstzunehmender Startelf-Kandidat mehr ist. Spielt Asensio demnächst gegen den FC Liverpool oder den FC Barcelona von Anfang an? War das 2022 beispielsweise beide Male im Champions-League-Achtelfinale gegen Paris Saint-Germain noch der Fall gewesen, stellt sich diese Frage inzwischen überhaupt nicht mehr. Auf dem rechten Flügel haben ihm schon zum Endspurt der vergangenen Spielzeit Rodrygo Goes und Federico Valverde klar den Rang abgelaufen.
Asensios neues Level: Rayo, Celtic, Valladolid, Athletic…
Gegen Elche stand er zum achten Mal in der Saison in der Startelf, 35 Partien liegen hinter Real. Die sieben anderen Kontrahenten: Rayo Vallecano, RB Leipzig, Celtic, Real Valladolid, Athletic Club, FC Valencia und RCD Mallorca. Überwiegend Mittelklasse-Gegner, an denen sich ablesen lässt, auf welchem fußballerischen Niveau Asensio sich nunmehr in etwa befindet. Zu glanzlos, zu inkonstant, zu unspektakulär.
Kein Wunder, dass die Vereinsführung die Nummer 11 im vergangenen Transfersommer sehr gerne noch verkauft hätte. Ergeben hat sich letztlich nichts. Es war die letzte gute Gelegenheit, mit ihm eine Ablösesumme zu erzielen, denn sein Vertrag endet am 30. Juni. Seit einigen Wochen kursiert durch die spanische Medienlandschaft, Real würde sich eine Verlängerung auf einmal wieder gut vorstellen können.
Real Madrid muss Qualität auf Rechtsaußen erhöhen
Da muss die Frage erlaubt sein: Auf welcher Grundlage denn? Ja, sein Treffer zuletzt gegen Valencia war wie so einige seiner Buden sehr sehenswert. Auch gegen Elche sah das schick aus, wobei es ihm von der Defensive ziemlich leicht gemacht wurde. Ein Verein mit dem Anspruch, gerade international stets für Furore zu sorgen, darf sich davon aber nicht blenden lassen und muss die Qualität auf dem rechten Flügel mit einem Austausch allmählich wieder erhöhen. Es braucht dort neben Allzweckwaffe Rodrygo und dem eigentlichen Mittelfeldspieler Valverde einen neuen Star mit Weltklasse-Format.
Asensio wäre im Falle einer Zusammenarbeit über den Sommer hinaus so etwas wie der nächste Isco, den man über Jahre hinweg als Ergänzungsspieler immer wieder mitschleppte, mit dem man immer wieder verlängerte. Aber wen würde das bei der in Transfer-Hinsicht seltsam verschlafen wirkenden Führungsriege um Präsident Florentino Pérez und Generaldirektor José Ángel Sánchez schon wundern? Stichwort João Cancelo. Oder das Paradebeispiel: Kylian Mbappé soll den Angriff unbedingt verstärken, kommt dann aber doch nicht – und Real interessiert sich einfach für keinen Stürmer der Welt mehr. Ein schonungsloses Nein wäre bei einem stagnierenden Asensio auch mal nicht verkehrt.
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