Reportage

Liga-Titel in Händen von Courtois – Belgier greift nach Zamora-Trophäe

Den Start bei Real Madrid hat sich Thibaut Courtois sicherlich anders vorgestellt. Nach anfänglichen Problemen ist der Belgier über die letzten Monate jedoch zum festen Rückhalt im Tor der Königlichen avanciert. Der 27-Jährige trägt großen Anteil an Europas bester Defensive und kann den Blancos neben dem Ligatitel eine weitere Freude bereiten.

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Thibaut Courtois
Der Belgier hat als Reals Rückhalt derzeit alles fest im Griff – Foto: imago images / Alterphotos

From Zero to Hero

MADRID. Was hatte Thibaut Courtois nach seinem Wechsel vom FC Chelsea zu Real Madrid zu knabbern. Der belgische Nationaltorhüter, der 2018 aus London in die spanische Hauptstadt kam, musst in einer enttäuschenden Spielzeit 2018/19 reichlich Kritik einstecken. Allein in der Liga kassierte der 27-jährige Schlussmann ganze 46 Gegentreffer – mehr als der FC Barcelona, Atlético, Valencia, Getafe, Bilbao und Leganés!

Dass es zur Saison 2019/20 keine Debatte um die Torhüterposition geben wird, machte Zinédine Zidane bereits weit im Vorfeld klar. Die erste Wahl zwischen den Pfosten fiel dabei (klar) auf Courtois. Keylor Navas verabschiedete sich in Richtung Paris Saint-Germain, Alphonse Areola kam im Gegenzug aus Paris nach Madrid. Doch auch zur neuen Spielzeit wackelte der Belgier im Tor der Königlichen. Nach einem 0:2-Rückstand (2:2 Endstand) zur Halbzeit am zweiten Spieltag der Champions League-Gruppenphase gegen Brügge nahm “Zizou” seinen Keeper vorzeitig runter. Angstzustände wären der Grund dafür gewesen, berichteten darauf spanische Medien.

„Als Torwart von Real musst du Druck akzeptieren“

“Es war nur eine starke Grippe”, sah sich Courtois damals im Oktober zu einer Rechtfertigung gezwungen und warf den Medien “mangelnden Respekt” vor. Worauf sich der 1,99 Meter große Torhüter mit seinem Wechsel nach Madrid eingelassen hatte, wusste er bereits im Vorfeld: “Wenn du Torwart von Real Madrid sein willst, musst du diesen Druck akzeptieren.” Und diesem Druck hat sich Courtois in der Folge tapferer denn je – im Trikot der Blancos – gestellt.

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Zum festen Rückhalt ist der Belgier im Tor der Madrilenen avanciert. Die Zahlen des 27-Jährigen belegen, wie stark die Saison von Courtois wirklich ist! Von bislang 31 Pflichtspieleinsätzen in 2019/20 hat Reals Nummer 13 stolze 15 Mal den Kasten sauber gehalten und ansonsten nur 24 Gegentreffer kassiert – im Schnitt nur 0,69 pro Partie. Damit trägt er festen Anteil daran, dass die Merengues die beste Defensive in Europas Top-Ligen vorweisen. Denn in der Primera División haben die Königlichen nach 26 Spieltagen erst 17 Gegentore kassiert – nur Atlético mit 19 ist dabei knapp auf den Fersen. Liverpool steht bei 20.

Liga-Zahlen: Courtois vor ter Stegen und Oblak

Courtois läuft Barças Marc-André ter Stegen und Atléticos Jan Oblak den Rang ab: Von der spanischen Sportzeitung MARCA veröffentlichte Zahlen spiegeln wider, dass der Belgier insgesamt rund 77 Prozent der Schüsse abwehren kann, die auf sein Tor gehen. Oblak hingegen kann 75 Prozent entschärfen, während ter Stegen “nur” 65 Prozent abwehren kann. Aus der Distanz ließ Courtois sogar – anders als seine beiden Liga-Kontrahenten – noch keinen Schuss ins Tor.

Die Form des Belgiers geht damit immer weiter nach oben. Zusätzlich zum möglichen Liga-Titel könnte der Stammtorhüter von Real Madrid auch mit einer ganz besonderen Trophäe ausgezeichnet werden. Die Trofeo Zamora wird jedes Jahr an den Keeper aus LaLiga verliehen, der nach Ablauf der Spielzeit die wenigsten Gegentreffer kassiert hat. Dass ein Real-Torwart diese Auszeichung erhielt, ist lange her: Iker Casillas nach der Saison 2007/08 mit 32 Gegentreffern.

Für Courtois wäre der individuelle Titel jedoch nicht sein erster. Bereits 2012/13 und 2013/14 bekam er diesen Preis – damals noch in Diensten von Atlético – verliehen. Nun strebt es der 27-Jährige mit Real an.

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Kommentare
Korrigier mich wenn ich falsch liege aber handelt es sich nicht dabei einfach um eine Grippe? Wozu dann Spiele absagen?

An sich ähnlich wie eine Grippe aber mit dem wesentlichen Unterschied, dass dieses Virus (Stand jetzt) um vielfach ansteckender ist. Bei einer "normalen" Grippe steckt ein infizierter im Schnitt 1-2 weitere Person(en) an, beim Corona hingegen im Schnitt bis zu 5. Das führt dann dazu, dass von der jöhrlichen Grippe jeweils ca. 10% betroffen sind, beim Corona hingegen laut Rechnungen zwischen 40-70% aller betroffen werden (wenn man nichts dagegen tut, bzw. wenn man es bloss gleich behandelt wie eine Grippe), was ja auch sinn macht, wenn man bedenkt, dass ebene dieses Coronavirus bis zu 5mal ansteckender ist als die normale Grippe.

Wenn 40% unserer Gesellschaft betroffen sein werden, dann wird dies sehr belastend. Daher finde ich es fahrlässig, dass solche Grossveranstaltungen durchgeführt werden.

Habe es jetzt mal versucht zu erklären :)

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Courtois macht seinen Job, für den Liga-Titel muss ihn auch der Rest vom Team machen, vorallem der Angriff muss zulegen.
 

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