
Marcelo im Netz selbstbewusster denn je
MADRID. Oberkörper durchtrainiert, Brust raus, Blick selbstbewusst: Marcelo hat das Internet am Mittwoch mit einem Foto bereichert, auf dem er selbstsicherer kaum wirken könnte. Als wäre für ihn trotz seiner übermäßig schwachen Saison-Performance keine Herausforderung zu groß – komme, wer oder was wolle. Ob der langjährige Leistungsträger damit vielleicht auf seine momentane Lage bei Real Madrid anspielt?

Einige Stunden nach dieser Veröffentlichung nämlich, am Mittwochabend, vermeldeten die Königlichen die schon lange als sicher gegoltene Verpflichtung von Olympique Lyons Ferland Mendy. Wie Marcelo ein linker Verteidiger, dem auf dieser Position angesichts seiner seit kurzem erst 24 Jahre die ferne Zukunft im Estadio Santiago Bernabéu gehören könnte.
Knapp 50 Millionen Euro – für einen Reservisten?
Oder sogar auch schon die nahe? Mendy sagt, er werde sich unter seinem neuen Trainer Zinédine Zidane weiterentwickeln. Eine Aussage, die zumindest die Vermutung zulässt, dass er in der neuen Saison nicht Partie für Partie auf der Ersatzbank verbringt. Genauso wie die immerhin 48 Millionen Euro, die Real für den französischen Nationalspieler berappt.
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Es gilt zwar zu bemerken, dass Zidane stets auf Marcelo setzte und ihm nach dessen Reservistenrolle unter Santiago Solari sofort wieder das Vertrauen schenkte. Jedoch wird er seinen französischen Landsmann Mendy auch wegen der hohen Ablösesumme sicherlich nicht als reinen Ergänzungsspieler einplanen, wenn er als solche einfach vorhandenes Spielermaterial, also Sergio Reguilón oder Theo Hernández, nutzen könnte. Dieses Duo steht vor dem Aus. Theo erst recht, Reguilón geht dagegen voraussichtlich nur auf Leihbasis.
Marcelo darf Zukunft offenbar allein entscheiden
Marcelo, mit seinen 31 Jahren auch nicht mehr der Jüngste, wird sich seine linke Seite trotz seiner Rolle als Vizekapitän ab sofort möglicherweise mit Mendy teilen müssen. Ob er sich damit abfinden könnte? Falls er bereits jetzt Bedenken hegt, würde Real ihm allem Anschein nach keine Steine in den Weg legen. Gemäß der Sportzeitung MARCA überlassen die Verantwortlichen dem Brasilianer allein die Entscheidung über Verbleib oder Abschied.
Abgang schwer vorstellbar
Mindestens aus emotionaler Sicht ist ein Fortgang von Marcelo (Vertrag bis 2022) für etliche Anhänger schwer vorstellbar. Und auch bei ihm selbst wird das der Fall sein. Real sei sein Zuhause und ihm „nie durch den Kopf gegangen“, den Verein zu verlassen, gab er im Laufe der letzten Monate eindringlich zu verstehen. Er erkläre sich erst dann bereit, das Weite zu suchen, falls er auf der Abschussliste stehe. Davon kann aber wohl keine Rede sein.
Klar ist aber: Marcelo wird sich nun umso mehr ins Zeug legen müssen, um sein Revier zu verteidigen. Seine Foto-Pose ist dafür schon einmal die richtige…
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