
Teuerstes Spiel jemals im Bernabéu?
Wer ein Top-Spiel von Real Madrid live im Stadion erleben will, muss nicht nur etwas Glück und Geduld mitbringen, sondern auch tief in die Tasche greifen. Für das Hinspiel gegen Manchester City (9. Mai, 21 Uhr) sogar besonders tief – rekordverdächtig tief.
Denn lagen die letzten Top-Spiele im Estadio Santiago Bernabéu gegen Chelsea, Liverpool, Barcelona und Co. preislich zwischen 100 und 410 Euro, so erhöhen die Königlichen die Preise für das Hinspiel im Champions-League-Halbfinale sogar. „Normale“ Fans müssen sich so auf Preise zwischen 120 und 445 Euro gefasst machen – „Socios“ (also die Mitglieder, denen der Verein gehört) sind wie üblich etwa 30 Prozent günstiger dran, von 84 bis 312 Euro.
Kurios: Aufgrund einer Regelung der UEFA für Gäste-Tickets sind die rund 1.800 Tickets für die Gäste aus Manchester die günstigsten Plätze im Bernabéu. „Nur“ 62 Pfund (circa 70 Euro) zahlen die Gäste-Fans dank der Regulierung des europäischen Verbands. Bei den restlichen rund 65.000 Zuschauern kassiert Real Madrid kräftig ab – mal wieder. Möglicherweise handelt es sich hier sogar um einen (traurigen) Preis-Rekord im Bernabéu. Zum Vergleich: Das teuerste Ticket beim Rückspiel im Etihad Stadium (17. Mai, 21 Uhr) wird angeblich nur 90 Euro kosten.

Vorverkauf für Madridistas ab 1. Mai
Und wer im Bernabéu dabei sein will, muss eben nicht nur tief in die Tasche greifen, sondern wie genannt auch Glück und Geduld mitbringen. Denn Real Madrids Ticket-Onlineshop ist weiterhin sehr wacklig, nicht wirklich intuitiv und birgt viele Probleme – von der Warteschlange über die Platzauswahl bis zur Kaufabwicklung. Dazu kommt der Faktor Geduld, denn der Vorverkauf beginnt wie üblich erst wenige Tage vorher. Wie Real Madrid nun bekannt gegeben hat, dürfen sich die „Socios“ ab 27. April um Eintrittskarten bemühen, die wenigen Plätze die dann noch frei bleiben, gehen am 1. Mai für Besitzer der Madridista-Karte in den Verkauf. Und für den unwahrscheinlichen Fall, dass dann noch Tickets übrig sein sollten, kann sich die Öffentlichkeit ab 2. Mai über die letzten Plätze hermachen.
Es bleibt also dabei: Beim Thema Tickets macht der spanische Rekordmeister weiter keinen königlichen Eindruck – im Gegenteil: Von Technik bis Preisen kann man den Verein hier nur kritisieren. Dabei dürfte das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht sein, so wie jährlich nicht nur die Trikot-Preise steigen, dürften auch im umgebauten Bernabéu in Zukunft die Preise weiter steigen – Jahr für Jahr, vielleicht sogar Top-Spiel für Top-Spiel wie in diesem Fall.
Zum Vergleich: Dass Top-Spiele etwas teurer daher kommen als „normale“ Spiele, ist an sich nichts neues. Aber selbst für nicht ausverkaufte Heimspiele wie gegen den Tabellenletzten Elche gingen die Preise von 40 bis zu 145 Euro. Ob es das ist, was Florentino Pérez meinte, als er auf der Jahreshauptversammlung 2022 mal wieder in einem Super-League-Plädoyer erklärte: „Unser geliebter Sport ist krank, verliert die Führung als Global Player. (…) Die jungen Menschen interessieren sich immer weniger für ihn.“ Mit solchen Preisen wird man kaum neue Fans gewinnen – aber sicher ist auch: Bei solchen Top-Spielen gibt es genügend Fans, die in den sauren Apfel beißen, und trotzdem das Bernabéu füllen werden.
Weitere Infos zwecks Tickets und Eintrittskarten bei Real Madrid gibt es in unserer Übersicht.
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