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Schiri-Schelte bei Realmadrid TV: Anstatt Stars reden Journalisten

Es ist mittlerweile nicht neu, dass sich kein Profi äußert, wenn Real Madrid in LaLiga auswärts nicht gewinnt. Beim Fernsehsender des Klubs werden stattdessen nun plötzlich nacheinander vier Journalisten telefonisch zugeschaltet, die dem Meinungsbild im Studio entsprechen. Die Berichterstattung dreht sich nach dem 3:3 bei Rayo Vallecano einzig und allein um den Schiedsrichter und einen von ihm vermeintlich fälschlicherweise verwehrten Elfmeter.

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Diese Szene lief bei Realmadrid TV nach dem 3:3 gegen Rayo rauf und runter

Nach 3:3 spricht kein Profi – natürlich nicht

MADRID. Und schon wieder. Real Madrid hat am Samstag allein in der spanischen Liga das bereits fünfte Auswärtsspiel der laufenden Saison nicht siegreich gestalten können. Und wenn die Königlichen auswärts in LaLiga keinen Erfolg verbuchen, hat das inzwischen zur Folge: Nach dem Abpfiff äußert sich von den Profis niemand. Und das war nicht anders, als bei Rayo Vallecano im insgesamt neunten Einsatz auf fremdem Terrain bloß ein 3:3-Unentschieden heraussprang.

Im Prinzip ist es keine Neuigkeit, vielmehr zieht es sich in der Konsequenz bereits seit dem Start der Primera División – 2:2 am 18. August gegen den RCD Mallorca – wie ein roter Faden durch die Spielzeit. Die in Spanien übertragenden Sender MOVISTAR+ und DAZN können sich sogar schon seit August 2023 abschminken, einen Star des weißen Balletts vor das Mikrofon zu bekommen. Dieser Boykott verursacht immer wieder Geldstrafen, weil der Verein damit gegen die Richtlinien des spanischen Ligaverbands LFP verstößt. Kosten, die jedoch in Kauf genommen werden, da Real einen zur vergangenen Spielzeit aktualisierten Medienvertrag der LFP um deren streitbaren Präsidenten Javier Tebas nicht akzeptiert. Im Hintergrund laufen dazu seit langem Gerichtsverfahren.

Bestandteil dieses Deals sind auch die 2023 viel diskutierten Aktivitäten wie TV-Kameras in den Kabinen oder die Interviews mit einem Protagonisten direkt zum Ende der ersten Halbzeit oder unmittelbar vor dem Beginn der zweiten. Real verweigert sich dem, will seinen Akteuren den Rest an Privatsphäre lassen, ihnen ein inhaltlich ohnehin oftmals wertloses TV-Pausengespräch ersparen. Der im Spätsommer 2021 geschmiedete Deal zwischen der LFP und dem luxemburgischen Investmentunternehmen CVC, dem sich Real seit jeher widersetzt, spielt in der Thematik eine Rolle. Hintergrund: Eine sofortige Finanzspritze von 2,67 Milliarden Euro soll CVC 50 Jahre lang um die elf Prozent der Fernseheinnahmen aus den zwei höchsten spanischen Spielklassen einbringen.

Plötzlich Journalisten telefonisch zugeschaltet

Doch zurück zum Tagesgeschäft. Es ist trotz allem nicht so, als hätte sich auch am Samstag wieder niemand äußern können. Haben die Blancos nicht gerade einen Dämpfer erlitten, weiß man: zwei, drei Spieler werden wenigstens bei Realmadrid TV sprechen, wenngleich dort vielmehr die glattgebügelten und weniger die aufsehenerregenden Aussagen zu erwarten sind.

Zusammenfassung | Alle Videos

Vinícius Rayo Vallecano v Real Madrid - LaLiga

Highlights Rayo 3:3 Real

Real Madrid gehen in der Primera División weitere Punkte verloren. In einem unterhaltsamen... weiterlesen

Ungewöhnlich: Nach dem 3:3 bei Rayo standen nicht etwa die Protagonisten auf dem Rasen Rede und Antwort, sondern plötzlich vier Journalisten – weil es beim TV-Sender des Klubs abermals nur um ein einziges Thema ging. Paul Tenorio, José Luis Sánchez, Jesús Bengoechea und Nacho Peña wurden in dieser Reihenfolge telefonisch zugeschaltet, um mit Moderator Álvaro de la Lama sowie den Programmchefs Jesús Alcaide und Miguel Ángel Muñoz über Schiedsrichter Juan Martínez Munuera herzuziehen. Und siehe da: Sie vertraten natürlich die Meinungen, die gehört werden sollten.

Schiedsrichter-Schelte vom Anfang bis zum Ende

Geschlagene anderthalb Stunden lang – die zwischenzeitliche Pressekonferenz von Carlo Ancelotti sowie die paar Werbeunterbrechungen müsste man hier noch von der Zeit abziehen – ging es um nichts anderes als den Referee und dessen vermeintliche Fehlentscheidungen. Speziell ein ausgebliebener Elfmeterpfiff sorgte für Verärgerung. Vinícius Júnior war in der 76. Minute im Strafraum per Tritt zu Fall gebracht worden, was ungeahndet blieb, offensichtlich nicht einmal den Videoassistenten auf den Plan rief, sich einzuschalten.

Selbst viele Madridistas ermüdet die unausgewogene Themen-Behandlung und zur Gewohnheit gewordene Anti-Schiedsrichter-Berichterstattung mittlerweile – so sehr Realmadrid TV und seine Akteure in vielen Fällen auch richtig liegen mögen, so sehr man vor dem Hintergrund der einstigen Millionen-Zahlungen des FC Barcelona an den Vizepräsidenten des spanischen Schiedsrichterkomitees auch auf vermeintliche Missstände aufmerksam machen möchte.

Schiri-Jammer bei Real Madrid eigentlich verpönt

Real ist vom eigenen Weg offensichtlich längst abgekommen. Sich selbst hatte man einst dazu verdammt, Referees öffentlich nicht zu verteufeln. Zu stillos, zu unköniglich sei das. Neuzugängen wurde sogar ein Verhaltenskodex überreicht, den sie studieren und verinnerlichen sollten.

„Dieses Buch sollte uns verdeutlichen, wie man sich als Spieler von Real Madrid verhält und was es bedeutet, das legendäre weiße Trikot zu verteidigen“, erzählte Christoph Metzelder, zwischen 2007 und 2010 bei den Königlichen, einmal. Es sei unter anderem „verpönt, sich nach dem Spiel kritisch über den Schiedsrichter zu äußern. Es wird dort nicht gern gesehen, dass man einen Spieler umtritt oder den Schiedsrichter beleidigt. Das sind alles Dinge, wo man sagt: Wir sind Real Madrid, wir sind der größte Verein der Welt, das schickt sich nicht für uns“. Für TV-Angebote gilt das offensichtlich nicht. Und Zeuge dessen wird man mit Sicherheit noch des Öfteren.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
die Leute checken es nicht.
Was bringt es zu schweigen, sich vermeintlich stilvoll zu verhalten, während man ständig gehandicapt in die Liga geht? Wir kämpfen seit Jahren gegen ein strauchelndes Barcelona um die Meisterschaft. Nicht weil wir zu schlecht sind, sie zu sehr dominieren. Nein. Die Classicos der letzten Jahre sprechen da eine deutlichere Sprache. Vielmehr weil die Schiris einfach bei uns anders pfeifen als bei Barcelona. Die Gegner sensen unsere Spieler um, treten, schlagen, brüllen, beleidigen, spucken, ziehen, klatschen, lamentieren und kriegen die wenigsten gelben Karten ligaweit. Beschweren wir uns darüber, sehen wir gelb und der Gegner kann in Ruhe weiter machen. Währenddessen erhält man in Katalonien für jede kleine Berührung ein Foul, einen Freistoß, einen Elfer. Ja selbst wenn man foult, um an den Ball zu kommen und dann ein Tor erzielt, wird das drüben nicht abgepfiffen. Ihr habt gar keine Ahnung, wie viel Einfluss diese kleinen Pfiffe gegen einen auf das Spiel haben können und wie viel sie einem bringen, wenn sie zu dem eigenen Gunsten ausfallen. Das Momentum ist vollständig auf deiner Seite. Egal wie gut oder schlecht du spielst.

Achtet mal in Zukunft darauf, wie oft man bei Diskussionen etc. die Gegner und wie oft man die Real Spieler in Fokus setzt. Das entscheidet schon darüber, was ihr denkt. Wenn die Kamera ständig auf Vini hält, denkt man, er sei der einzige, der diskutiert. Aber wie die gegnerischen Spieler auf ihn zugehen, beleidigen, am Trikot ziehen, kratzen, kneifen, treten, das zeigt man uns nicht.

Als ich anfing die spanische Liga zu schauen, war ich verwundert darüber, wie schnell Fouls geahndet werden und wie wenig Körperkontakt es in Spanien gibt und geben darf im Vergleich zum Amateurfußball sowieso und der Bundesliga sowie der Premier League ebenfalls. Und selbst da gab es schon Negreira. Ich habe sogar früher eine Theorie aufgestellt, dass Premier League Teams sich in der CL schwerer tun, weil sie ihren Spielstil deutlich mehr anpassen müssen als die anderen Ligen. Sie treten dadurch gehemmter auf. Das war seit jeher ein kleiner Vorteil für die Spanier.

Aber seit Barcelona kein krasses Team mehr hat, seit die Skandale alle öffentlich und sie nahezu pleite sind, gibt sich der Schiedsrichterverband immer mehr Mühe Real in fast allen Spielen zu benachteiligen. Und dabei geht es mir nicht einmal um Elfer-Siutationen. Nein. Die großen Entscheidungen sind nicht das Wesentliche. Vielmehr sind es die vielen kleinen Entscheidungen, die den Spielfluss lenken können. Und das hat der Verband drüben verstanden! Wenn Rayos Spieler also grober in die Zweikämpfe gehen dürfen, um Bälle zu gewinnen und wir sofort geahnet werden, wenn wir dasselbe Maß anlegen, um mithalten zu können, dann sind wir in jedem Zweikampf im Nachteil. In jedem verf* Zweikampf im Nachteil!

Kriegt das in euer Hirn.

Das, was ihr tut, ist victim-blaming!​

Ist mir in der Form einfach "too much". Dein aggressiver Ton (wer nicht deiner Meinung ist, "betreibt victim-blaming") gefällt mir überhaupt nicht und ist auch nicht angemessen.
Ja, wenn die kleinen Entscheidungen signifikant gegen dich getroffen werden, beeinflusst das dein Spiel massiv. Keine Frage. Und ich stimme dir auch darin zu, dass Madrid in den letzten Jahren einfach zuviele vom Schiri massiv negativ beeinflusste Partien hatte, dass man es noch als "Zufall/Pech" abtun könnte. Ich denke sehr wohl, dass Negreira ganze Arbeit geleistet hat, gerade was die Besetzung von Schiedsrichtern in kniffligen Partien anlangte (Grüße gehen raus an Clos Gómez, Hernández Hernández, De Burgos Bengoetxea und Co.).

Aber:
Wenn Madrid "normal" und nicht komplett schläfrig in Partien wie gegen Rayo geht, kommt man gar nicht in die Bredouille - dann kann gar nicht so schlimm gepfiffen werden (ohne dass es auch für neutrale Fans "auffällig" würde), dass man verliert.
Wenn Vini sich nicht den Ruf eines Hitzkopfs, Nörglers und Schwalbenkönigs erarbeitet hätte, würde ihn der Gegner auch nicht extra "behandeln". Wie oft bitte sind CR7, Ronaldinho, Robben und andere Leichtfüsse 90 Minuten lang ekelhaft bearbeitet worden - und sind dabei nie so konsequent ausgetickt wie Vini?

Wir sind (theoretisch/poentiell) meilenweit die bessere Fußballmannschaft als alle Rayos dieser Welt. Dagegen kann unter normalen Umständen kein Schiri der Welt so vorgehen, dass das dauerhaft zum Problem würde. Richtig schlimm wird die Schiri-Thematik daher nur dann, wenn sportlich (annähernd) Gleichstand herrscht. Barca-Chelsea mit Övrebö war diesbezüglich der traurige Höhepunkt der letzten 20 Jahre.

Dass man als Verein in Bezug auf die Schiedsrichter einmal richtig auf den Putz haut, ist nachvollziehbar. Dass man das zum Dauerthema macht, insbesondere wenn man selbst genug Anlass zur Kritik anbietet, ist falsch und dumm.
 
Man muss aber schon sagen, dass so lange die nicht verurteilt sind und sich öffentlich, für den massiven Schaden den sie angerichtet haben, entschuldigen, kann ich das nicht ernst nehmen und jede Fehlentscheidung zugunsten von denen wird für mich ein Geschmäckle haben.
 
Ist mir in der Form einfach "too much". Dein aggressiver Ton (wer nicht deiner Meinung ist, "betreibt victim-blaming") gefällt mir überhaupt nicht und ist auch nicht angemessen.
Ja, wenn die kleinen Entscheidungen signifikant gegen dich getroffen werden, beeinflusst das dein Spiel massiv. Keine Frage. Und ich stimme dir auch darin zu, dass Madrid in den letzten Jahren einfach zuviele vom Schiri massiv negativ beeinflusste Partien hatte, dass man es noch als "Zufall/Pech" abtun könnte. Ich denke sehr wohl, dass Negreira ganze Arbeit geleistet hat, gerade was die Besetzung von Schiedsrichtern in kniffligen Partien anlangte (Grüße gehen raus an Clos Gómez, Hernández Hernández, De Burgos Bengoetxea und Co.).

Aber:
Wenn Madrid "normal" und nicht komplett schläfrig in Partien wie gegen Rayo geht, kommt man gar nicht in die Bredouille - dann kann gar nicht so schlimm gepfiffen werden (ohne dass es auch für neutrale Fans "auffällig" würde), dass man verliert.
Wenn Vini sich nicht den Ruf eines Hitzkopfs, Nörglers und Schwalbenkönigs erarbeitet hätte, würde ihn der Gegner auch nicht extra "behandeln". Wie oft bitte sind CR7, Ronaldinho, Robben und andere Leichtfüsse 90 Minuten lang ekelhaft bearbeitet worden - und sind dabei nie so konsequent ausgetickt wie Vini?

Wir sind (theoretisch/poentiell) meilenweit die bessere Fußballmannschaft als alle Rayos dieser Welt. Dagegen kann unter normalen Umständen kein Schiri der Welt so vorgehen, dass das dauerhaft zum Problem würde. Richtig schlimm wird die Schiri-Thematik daher nur dann, wenn sportlich (annähernd) Gleichstand herrscht. Barca-Chelsea mit Övrebö war diesbezüglich der traurige Höhepunkt der letzten 20 Jahre.

Dass man als Verein in Bezug auf die Schiedsrichter einmal richtig auf den Putz haut, ist nachvollziehbar. Dass man das zum Dauerthema macht, insbesondere wenn man selbst genug Anlass zur Kritik anbietet, ist falsch und dumm.

Ich sehe das nicht ganz so krass wie @ageyouelkay , aber den Grundtenor den er anspricht, ist schon der richtige.

Das Foul an Vini ist nunmal ein klarer Elfmeter, genauso wie das Foul an ihm, nachdem er sich so heftig beschwert hat, eine gelbe Karte ist. Jedes taktische Foul, für das es keine gelbe Karte gibt, ermöglicht dem Gegner eben ein weiteres taktisches Foul. Und da es sich hierbei, wie der Name schon sagt, um ein taktisches Element handelt, kann der Gegner es auch weiterhin einsetzen, um bspw. erfolgsversprechende Angriffe zu unterbinden, die er fußballerisch nicht hätte stoppen können. Insofern haben auch solche offenbar kleine Fehlentscheidungen große Auswirkungen auf das Spielgeschehen.

Klar, am Ende kann man immer sagen, dass man sich auf die Dinge fokussieren muss, die man selbst beeinflussen kann, wie bspw. die eigene Leistung. Dann ist es am Ende auch konsequent zu sagen, dass man einfach so gut spielen muss, dass der Schiedsrichter das Spiel auch nicht durch Fehlentscheidungen kann. Am Ende passt dieses Argument jedoch nicht auf taktische Fouls, da diese immer nur dann gezogen werden, wenn ich mir fußballerisch nicht mehr helfen kann. Und wenn diese Fouls nicht geahndet werden, wird es ganz schnell unfair.

Für mich hat das auch nichts mit einer „großzügigen Linie“ des Schiris zu tun. Die kann der Schiri gern haben. Aber ein taktisches Foul ist unabhängig von seiner Härte mit einer gelben Karte zu ahnden.

Und @Simon hat auch noch einen wichtigen Punkt angesprochen. Alle Schiris, die unter Negreira Karriere machten, sind nach wie vor im Amt. Der Skandal wurde bis heute nicht aufgeklärt. Also ich habe da tatsächlich noch ein mulmiges Bauchgefühl. Am Anfang hieß es ja auch immer, dass die Vorwürfe Verschwörungstheorien seien, bis die Zahlungen dann ans Licht kamen.

Ich persönlich würde auch weitermachen, bis die Sache aufgeklärt ist. Würden wir das nicht tun, würden sich die Schiedsrichter wieder unbeobachtet fühlen und könnten weiter Negreira-Dinge machen.

Ich für meinen Teil weiß nicht, ob der Schiri + VAR gestern „nur“ unfähig war, oder ob das ein Negreira war. Am Ende zu sagen, dass der Schiri einfach nur schlecht war, lässt bei mir jedenfalls das mulmige Bauchgefühl nicht verschwinden.

Nichtsdestotrotz möchte ich natürlich auch besseren Fußball sehen.
 
Mir hat der Schiri gestern abgesehen von der vermeintlichen Elfmetersituation gut gefallen. Er hatte eine klare und großzügige Linie.

Bei dem Foul an Vini hat ihn der VAR im Stich gelassen. Da hätte aus meiner Sicht eine Info kommen müssen. Und Vini durfte sich nicht natürlich nicht mehr groß beschweren, weil er sich davor ein vollkommen unnötige gelbe Karte geholt hat.

Unabhängig davon: Wenn wir auswärts drei Tore erzielen, sollte wir auch bei einer schlechten Schiedsrichterleistung in der Lage sein das Spiel zu gewinnen
Sehe ich anders, es gab viele kleine Fehlentscheidungen und 50/50 wurde meist gegen Real, pro Gegner gepfiffen. Der VAR war einfach die Spitze und ein Skandal.

Großzügig ist man, wenn man bei beiden Gegnern die kleinen Fouls nicht pfeift, aber zig Fouls gegen Real Spieler wurden missachtet, dabei wurde jede halbe Schwalbe von Vallecano gepiffen.

Heißt trotzdem nicht, dass man sich nicht an die eigene Nase packen sollte. Da gibt es wieder eine Remonatada und dann muss man sich so einem Zwerg trotzdem beugen. Peinlich.
 
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Ist mir in der Form einfach "too much". Dein aggressiver Ton (wer nicht deiner Meinung ist, "betreibt victim-blaming") gefällt mir überhaupt nicht und ist auch nicht angemessen.
Ja, wenn die kleinen Entscheidungen signifikant gegen dich getroffen werden, beeinflusst das dein Spiel massiv. Keine Frage. Und ich stimme dir auch darin zu, dass Madrid in den letzten Jahren einfach zuviele vom Schiri massiv negativ beeinflusste Partien hatte, dass man es noch als "Zufall/Pech" abtun könnte. Ich denke sehr wohl, dass Negreira ganze Arbeit geleistet hat, gerade was die Besetzung von Schiedsrichtern in kniffligen Partien anlangte (Grüße gehen raus an Clos Gómez, Hernández Hernández, De Burgos Bengoetxea und Co.).

Aber:
Wenn Madrid "normal" und nicht komplett schläfrig in Partien wie gegen Rayo geht, kommt man gar nicht in die Bredouille - dann kann gar nicht so schlimm gepfiffen werden (ohne dass es auch für neutrale Fans "auffällig" würde), dass man verliert.
Wenn Vini sich nicht den Ruf eines Hitzkopfs, Nörglers und Schwalbenkönigs erarbeitet hätte, würde ihn der Gegner auch nicht extra "behandeln". Wie oft bitte sind CR7, Ronaldinho, Robben und andere Leichtfüsse 90 Minuten lang ekelhaft bearbeitet worden - und sind dabei nie so konsequent ausgetickt wie Vini?

Wir sind (theoretisch/poentiell) meilenweit die bessere Fußballmannschaft als alle Rayos dieser Welt. Dagegen kann unter normalen Umständen kein Schiri der Welt so vorgehen, dass das dauerhaft zum Problem würde. Richtig schlimm wird die Schiri-Thematik daher nur dann, wenn sportlich (annähernd) Gleichstand herrscht. Barca-Chelsea mit Övrebö war diesbezüglich der traurige Höhepunkt der letzten 20 Jahre.

Dass man als Verein in Bezug auf die Schiedsrichter einmal richtig auf den Putz haut, ist nachvollziehbar. Dass man das zum Dauerthema macht, insbesondere wenn man selbst genug Anlass zur Kritik anbietet, ist falsch und dumm.

und genau das ist eben victim blaming.

Ich meine, Männer sind ja auch nur Menschen, die manchmal sich nicht beherrschen können und instinktiv geil werden, wenn sie eine halbnackte Frau sehen. Frage mich, ob du das einer Vergewaltigten sagen würdest.

Wie wir spielen und ein Vini sich aufführt, sollte absolut kein Grund dafür sein, dass man uns benachteiligen darf. Wäre die halbnackte Frau nicht so dumm, halb drei Uhr nachts alleine durch die Straße zu schlendern, dann wäre das alles nicht passiert. Genau dieselbe Logik. Victim-blaming ist keine Meinung, sondern die Bezeichnung für die Handlung einer anderen Person.

Und es ist immer dasselbe. Wenn man die Wahrheit hier anspricht, haten hier alle einen. Bloß nicht auffallen und immer brav in der Ecke sitzen. Ich kenne das seit fast 15 Jahren schon. Ich habe unseren aktuellen Spielstil schon 2017 kritisiert. Auch da war ich quasi allein und wurde so angegangen. Irgendwann wird auch diese Meinung hier Mainstream sein, bis es auch der letzte verstanden hat.

Der anti Madridismo ist so groß und omnipräsent, dass seine Propaganda sogar beim Madridismo angekommen ist.Es ist schon standard geworden, dass man hier immer zuerst die Schuld bei sich sucht, weil wir die Verantwortung für alles tragen. Immer ist Madrid schuld. Sieht man auch schon hier im Negreira Unterforum. Kaum Aktivität. Kaum Likes selbst für die krassesten News. Hauptsache wir kritisieren lieber uns selbst als dass ein Schiri-Skandal relevant genug sein könnte, selbst wenn dieser von unserem argsten Konkurrenten ausgeht, der uns lieber tot sehen würde als sich selbst gewinnen.

Es gibt schon einen Grund, warum man einen Unparteiischen im Fußball implementiert hat. Es ist egal, wie gut Real Madrid auftritt. Der sportliche Wettkampf und das grundlegende Prinzip von Chancengleichheit und Fairness werden hier komplett ausgehebelt und Fans schreien immer noch "spielt doch besser".

Eure Angst treibt euch an. Eure Angst vor Konflikten. Eure Angst davor, kritisiert werden zu können, weil man euch sonst Verschwörungstheoretiker nennen würde. Lieber besser spielen, Konflikte vermeiden und gar nicht erst diskutieren müssen. Aber ihr solltet doch mittlerweile alle wissen, dass man selbst wenn man wie Man City jahrelang alles nahezu richtig macht, immer noch nicht durchgehend jeden Titel gewinnen wird und werden kann. Es gibt nun einmal so viel mehr Einflüsse und man trägt nicht immer für alles die Verantwortung. Auch wenn einiges bei uns schief läuft, gibt dies immer noch nicht anderen das Recht uns so zu behandeln. Wir sind die tragende Säule des spanischen Fußballs, wenn nicht mittlerweile sogar der Fußballwelt. Wir bringen in Zeiten von social media und Informationsflut immer noch viele kleine Kinder dazu, sich 90 Minuten Partien anzusehen. Und dann müssen wir uns sowas gefallen lassen?
 
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und genau das ist eben victim blaming.

Ich meine, Männer sind ja auch nur Menschen, die manchmal sich nicht beherrschen können und instinktiv geil werden, wenn sie eine halbnackte Frau sehen. Frage mich, ob du das einer Vergewaltigten sagen würdest.

Wie wir spielen und ein Vini sich aufführt, sollte absolut kein Grund dafür sein, dass man uns benachteiligen darf. Wäre die halbnackte Frau nicht so dumm, halb drei Uhr nachts alleine durch die Straße zu schlendern, dann wäre das alles nicht passiert. Genau dieselbe Logik. Victim-blaming ist keine Meinung, sondern die Bezeichnung für die Handlung einer anderen Person.

Und es ist immer dasselbe. Wenn man die Wahrheit hier anspricht, haten hier alle einen. Bloß nicht auffallen und immer brav in der Ecke sitzen. Ich kenne das seit fast 15 Jahren schon. Ich habe unseren aktuellen Spielstil schon 2017 kritisiert. Auch da war ich quasi allein und wurde so angegangen. Irgendwann wird auch diese Meinung hier Mainstream sein, bis es auch der letzte verstanden hat.

Der anti Madridismo ist so groß und omnipräsent, dass seine Propaganda sogar beim Madridismo angekommen ist.Es ist schon standard geworden, dass man hier immer zuerst die Schuld bei sich sucht, weil wir die Verantwortung für alles tragen. Immer ist Madrid schuld. Sieht man auch schon hier im Negreira Unterforum. Kaum Aktivität. Kaum Likes selbst für die krassesten News. Hauptsache wir kritisieren lieber uns selbst als dass ein Schiri-Skandal relevant genug sein könnte, selbst wenn dieser von unserem argsten Konkurrenten ausgeht, der uns lieber tot sehen würde als sich selbst gewinnen.

Es gibt schon einen Grund, warum man einen Unparteiischen im Fußball implementiert hat. Es ist egal, wie gut Real Madrid auftritt. Der sportliche Wettkampf und das grundlegende Prinzip von Chancengleichheit und Fairness werden hier komplett ausgehebelt und Fans schreien immer noch "spielt doch besser".

Eure Angst treibt euch an. Eure Angst vor Konflikten. Eure Angst davor, kritisiert werden zu können, weil man euch sonst Verschwörungstheoretiker nennen würde. Lieber besser spielen, Konflikte vermeiden und gar nicht erst diskutieren müssen. Aber ihr solltet doch mittlerweile alle wissen, dass man selbst wenn man wie Man City jahrelang alles nahezu richtig macht, immer noch nicht durchgehend jeden Titel gewinnen wird und werden kann. Es gibt nun einmal so viel mehr Einflüsse und man trägt nicht immer für alles die Verantwortung. Auch wenn einiges bei uns schief läuft, gibt dies immer noch nicht anderen das Recht uns so zu behandeln. Wir sind die tragende Säule des spanischen Fußballs, wenn nicht mittlerweile sogar der Fußballwelt. Wir bringen in Zeiten von social media und Informationsflut immer noch viele kleine Kinder dazu, sich 90 Minuten Partien anzusehen. Und dann müssen wir uns sowas gefallen lassen?
lassen wir doch bitte die vergewaltigungsvergleiche. und natürlich suchen viele fans (ich inklusive) die schuld beim eigenen verein. dass 3 tore gegen rayo nicht reichen, um das spiel zu gewinnen, zeigt doch nur mal wieder, dass unsere vereinsführung bei der besetzung der defensive total gepennt hat. dass vazquez weiter hinten rechts spielen darf, zeigt, dass carlos personalentscheidungen zum teil halt extrem fragwürdig sind. das sind halt dinge die sich total einfach ändern lassen, aber eine schiedsrichterverschwörung aufzudecken von der nicht mal sicher ist, ob sie wirklich existiert, ist ein kampf gegen windmühlen.
und ich hab sicher keine angst vor verschwörungstheorien, aber glaubst du die tatsache, dass ich glaube, dass der typ der kennedy erschossen haben soll nur ein sündenbock war, ändert irgendwas? solange es keine beweise gibt, ist es halt nur das: eine theorie.
 
und genau das ist eben victim blaming.

Ich meine, Männer sind ja auch nur Menschen, die manchmal sich nicht beherrschen können und instinktiv geil werden, wenn sie eine halbnackte Frau sehen. Frage mich, ob du das einer Vergewaltigten sagen würdest.

Wie wir spielen und ein Vini sich aufführt, sollte absolut kein Grund dafür sein, dass man uns benachteiligen darf. Wäre die halbnackte Frau nicht so dumm, halb drei Uhr nachts alleine durch die Straße zu schlendern, dann wäre das alles nicht passiert. Genau dieselbe Logik. Victim-blaming ist keine Meinung, sondern die Bezeichnung für die Handlung einer anderen Person.

Und es ist immer dasselbe. Wenn man die Wahrheit hier anspricht, haten hier alle einen. Bloß nicht auffallen und immer brav in der Ecke sitzen. Ich kenne das seit fast 15 Jahren schon. Ich habe unseren aktuellen Spielstil schon 2017 kritisiert. Auch da war ich quasi allein und wurde so angegangen. Irgendwann wird auch diese Meinung hier Mainstream sein, bis es auch der letzte verstanden hat.

Der anti Madridismo ist so groß und omnipräsent, dass seine Propaganda sogar beim Madridismo angekommen ist.Es ist schon standard geworden, dass man hier immer zuerst die Schuld bei sich sucht, weil wir die Verantwortung für alles tragen. Immer ist Madrid schuld. Sieht man auch schon hier im Negreira Unterforum. Kaum Aktivität. Kaum Likes selbst für die krassesten News. Hauptsache wir kritisieren lieber uns selbst als dass ein Schiri-Skandal relevant genug sein könnte, selbst wenn dieser von unserem argsten Konkurrenten ausgeht, der uns lieber tot sehen würde als sich selbst gewinnen.

Es gibt schon einen Grund, warum man einen Unparteiischen im Fußball implementiert hat. Es ist egal, wie gut Real Madrid auftritt. Der sportliche Wettkampf und das grundlegende Prinzip von Chancengleichheit und Fairness werden hier komplett ausgehebelt und Fans schreien immer noch "spielt doch besser".

Eure Angst treibt euch an. Eure Angst vor Konflikten. Eure Angst davor, kritisiert werden zu können, weil man euch sonst Verschwörungstheoretiker nennen würde. Lieber besser spielen, Konflikte vermeiden und gar nicht erst diskutieren müssen. Aber ihr solltet doch mittlerweile alle wissen, dass man selbst wenn man wie Man City jahrelang alles nahezu richtig macht, immer noch nicht durchgehend jeden Titel gewinnen wird und werden kann. Es gibt nun einmal so viel mehr Einflüsse und man trägt nicht immer für alles die Verantwortung. Auch wenn einiges bei uns schief läuft, gibt dies immer noch nicht anderen das Recht uns so zu behandeln. Wir sind die tragende Säule des spanischen Fußballs, wenn nicht mittlerweile sogar der Fußballwelt. Wir bringen in Zeiten von social media und Informationsflut immer noch viele kleine Kinder dazu, sich 90 Minuten Partien anzusehen. Und dann müssen wir uns sowas gefallen lassen?

Schau: wir sind uns, glaube und hoffe ich, im Grundzug einig, dass die ganze Affäre Negreira einer der größten Sportskandale der letzten 20 (?) Jahre ist - für mich wäre es nur folgerichtig, alle nationalen Titel von Barcelona aus diesen Jahren unter Vorbehalt (Sternchen, Anführungszeichen oder ähnliches ihn allen historischen Büchern und Tabellen) zu setzen (so wie weiland bei Lance Armstrong). Und wir sind uns, glaube und hoffe ich, völlig einig, dass die spanischen Schiedsrichter seit Jahren zu den schlechtesten in Europa gehören, dass es längst auch mehr ist als nur ein "Geschmäckle", wie hier teils gegen uns gepfiffen wird.

Was du jedoch betreibst, ist m.E. Schwarz-weiss-malerei in ganz aggressiven Farben. Die Welt ist grau. Beispiel: Von meinen Barca-Freunden höre ich regelmäßig dieselbe Leier: Die Schiris würden gegen Yamal viel zu harte Fouls zulassen und nicht mit gelb oder rot ahnden, man ließe taktische Fouls gegen Barca in aussichtsreichster Position ohne gelbe Karte enden usw. usf.
Die Anhänger von kleineren Teams (Vigo- und Sevilla-Fans kenne ich noch) wiederum behaupten, sie würden kategorisch gegen Madrid und Barcelona von den Schiedsrichtern benachteiligt.
Manchmal, man sollte immer der Wahrheit die Ehre geben, profitiert Real Madrid auch von "strittigen" Schiedsrichterentscheiden.
-->Fazit: Der Diskurs führt zu null und nichts, wenn man nicht objektive (Kategorie Övrebö und Co.) und/oder strukturelle Fehler (Kategorie Negreira) belegen kann.

Der Grundsatz, gerade, weil du den Madridismo ansprichst, muss immer sein: Schau zuerst nach innen, wo du selbst einen Fehler gemacht hast. Da gibt es bei uns mehr als genug Baustellen. [Exkurs: Und gerade in der Vini-Thematik wird dir jeder vernünftige (d.h. nicht durch Fandasein verblendete) Mensch sagen, dass Vini selbst beigetragen hat. Da geht es nicht um Täter-Opfer-Umkehr, sondern um ein ganz banales Reiz-Reaktions-System: Wenn ich als Spieler auf dem Platz von einem Typen 89 Minuten lang spielerisch komplett auseinandergenommen werden und zur Krönung werde ich in Minute 90 noch verbal verhöhnt, dann ist es absolut im Rahmen des Verständlichen, dem Kollegen auch meine Meinung zu sagen - und dafür die Konsequenz einer roten Karte zu akzeptieren (und auch da gibt es nicht nur Schwarz-Weiß: Ich kann eine Tätlichkeit begehen, muss aber nicht zwingend eine verletzungsgefährdende Aktion starten {analoges kannst du auf deinen Vergewaltigungsvergleich beziehen}). Genau das macht menschliches Handeln aus. Siehe die Eskalation zwischen Baena und Valverde. Hältst du da mit deiner "victim-blaming"-Strategie auch Baena für komplett unschuldig?]
Und danach schaust du nach außen, auf die externen Umstände und Einflüsse.
Beide Komponenten gehören dazu.

Real Madrid ist nicht der Nabel der Welt. Ich empfehle immer Empathie und Multiperspektivität. Das bringt andere Urteile hervor, die keinen diktatorisch-apodiktischen Tonfall aufweisen. Das gilt umso mehr, wenn man selbst (=Real Madrid) schon von Haus aus mehr Gewicht auf die Waage der Justiz bringt.
 
lassen wir doch bitte die vergewaltigungsvergleiche. und natürlich suchen viele fans (ich inklusive) die schuld beim eigenen verein. dass 3 tore gegen rayo nicht reichen, um das spiel zu gewinnen, zeigt doch nur mal wieder, dass unsere vereinsführung bei der besetzung der defensive total gepennt hat. dass vazquez weiter hinten rechts spielen darf, zeigt, dass carlos personalentscheidungen zum teil halt extrem fragwürdig sind. das sind halt dinge die sich total einfach ändern lassen, aber eine schiedsrichterverschwörung aufzudecken von der nicht mal sicher ist, ob sie wirklich existiert, ist ein kampf gegen windmühlen.
und ich hab sicher keine angst vor verschwörungstheorien, aber glaubst du die tatsache, dass ich glaube, dass der typ der kennedy erschossen haben soll nur ein sündenbock war, ändert irgendwas? solange es keine beweise gibt, ist es halt nur das: eine theorie.

keine Beweise? Was sind 8 Millionen Euro an Geld für dich denn? Eine Überweisung, die als Augenscheinsbeweis oder vllt durch die Bank ausgestellt als Urkunde in den Prozess eingeführt wird, ist ein Beweismittel für die Bestätigung der Behauptung, dass Gelder geflossen sind. Um das Puzzle beisammen zu kriegen, muss man jetzt nur noch herausfinden, wofür das Geld geflossen ist. Aber das wird das kleinste Problem sein. Das werdet ihr alle sehen und dann überrascht sein.
In Deutschland braucht man dafür keinen Beweis, sondern eine richterliche Überzeugung, die Zweifeln schweigen gebietet, ohne diese vollständig auszuschließen. Wenn kein anderer Geschehensablauf, der nach allgemeiner Lebenserfahrung logisch und schlüssig erscheint, durch die Verteidigung vorgetragen werden kann, dann werden sie ganz ganz sicher verurteilt. Ich denke nicht, dass das in Spanien vor der spanischen Justiz anders sein wird, wenn dort nicht noch großzügiger als schon in Deutschland ausgelegt wird. Das einzige, was dem dort im Weg steht, ist die Korruption. Es scheint aber, dass der Richter bisher dort seine Arbeit ordentlich macht und die guardia Civill anders als die obere Staatsanwaltschaft – die den Verein Barcelona vor der Durchsuchung warnte – ebenfalls ordentlich arbeitet.
 
Schau: wir sind uns, glaube und hoffe ich, im Grundzug einig, dass die ganze Affäre Negreira einer der größten Sportskandale der letzten 20 (?) Jahre ist - für mich wäre es nur folgerichtig, alle nationalen Titel von Barcelona aus diesen Jahren unter Vorbehalt (Sternchen, Anführungszeichen oder ähnliches ihn allen historischen Büchern und Tabellen) zu setzen (so wie weiland bei Lance Armstrong). Und wir sind uns, glaube und hoffe ich, völlig einig, dass die spanischen Schiedsrichter seit Jahren zu den schlechtesten in Europa gehören, dass es längst auch mehr ist als nur ein "Geschmäckle", wie hier teils gegen uns gepfiffen wird.

Was du jedoch betreibst, ist m.E. Schwarz-weiss-malerei in ganz aggressiven Farben. Die Welt ist grau. Beispiel: Von meinen Barca-Freunden höre ich regelmäßig dieselbe Leier: Die Schiris würden gegen Yamal viel zu harte Fouls zulassen und nicht mit gelb oder rot ahnden, man ließe taktische Fouls gegen Barca in aussichtsreichster Position ohne gelbe Karte enden usw. usf.
Die Anhänger von kleineren Teams (Vigo- und Sevilla-Fans kenne ich noch) wiederum behaupten, sie würden kategorisch gegen Madrid und Barcelona von den Schiedsrichtern benachteiligt.
Manchmal, man sollte immer der Wahrheit die Ehre geben, profitiert Real Madrid auch von "strittigen" Schiedsrichterentscheiden.
-->Fazit: Der Diskurs führt zu null und nichts, wenn man nicht objektive (Kategorie Övrebö und Co.) und/oder strukturelle Fehler (Kategorie Negreira) belegen kann.

Der Grundsatz, gerade, weil du den Madridismo ansprichst, muss immer sein: Schau zuerst nach innen, wo du selbst einen Fehler gemacht hast. Da gibt es bei uns mehr als genug Baustellen. [Exkurs: Und gerade in der Vini-Thematik wird dir jeder vernünftige (d.h. nicht durch Fandasein verblendete) Mensch sagen, dass Vini selbst beigetragen hat. Da geht es nicht um Täter-Opfer-Umkehr, sondern um ein ganz banales Reiz-Reaktions-System: Wenn ich als Spieler auf dem Platz von einem Typen 89 Minuten lang spielerisch komplett auseinandergenommen werden und zur Krönung werde ich in Minute 90 noch verbal verhöhnt, dann ist es absolut im Rahmen des Verständlichen, dem Kollegen auch meine Meinung zu sagen - und dafür die Konsequenz einer roten Karte zu akzeptieren (und auch da gibt es nicht nur Schwarz-Weiß: Ich kann eine Tätlichkeit begehen, muss aber nicht zwingend eine verletzungsgefährdende Aktion starten {analoges kannst du auf deinen Vergewaltigungsvergleich beziehen}). Genau das macht menschliches Handeln aus. Siehe die Eskalation zwischen Baena und Valverde. Hältst du da mit deiner "victim-blaming"-Strategie auch Baena für komplett unschuldig?]
Und danach schaust du nach außen, auf die externen Umstände und Einflüsse.
Beide Komponenten gehören dazu.

Real Madrid ist nicht der Nabel der Welt. Ich empfehle immer Empathie und Multiperspektivität. Das bringt andere Urteile hervor, die keinen diktatorisch-apodiktischen Tonfall aufweisen. Das gilt umso mehr, wenn man selbst (=Real Madrid) schon von Haus aus mehr Gewicht auf die Waage der Justiz bringt.

kurz vorab, damit eins nicht falsch verstanden wird: Dass ich in diesem Thema eine konträre Meinung vertrete, hat nichts damit zu tun, wie ich zu dir stehe. Nachtragendes Verhalten im Forum ist sehr präsent und da ich mich bisher immer gut mit dir verstanden habe, möchte ich mit dieser kurzen Notiz vorbeugend handeln.


Und es fällt mir ganz ganz schwer auf deine Argumente einzugehen, weil sie teils sehr an den Kern meiner Aussage vorbeigehen und nur zu Abschweifungen führen. Dass Valverde Baena auf die Fresse gehauen hat und Baena für sein voriges Verhalten eine Retourkutsche bekam, ist überhaupt nicht mit dem Thema unserer Diskussion vergleichbar. Erstens: Nein, ich verteidige Baena nicht und es ist kein victim blaming, wenn man feststellt, dass jemand aufs Maul bekommen kann, weil dieser sein Mundwerk nicht unter Kontrolle hat. Denn er hat etwas ins Universum ausgestrahlt, indem er ganz gezielt einen Menschen angriff, und bekommt die Reaktion der Wellen zurück.
Aber wo hat Real etwas mit Schiedsrichterkorruption zu tun? An welcher Stelle trägt Real Verantwortung dafür, dass andere Schiedsrichter korrumpieren? Das ist völlig fernab der Sphäre des Vereins, also verstehe ich nicht, wie man das gleichsetzen kann. Genausowenig sendet die arme Frau etwas aus. Sie tut nur, was sie will, ohne andere anzugehen. Das tut der Club auch, in dem es sportlich erfolgreich agiert. Aber Baena hat sich jemanden geschnappt und ihn aufs übelste beleidigt. Das ist ein ganz anderer Fall. Genauso kannst du nicht ein Todesopfer mit dem Schiedsrichterskandal vergleichen, wenn das Todesopfer vorher den vermeintlichen Täter bespuckt und geschlagen hat. Es ist kein victim-blaming, wenn man durch sein Verhalten zu Dingen eindeutig veranlasst hat und dieses Verhalten erwähnt. Aber womit haben wir jetzt veranlasst und was gibt anderen das Recht uns derart zu benachteiligen? Es geht immer um die Schwelle, die man überschreitet und im Rahmen der Korruption kannst du als Leidtragender nie Teil der Kette sein. Genauso wenig beim Diebstahl, während es bei einer Schlägerei wiederum möglich ist.

Was Barcelona Fans sagen, ist ohne Relevanz. Schau dir selbst ihre Spiele an und du siehst, wie anders dort gepfiffen wird. Und dass die Schiedsrichterqualität in Spanien unter dem Negreira Skandal gelitten hat, ist kein Zufall, sondern logische Konsequenz, weil gerade nicht Menschen mit mehr Hang zu Neutralität und einer gewissenhaften Herangehensweise an die eigene Arbeit befördert wurden und werden, sondern gerade die fehleranfälligen Menschen, die sich schneller leiten und manipulieren lassen. Die mit zu wenig Qualität für diesen Job.

Auch dass du das Thema mit Vini hier aufmachst, ist nicht förderlich für die Diskussion. Sein Verhalten kann und darf man logischerweise kritisieren. Aber niemals im selben Atemzug, in dem Rassismus ausgeübt wird. Aber auch das passt einfach nicht zu dem Schiedsrichterskandal. Es ist einfach nicht übertragbar, daher erspare ich uns weitere Ausführungen hierzu.

um auf die Kernthematik zurückzukommen:
Natürlich kann Real Madrid bzw. Flotentino Perez und sein Team, vor allem aber auch das Trainertream sehr sehr viel besser machen.
Man kann aber auch als Fan, und das bitte jetzt wirklich, sich einmal eine Pause genehmigen, kurz zurücklehnen und nachdenken, was man alles erreicht hat in dem letzten Jahrzehnt und wie krass man es hinbekommen hat einen grandiosen Umbruch zu vollziehen, ohne auch die finanziellen Mitteln zu überstrapazieren undohne dass der Erfolg ausgeblieben ist. Man kann meine Beiträge der letzten Jahre finden. Auch ich habe und hatte immer wieder Spaß daran, den Verein zu kritisieren und habe mir diese und jene Veränderung gewünscht, die ja doch so offensichtlich sei. Man sollte im Rahmen dieser Denkpause kurz darüber nachdenken, welche Mannschaften zum Jahrhundertwechsel oben standen, erfolgreich waren und welche davon bis heute sich oben gehalten haben. Welche Mannschaft es von einem der besten Clubs zum besten Club der Welt geschafft hat. Das letzte Jahrzehnt war ganz klar entscheidend für diese Marke. Vor diesem Jahrzehnt galt Real bei den Fußballfans nicht als alleiniger bester und größter Club der Welt. Heute wird dir jeder sagen, dass Real der mit Abstand größte Club der Welt ist. Es gibt kein aber mehr. Absolut nicht. Und das ist der Vereinsführung zu verdanken. Das ist genau dieser Arbeit des letzten Jahrzehnts zu verdanken. Und natürlich kann man diese weiterhin kritisieren, verfeinern und verbessern. Aber jetzt gerade, wo du dich zurücklehnst und kurz nicht kritisierst, sondern einfach nur bereit bist, zuzuhören, frage dich mal:

Was hätte man noch unter dieser Vereinsführung erreichen können, welche finanziellen Mittel und Spieler ständen einem noch mehr zur Verfügung, wenn nicht der Negreira Skandal und das künstliche am leben halten des teuren Projekts der Katalanen gewesen wäre?

Was hat man uns also beraubt, obwohl wir so vieles richtig gemacht haben? Wie viele Titel hätten wir noch haben können? Hätten wir unser erstes Tripple, gar sixtupple nicht haben könnne?

Und es ist total richtig zu erwähnen, dass einige offensichtliche Dinge im Verein nicht angegangen werden, aber es muss euch auch klar sein, dass man niemals niemals niemals alles richtig machen wird. Am Ende entscheiden Menschen und wir Menschen sind niemals fehlerlos. Und es gehört auf der anderen Seite auch dazu – das akzeptiere ich auch weil ich auch so bin – dass Fans Kritik ausüben dürfen.

ABER niemals muss und darf man, die eigene Vereinskritik über einen Korruptionsskandal stellen. Niemals. Denn solange der Mensch Fehler macht und das wird immer so bleiben, solange wird Real Madrid niemals alles richtig machen und es hinbekommen derart gut den Verein zu führen, dass kein Korruptionsskandal dieser Welt absolut keinen Einfluss auf das Geschehen haben könnte.
 
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keine Beweise? Was sind 8 Millionen Euro an Geld für dich denn? Eine Überweisung, die als Augenscheinsbeweis oder vllt durch die Bank ausgestellt als Urkunde in den Prozess eingeführt wird, ist ein Beweismittel für die Bestätigung der Behauptung, dass Gelder geflossen sind. Um das Puzzle beisammen zu kriegen, muss man jetzt nur noch herausfinden, wofür das Geld geflossen ist. Aber das wird das kleinste Problem sein. Das werdet ihr alle sehen und dann überrascht sein.
In Deutschland braucht man dafür keinen Beweis, sondern eine richterliche Überzeugung, die Zweifeln schweigen gebietet, ohne diese vollständig auszuschließen. Wenn kein anderer Geschehensablauf, der nach allgemeiner Lebenserfahrung logisch und schlüssig erscheint, durch die Verteidigung vorgetragen werden kann, dann werden sie ganz ganz sicher verurteilt. Ich denke nicht, dass das in Spanien vor der spanischen Justiz anders sein wird, wenn dort nicht noch großzügiger als schon in Deutschland ausgelegt wird. Das einzige, was dem dort im Weg steht, ist die Korruption. Es scheint aber, dass der Richter bisher dort seine Arbeit ordentlich macht und die guardia Civill anders als die obere Staatsanwaltschaft – die den Verein Barcelona vor der Durchsuchung warnte – ebenfalls ordentlich arbeitet.
wie du richtig sagst ist nicht klar, wofür das geld gezahlt wurde. zu dem juristischen prozess kann ich nicht viel sagen, weil ich keine ahnung von spanischem recht habe. für mich gilt hier erstmal die unschuldsvermutung, auch wenn du das sicher lächerlich findest - ist ja auch dein gutes recht. es gibt aber noch eine sache die für mich nicht so klar ist wie für dich anscheinend. wir sprachen hier ursprünglich von den schiedsrichterleistungen zum jetzigen zeitpunkt. die zahlungen sind soweit ich weiß aber schon ein paar jahre her und haben von daher nichts mit der jetzigen situation zu tun. solange es noch nicht einmal indizien dafür gibt, dass barcelona zurzeit zahlungen an schiedsrichter oder deren verband zahlt, ist der vorwurf doch absolut haltlos oder nicht? ich persönlich halte es für höchst unwahrscheinlich, dass barca wenn sie ohnehin schon so ein verfahren am hals haben, schiedsrichter bestechen zum jetzigen zeitpunkt.
 

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