Spielbericht

Arbeitssieg im Nachholspiel: Real Madrid erhöht Punkte-Vorsprung in LaLiga

Real Madrid entscheidet das Nachholduell mit dem Athletic Club vom 9. Spieltag in LaLiga für sich – durchaus schmeichelhaft. Für den entscheidenden Treffer beim 1:0-Sieg gegen offensiv fahrlässige Gäste sorgt Karim Benzema. Die Königlichen, bei denen Carlo Ancelotti nur eine Startelf-Veränderung vornimmt, erhöhen ihren Punkte-Vorsprung als Tabellenführer damit nochmals.

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Karim Benzema
Benzema bejubelte sein 17. Erfolgserlebnis in der laufenden Saison – Foto: IMAGO / Agencia EFE

Real Madrid jetzt mit sieben Punkten Vorsprung

MADRID. Zum zweiten Mal binnen vier Tagen erhöht Real Madrid seinen Punkte-Vorsprung als Tabellenführer von LaLiga! Die Königlichen haben am Mittwochabend vor 33.627 Zuschauern im Estadio Santiago Bernabéu den nachgeholten 9. Spieltag gegen den Athletic Club aus Bilbao mit 1:0 für sich entschieden und sein Polster zu den Verfolgern Atlético und Real Sociedad auf jeweils sieben Zähler erhöht.

Anders als die Basken, bei denen das weiße Ballett am Samstag gastiert, haben die „Rojiblancos“ vergleichsweise aber noch eine Partie weniger bestritten. Auf diese wiederum trifft Real am übernächsten Wochenende im Bernabéu-Stadion. Der FC Barcelona liegt mit ebenso einem Spiel weniger 13 Punkte zurück.

Mit dem inzwischen siebten Erfolg in Serie rüstet sich das Team von Trainer Carlo Ancelotti für die Hammer-Woche, in der es zwischenzeitlich auch noch zum Abschluss der Champions-League-Gruppenphase gegen Inter Mailand zur Sache geht.

Vázquez für Carvajal: Startelf kaum verändert

Der Italiener nahm trotz des phasenweise müden Auftritts gegen den FC Sevilla am Sonntag (2:1) lediglich eine Veränderung an seiner Startelf vor: Lucas Vázquez ersetzte Daniel Carvajal auf der rechten Abwehrseite und bildete mit Éder Militão, David Alaba und Ferland Mendy die Viererkette vor Thibaut Courtois. Im Mittelfeld erhielt Luka Modrić neben Casemiro und Toni Kroos etwas überraschend den Vorzug vor dem wieder genesenen Federico Valverde, vorne stürmten Marco Asensio, Karim Benzema und Vinícius Júnior.

Lucas Vazquez
Vázquez rückte für Carvajal in die erste Elf – Foto: IMAGO / Agencia EFE

Real lässt nach gutem Anfang nach – Courtois rettet

Real legte eine gute Anfangsphase hin, bestimmte die Partie in der ersten Viertelstunde mit 83 Prozent Ballbesitz nach Belieben, ließ den Ball mit flüssigen Kombinationen gut laufen. Aber: Es fehlten die klaren Gelegenheiten. Benzema sorgte für zwei Abschlüsse, probierte es jeweils aus kurzer Distanz (7./11.). Bei dem ersten Versuch reklamierte Real auf Elfmeter, nachdem der Franzose im Strafraum etwas stärker von Unai Núñez am Trikot gehalten worden war – ein Pfiff blieb aber aus, was auch durchaus vertretbar war.

Nach 15 Minuten verlor Ancelottis Ensemble dann jedoch mehr und mehr die Kontrolle, spielte nicht mehr derart zielstrebig und selbstbewusst nach vorne. Das Spiel wurde weitaus ausgeglichener. Die Gäste aus Bilbao kamen zu gleich drei richtig guten Möglichkeiten, die sie jedoch allesamt ungenutzt ließen. Erst verschätzte sich Militão, sodass Iñaki Williams das Tor mit seinem noch abgefälschten Schuss nur knapp verfehlte (23.).

Thibaut Courtois
Courtois ist weiter in überragender Form – Foto: IMAGO / Agencia EFE

In der Folge stimmte dann die Abstimmung zwischen Courtois und Alaba nicht. Der Österreicher ging nach einem langen Athletic-Abschlag bewusst nicht zum Ball, sodass Williams plötzlich frei vor dem Kasten der Blancos postiert war. Er verstolperte das runde Leder aber (24.). Wiederum nur wenig später bewahrte Courtois die Hausherren mit einer Glanztat vor dem Rückstand, Raúl García scheiterte per Kopf aus kurzer Distanz (27.).

Real Madrid bestraft Athletic: Benzema-Tor zur Führung

Es kam schließlich, wie es kommen musste: Für ihre mangelhafte Chancenverwertung wurden die Basken bestraft. Real erwachte nach der guten Phase der Gäste wieder, wurde aktiver – und ging etwas glücklich und schmeichelhaft noch vor dem Seitenwechsel in Führung. Vinícius zog von der linken Seite in die Mitte, spielte nach einer Kombination mit Modrić weiter auf Asensio, dessen Rechtsschuss von Bilbao-Keeper Unai Simón vor die Füße von Modrić abgewehrt wurde. Der Kroate holte direkt zum Nachschuss aus, der jedoch mehr ein Querpass wurde – auf Benzema, der aus sechs Metern nur noch zum 1:0 einschieben musste (40.). Ein wichtiges Erfolgserlebnis zu einem wichtigen Zeitpunkt.

Real Madrid
Real ist allmählich Top-Favorit auf die Meisterschaft – Foto: IMAGO / Agencia EFE

Führung auf Messers Schneide: Real muss kämpfen

So wie im ersten Spielabschnitt begann Real auch im zweiten ordentlich. Und erneut entwickelte sich das Geschehen dann so, dass Athletic mutiger wurde und Madrids Defensive auf die Probe stellte. Nachdem der Favorit mit einigen wenigen Schüssen kein Erfolg hatte, hätte es beinahe im eigenen Netz gezappelt. Vázquez schmiss sich jedoch beherzt in den Versuch von Dani García in bester Position, klärte so zur Ecke (60.).

Ancelotti reagierte wenig später erstmal personell, indem er Asensio vom Feld nahm und Rodrygo Goes dafür brachte (64.). Nachdem Bilbao eine weitere Großchance liegen ließ – Núñez köpfte einen Freistoß ganz knapp am langen Pfosten vorbei (69.) –, kam zudem Valverde für Modrić (70.).

Die Blancos mussten ihre Führung in der zweiten Halbzeit weitestgehend mit viel Kampf verteidigen. Courtois blieb derweil ein Garant dafür, dass sie keinen Ausgleichstreffer kassierten. Der Belgier parierte auch den Abschluss nach einem Solo des eingewechselten Oihan Sancet stark (76.). Für die Schlussphase schickte Ancelotti mit Nacho Fernández und Eduardo Camavinga zwei zusätzlich frische Kräfte ins Rennen, dafür wichen Vázquez und Kroos (80.). Sie halfen erfolgreich dabei mit, das 1:0 über die Zeit zu bringen.

Real fügt Athletic die erste Auswärtspleite in dieser Liga-Saison zu. Zeit zum Verschnaufen bleibt den Merengues auch jetzt nicht. Am Samstag geht es zu Real Sociedad – Top-Duell am 16. Spieltag der Primera División zwischen dem Dritten und dem Ersten der Tabelle.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
13 punkte vor farca .finde ich gut.wie oft KMC beginnt? Als Valverde camavinga reinkamen wurde es jetzt nicht gerade besser.

Genau solche "bescheuerten" Erklärungen gab es auch immer wenn Zidane seine 10 Mann Rotation gemacht hat. So nach dem Motto: "siehste ein Militao hat nichts in der Start11 verloren." Gab es damals oft genug. Man sieht aber doch ganz klar, dass dann einfach nichts mehr eingespielt war. Deswegen nehme ich auch nicht unbedingt einen Kroos raus, sondern eher einen Casemiro. Kontrolle war nach seine Einwechslung einfach kaum gegeben, weil man dann Casemiros Schwäche klar und deutlich sehen kann. Mir hat Camavinga z.b. sehr gut gefallen und auch wenn Valverde nach seine Verletzung vllt etwas Zeit braucht, um wieder in Topform zu kommen, hat er sich in jeden Zweikampf reingeworfen wie ein Tier!
 
Echt nicht mein Anspruch an den größten Verein der Welt. Wir spielen schon wie Atletico mit wenig Toren Differenz zu gewinnen. Dann kassier ich doch lieber paar Tore.

REAL MADRID steht für Spektakel… oder stand mal dafür…

Spektakel ist schon länger nicht mehr, trotzdem waren wir der erfolgreichste Club des letzten Jahrzehnts. Spektakel sieht gut aus gewinnt dir aber meist keine Titel. Am Ende musst du ein Tor mehr schießen als dein Gegner und wie man das macht ist völlig egal. Ich bin auch echt froh, dass sich in dieser Mannschaft keiner zu fein ist hinten zu verteidigen und zur Not auch übers ganze Feld dafür rennt. Das war auch nicht immer so und wird viel zu wenig wertgeschätzt.

Spielerisch gab es von 2010 - 2016 durchaus noch viel Spektakel. Erfolgreich war man da auch. Nur war Barcelona zu der Zeit stärker denn je.
Mit der Erfolgreichste war man, aber nicht der Erfolgreichste. Real hat keinen Tripple geholt. Und die meisten Meisterschaften gingen nach Katalonien. International der erfolgreichste, das stimmt. Da waren aber die Engländer auch nicht so stark wie heute. Außer Bayern, Barcelona und Atletico gab es da nicht wirklich eine Konkurrenz. Ich will die Erfolge nicht klein reden, aber man muss die Gesamtumstände betrachten.

Im Endeffekt kann man diese Diskussion nicht mit Fakten belegen, weil es reine Geschmacksfrage ist. Ich stehe auf das Spektakel und wünsche mir das Real damit gleichzeitig auch erfolgreich ist. Nur gewinnen mit schlechtem Fußball und 70 Minuten Defensivkampf, dann könnte ich auch Atletico Fan sein…
 

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