
Wer bleibt und wer geht bei den Königlichen?
MADRID. Trotz anhaltender Corona-Krise dürften sich die Verantwortlichen bei Real Madrid so langsam aber sicher mit den Personalien, hinter denen Fragezeichen stehen, beschäftigen. Zwar gibt es bis dato noch keine sicheren Abgänge oder Verbleibe, dennoch gibt es bei einigen Stars Tendenzen. Reals Personalbaustellen mit Wahrscheinlichkeiten in der Analyse:
Alphonse Areola/Andriy Lunin
Bis Saisonende ist Alphonse Areola noch von Paris Saint-Germain an die Königlichen verliehen – eine Kaufoption im Leihvertrag jedoch nicht enthalten. Dass der 27-Jährige dennoch weiter von den Madrilenen verpflichtet werden könnte, ist durchaus möglich. Mit zwölf Pflichtspieleinsätzen, davon fünf zu Null, erwies sich der 1,95 Meter große Franzose bislang als solider Backup für Thibaut Courtois. Diese Personalie dürfte aber stark von der künftigen Rolle von Andriy Lunin abhängig sein. Nimmt nicht sogar der Ukrainer in der kommenden Spielzeit die Nummer zwei im Tor ein, wäre ein Verbleib Areolas ziemlich auszuschließen.
Wahrscheinlichkeit für einen Verbleib von Areola: 60 Prozent
Wahrscheinlichkeit für eine Rolle von Lunin als Nummer zwei: 40 Prozent
Marcelo/Sergio Reguilón
Wird sich Marcelo noch eine weitere Saison bei den Königlichen behaupten können? Der Brasilianer ist schon seit geraumer Zeit kein unangefochtener Stammspieler mehr, muss bereits in der laufenden Saison die Linksverteidiger-Rolle mit Ferland Mendy teilen. Mit bald 32 Jahren könnte der Defensivroutinier, der bereits seit Januar 2007 in Madrid unter Vertrag steht, eine neue Herausforderung suchen. Zumal Eigengewächs Sergio Reguilón, der bis Saisonende noch an den FC Sevilla verliehen ist, eine gute Entwicklung hinnimmt und erst kürzlich mitteilte, dass es sein Ziel sei, “in Madrid erfolgreich zu werden”. Drei Linksverteidiger im Kader wäre letztlich einer zu viel.
Wahrscheinlichkeit für einen Marcelo-Abgang: 40 Prozent
Wahrscheinlichkeit für eine Reguilón-Rückkehr: 60 Prozent
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Achraf Hakimi/Álvaro Odriozola
Die Anzeichen verdichten sich, dass Achraf Hakimi in der kommenden Saison wieder das Trikot des weißen Balletts überstreift – und daran dürfte auch das (vorläufige) Dementi seines Beraters wenig ändern. Zu steil ist dafür die Entwicklung, die der Marokkaner während seiner zwei Jahre bei Borussia Dortmund hingenommen hat. Um Álvaro Odriozola dürfte es hingegen – vor allem im Falle einer Hakimi-Rückkehr – enger als ohnehin schon in Madrid werden. Der Spanier, der derzeit an den FC Bayern verliehen ist, wusste aufgrund mageren 70 Einsatzminuten in München noch nicht zu überzeugen. Bei den Verkaufskandidaten für die kommende Transferperiode dürfte der Rechtsverteidiger ganz oben auf dem Zettel stehen.
Wahrscheinlichkeit für eine Hakimi-Rückkehr: 70 Prozent
Wahrscheinlichkeit für einen Odriozola-Abgang: 80 Prozent
Luka Modrić/Martin Ødegaard
Der eine ist bei den Königlichen zu einem der besten Mittelfeldspieler aller Zeiten avanciert, der andere soll es in Zukunft gleichtun: Luka Modrić ist mit 34 Jahren (wird im September 35) der älteste Profi im Kader von Real Madrid. Der Kroate ist in Zinédine Zidanes Mittelfeld nicht mehr unumstritten, kommt diese Saison aber immerhin auf 1.904 von 3.420 möglichen Einsatzminuten (fünf Tore, fünf Vorlagen). Mit seiner aktuellen Rolle soll der Weltfußballer von 2018, Vertrag bis 2021, angeblich auch zufrieden sein, weshalb einer weiteren Saison in Madrid nicht viel im Weg stehen sollte. Zumal Martin Ødegaard, Reals Zukunftshoffung im Mittelfeld, zumindest mündlich für eine weitere Spielzeit an Real Sociedad ausgeliehen ist und eine vorzeitige Rückkehr im kommenden Sommer eher unwahrscheinlich ist. So würde sich zur Saison 2021/22 quasi ein fließender Übergang im Zentrum ergeben.
Wahrscheinlichkeit für einen Abgang von Modrić: 20 Prozent
Wahrscheinlichkeit für eine vorzeitige Ødegaard-Rückkehr: 40 Prozent
Isco/Daniel Ceballos
Ebenso eine interessante Baustelle im Mittelfeld dreht sich um die beiden Spanier, Isco und Daniel Ceballos. Reals Nummer 22 schien nach seinem Startelf-Einsatz gegen Paris Saint-Germain in der Champions League Ende November (2:2) langsam wieder in eine gute Verfassung zu kommen. Läuft es nach der Saison-Fortsetzung weiter in Richtung alter Top-Form, ist ein Abgang wohl kein großes Thema. Ceballos, derzeit an Arsenal ausgeliehen, hat eine andere Perspektive auf seine Zukunft beim spanischen Rekordmeister: Der 23-Jährige (Vertrag bis 2023) sagte letztens: „Ich habe in Madrid einen Vertrag und vermisse es, nahe bei meiner Familie zu sein.“ An einer Zukunft bei den Blancos darf dennoch stark gezweifelt werden. Vor allem da die “Gunners” Bereitschaft für einen festen Transfer zeigen könnten und auch öffentlich bekannt ist, dass sich der FC Valencia bereits nach ihm erkundigte.
Wahrscheinlichkeit für einen Abgang von Isco: 40 Prozent
Wahrscheinlichkeit für eine Rückkehr von Ceballos: 30 Prozent
James Rodríguez/Gareth Bale
Verlassen im Sommer gleich zwei große Stars die Madrilenen? Ja, es ist sehr gut möglich. Weder James Rodríguez noch Gareth Bale wussten bis zur Corona-Krise einen bleibenden Eindruck in dieser Spielzeit zu hinterlassen, Zidane setzt nicht auf sie. Beide Offensivprofis sollten den Verein eigentlich schon im letzten Sommer verlassen – James wollte sich jedoch bei den Blancos beweisen, Bales Wechsel nach China platzte. So wird es wohl nach der aktuellen Saison soweit sein, sofern Pérez und Co. ihre finanziellen Forderungen etwas runter schrauben können. Um den Kolumbianer bemühen sich angeblich einige Top-Teams aus England und Italien. Ähnliches gilt für den Waliser, der bei einem Transfer wohl auf die Insel zurückkehren könnte. Oder wird sogar nochmal Fernost eine Option? Ein Verbleib wäre wohl nur möglich, sollte plötzlich Zidane gehen wollen.
Wahrscheinlichkeit für einen Abgang von James: 80 Prozent
Wahrscheinlichkeit für einen Abgang von Bale: 70 Prozent

Luka Jović/Mariano Díaz
Karim Benzema ist unter Zidane im Sturm fest gesetzt – das ist bekannt. Und dass sich daran in der kommenden Spielzeit etwas ändert? Ziemlich unwahrscheinlich. Die Personalien dahinter sind da schon um einiges spannender: Wer fungiert in der kommenden Spielzeit als Backup für den Franzosen? Derzeit konkurrieren Luka Jović und Mariano Díaz um diesen Posten. Doch keiner der beiden Stürmer scheint einen sicheren Stand an der Concha Espina zu haben. Der Serbe, der vor der Saison von Eintracht Frankfurt kam, wird seinem 60-Millionen-Preisschild nicht gerecht und könnte theoretisch verliehen werden. Sein dominikanischer Kollege, der mit seinem Treffer im Clásico (2:0) auf sich aufmerksam machte, dürfte die Königlichen im Sommer allerdings endgültig verlassen.
Wahrscheinlichkeit für eine Jović-Leihe: 60 Prozent
Wahrscheinlichkeit für einen Mariano-Abgang: 80 Prozent
Brahim Díaz/Rodrygo Goes
Sowohl Brahim Díaz als auch Rodrygo Goes zählen in Madrid zu den vielversprechenden Talenten. Während Letzterer nach einem Form-Hoch im vergangenen Herbst hochgelobt wurde, anschließend aber wieder in den wahren Konkurrenzkampf auf Rechtsaußen zurückfiel, hat es sein Kollege Brahim noch deutlich schwerer. Der 20-Jährige, der im Januar 2019 von Manchester City verpflichtet wurde, kommt in der laufenden Spielzeit auf gerade mal 170 Spielminuten, dabei aber immerhin ein Treffer. Dass der spanische Youngster im Sommer verliehen wird, wäre deshalb äußerst sinnvoll. Bei Rodrygo scheint die Wahrscheinlichkeit dieser Option eher geringer zu bewerten sein.
Wahrscheinlichkeit für eine Brahim-Leihe: 80 Prozent
Wahrscheinlichkeit für eine Rodrygo-Leihe: 10 Prozent
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