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Salary Cap: Real Madrid macht XL-Sprung, Barça verliert deutlich

Neue und teilweise erschreckende Zahlen aus LaLiga: Der Verband hat die Gehaltsobergrenzen angepasst und während bei diesen Barcelona und Atlético teils deutlich abnehmen, macht Real Madrid einen großen Sprung.

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Große finanzielle Unterschiede zwischen Spaniens drei Top-Klubs – Foto: IMAGO / NurPhoto / Agencia EFE / Gribaudi/ImagePhoto

Real nimmt 56 Prozent zu, Barça verliert 72 Prozent

MADRID. Sehr Interessantes aus LaLiga! Spaniens Liga-Verband LFP hat am Mittwochnachmittag neue Zahlen veröffentlicht, darunter auch die angepassten Gehaltsobergrenzen. Das „Salary Cap“ gibt es nun schon in dritter Version und erneut hat Real Madrid dabei als einer von wenigen Klubs ein Wachstum erfahren. Und was für ein Wachstum: Mit nun 739 statt bisher 473 Millionen Euro für Gehälter dürfen die Königlichen 56 Prozent mehr ausgeben als bisher! Wenig verwunderlich: Mit derartigen Zahlen hat Real Madrid die deutlich höchsten Gehaltsmöglichkeiten in der Primera División.

Man könnte beinahe sagen: Der Rekordmeister spielt in einer eigenen Liga. Denn weil neben Barcelona auch Atlético in finanziell unruhigem Fahrwasser fährt, sind die beiden Titelkonkurrenten finanziell nicht mehr auf Real Madrids Niveau. Ganz im Gegenteil sogar: Aufgrund der Misswirtschaft der letzten Jahre darf Barça mittlerweile nicht mal mehr 100 Millionen Euro an Gehältern ausgeben, musste auch deswegen Top-Verdiener wie Lionel Messi und Antoine Griezmann los werden und dank seiner Kapitäne weitere Gehälter reduzieren. Sechs Klubs dürfen mehr ausgeben als die Katalanen: der Athletic Club (111,8 Mio. €), Real Sociedad (127,7 Mio. €), Villarreal (159,2 Mio. €), Atlético (171,6 Mio. €), der FC Sevilla (200,4 Mio. €) und natürlich die Blancos mit ihren über 700 Millionen Euro.

Klub Nov. 2020 März 2021 Sep. 2021 Veränderung
Real Madrid 468,5 Mio. € 473,3 Mio. € 739,8 Mio. € +266,5 Mio. €
FC Barcelona 382,7 Mio. € 347,0 Mio. € 97,9 Mio. € -249,1 Mio. €
Atlético Madrid 252,7 Mio. € 217,3 Mio. € 171,6 Mio. € -45,7 Mio. €
FC Sevilla 185,8 Mio. € 183,3 Mio. € 200,4 Mio. € + 17,1 Mio. €
LaLiga gesamt
2,333 Mrd. € 2,224 Mrd. € 2,277 Mrd. € + 53,0 Mio. €

Sevilla am zweitstärksten, Valencia und Levante am schwächsten

Enorme Einsparungen musste in den vergangenen Monaten auch der FC Valencia hinnehmen: Der Klub um Investor Peter Lim hat sogar das geringste Gehaltsvolumen (von 93,1 auf 30,9 Mio. €), dicht gefolgt von Stadtrivale Levante (von 36,5 auf 32,1 Mio. €), wo es ebenfalls lange dauerte, bis Spieler wie José Morales (nach Verlängerung) oder Roberto Soldado (Neuzugang) eingetragen werden konnten.

Die Gehaltsobergrenzen der ersten und zweiten Liga – Grafik: LFP

Für LaLiga geht’s aufwärts, Real finanziell gut aufgestellt

Insgesamt stehen in LaLiga 2,277 Milliarden Euro zur Verfügung und damit rund 53 Millionen Euro mehr als vor einem halben Jahr und fast so viel wie vor einem Jahr (2,3 Mrd. €). LaLiga scheint generell auf dem Weg der Besserung zu sein, auch dank der zurückgekehrten Zuschauer (ab 1. Oktober sogar 100 Prozent) sowie des umstrittenen CVC-Deals, wobei viele Klubs noch länger an den Folgen der Pandemie leiden, so gehörten die „Salary-Cap-Verlierer“ Barcelona und Atlético beispielsweise auch zu den Klubs, die früh nach dem Corona-Ausbruch die spanische Kurzarbeit „ERTE“ anmeldeten.

Real Madrid fuhr dagegen mehr oder weniger stabil durch die Pandemie und wurde sogar von Liga-Boss Javier Tebas gelobt: „Real Madrid hat die Pandemie tadellos gemanagt – und das muss gesagt werden. Ohne Zweifel die Besten in Europa.“ Das spiegelt sich auch längst in Zahlen wieder, so wurden sowohl im Geschäftsbericht 2019/20 als auch 2020/21 leichte Gewinne statt Verluste vermeldet. Konkret konnte Real Madrid sogar die Nettoschulden drücken: Von 240 auf “nur” noch 46 Millionen Euro. All das macht sich weiter in der Gehaltsobergrenze bemerkbar – ob sich das auch sportlich zeigt und die Blancos sich so von Barça, Atlético und Co. absetzen können?

Wichtiger Hinweis: Bei diesen Zahlen handelt es sich um die Vorgaben von LaLiga! Theoretisch könnten die Klubs auch darüber liegen, würden dann aber Geldstrafen oder Punktverluste riskieren – und natürlich generell das Risiko, finanziell noch mehr in Schieflage zu geraten und schlussendlich zahlungsunfähig zu werden. Bei den Gehältern sind zudem nicht nur Spieler, sondern auch Trainer, Jugendspieler und „normale“ Mitarbeiter inbegriffen – der gesamte Klub also.

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von
Nils Kern

Du hast Fragen über REAL TOTAL? Da bin ich bin der Richtige: Chefredakteur und erster Ansprechpartner für Medien, Leser, Fans. ¡Hala Madrid!

Kommentare
wow.. Barca war bereits mit 350mio am Anschlag und jetzt müssen sie auf knapp 100mio runter? Das ist echt ein Schlag ins Gesicht..

Und +266mio für Real, akutell bei 740mio? Ich bin froh ist Perez bei uns Präsident was das Wirtschaften betrifft.. das sind echt hohe Summen, ich hoffe wir kommen nie ansatzweise an diese Zahl ran. Klingt aber ein bisschen nach Vorbereitung für Haaland und Mbappe :)
 
@Florentina
@Wheeler

Ich war der Meinung, dass die Vereine die Gehaltsobergrenzen festlegen und dem entsprechenden Gremium der Liga lediglich zur Validierung vorlegen. Ich gehe davon aus, dies geschieht unter Vorliegen der Geschäftsberichte und Budgets für die aktuelle und kommende Saison. Im Validierungsprozess soll das Gremium die Bemächtigung haben, die Gehaltsobergrenzen anzupassen (was evtl. bei Barcelona aufgrund Florentinas Erläuterung geschah). Wenn ich damit richtig liege, ist das schon eine gewaltige Ansage von Perez und gut abzudenken, was er in Planung hat. Tebas jüngste Worte würden dies untermauern.

Eventuell wissen aber Fachleute im Forum oder von RT mehr dazu?
 
@Florentina
@Wheeler

Ich war der Meinung, dass die Vereine die Gehaltsobergrenzen festlegen und dem entsprechenden Gremium der Liga lediglich zur Validierung vorlegen. Ich gehe davon aus, dies geschieht unter Vorliegen der Geschäftsberichte und Budgets für die aktuelle und kommende Saison. Im Validierungsprozess soll das Gremium die Bemächtigung haben, die Gehaltsobergrenzen anzupassen (was evtl. bei Barcelona aufgrund Florentinas Erläuterung geschah). Wenn ich damit richtig liege, ist das schon eine gewaltige Ansage von Perez und gut abzudenken, was er in Planung hat. Tebas jüngste Worte würden dies untermauern.

Eventuell wissen aber Fachleute im Forum oder von RT mehr dazu?

Salary Cap ist eine gute Sache, allerdings sollte sie nicht von La Liga kommen, sondern von der UEFA. Wird aber niemals passieren, da Leute wie Nasser Al Khelaifi dort sitzen und immer mehr Macht bekommen haben.


Hier sieht man ganz nett zusammengefasst was eigentlich los ist. Auch wenn Reals Schulden mal wieder falsch interpretiert werden, aber sonst trifft die Doku den Nagel auf dem Kopf. Der arme Nasser findet das Financial Fairplay unfair :)
Man kann eigentlich nur hoffen, dass sich strukturell bei der UEFA was ändert. Ceferin muss als erster weg, es muss viel mehr Geld an die Vereine ausgezahlt werden von den Cl-Einnahmen, Vereinsbosse haben dort nichts zu suchen. Es gibt unzählige Interessenskonflikte im jetzigen System.

La Ligas Bestreben in allen Ehren, man sieht ja dass sie es ernst meinen, sonst würde Messi noch bei Barcelona spielen, aber da muss man auch etwas darauf schauen, dass nicht der Anschluss verloren wird. Auf Bundesliga-Verhältnisse, wo nur eine Mannschaft Geld hat hat keiner hier Lust. Und auch wenn ich Barcas taumeln super befriedigend finde und nichts dagegen hätte, wenn sie mal ne Saison in der CL-Gruppe Dritter werden und in der Liga weit zurückliegen, will ich nicht, dass sie dauerhaft abrutschen. Ich kann nicht beurteilen, ob ihr Zustand irreparabel ist oder wie lange sie brauchen, um wieder Anschluss zu finden finanziell.
Positiv ist, dass viele La Liga Teams mittlerweile auf einem guten Niveau sind. Atletico ist mittlerweile eine Top-Mannschaft auch in Europa und hat sich oben festgesetzt. Sevilla, Villareal und auch wieder Valencia sind alles eklige Gegner für jedes Team. Hier muss man einfach anknüpfen, gut wirtschaften und weiter gute Entscheidungen treffen dann wird die Liga auch wieder stärker.
 
@Florentina
@Wheeler

Ich war der Meinung, dass die Vereine die Gehaltsobergrenzen festlegen und dem entsprechenden Gremium der Liga lediglich zur Validierung vorlegen. Ich gehe davon aus, dies geschieht unter Vorliegen der Geschäftsberichte und Budgets für die aktuelle und kommende Saison. Im Validierungsprozess soll das Gremium die Bemächtigung haben, die Gehaltsobergrenzen anzupassen (was evtl. bei Barcelona aufgrund Florentinas Erläuterung geschah). Wenn ich damit richtig liege, ist das schon eine gewaltige Ansage von Perez und gut abzudenken, was er in Planung hat. Tebas jüngste Worte würden dies untermauern.

Eventuell wissen aber Fachleute im Forum oder von RT mehr dazu?

So wie ich es deute, muss man der Liga die gesamten Geschäftszahlen vorlegen und sie berechnet dann die zulässigen Gehaltsaufwendungen.
 
@Florentina
@Wheeler

Ich war der Meinung, dass die Vereine die Gehaltsobergrenzen festlegen und dem entsprechenden Gremium der Liga lediglich zur Validierung vorlegen. Ich gehe davon aus, dies geschieht unter Vorliegen der Geschäftsberichte und Budgets für die aktuelle und kommende Saison. Im Validierungsprozess soll das Gremium die Bemächtigung haben, die Gehaltsobergrenzen anzupassen (was evtl. bei Barcelona aufgrund Florentinas Erläuterung geschah). Wenn ich damit richtig liege, ist das schon eine gewaltige Ansage von Perez und gut abzudenken, was er in Planung hat. Tebas jüngste Worte würden dies untermauern.

Eventuell wissen aber Fachleute im Forum oder von RT mehr dazu?
Danke für die Erklärung,aber ich hatte ja im groben selbst etwas dazu geschrieben.

  • Erwartete Einnahmen (z.B. Fernseh-, Marketing- und Spieltagseinnahmen)
  • Durchschnittliche Höhe der Transfereinnahmen in den letzten drei Jahren.
Das wird jetzt sicher nicht alles sein,würde aber erklären warum z.b. barca so am arsch ist
 
@Florentina
@Wheeler

Ich war der Meinung, dass die Vereine die Gehaltsobergrenzen festlegen und dem entsprechenden Gremium der Liga lediglich zur Validierung vorlegen. Ich gehe davon aus, dies geschieht unter Vorliegen der Geschäftsberichte und Budgets für die aktuelle und kommende Saison. Im Validierungsprozess soll das Gremium die Bemächtigung haben, die Gehaltsobergrenzen anzupassen (was evtl. bei Barcelona aufgrund Florentinas Erläuterung geschah). Wenn ich damit richtig liege, ist das schon eine gewaltige Ansage von Perez und gut abzudenken, was er in Planung hat. Tebas jüngste Worte würden dies untermauern.

Eventuell wissen aber Fachleute im Forum oder von RT mehr dazu?
Danke für die Erklärung,aber ich hatte ja im groben selbst etwas dazu geschrieben.

  • Erwartete Einnahmen (z.B. Fernseh-, Marketing- und Spieltagseinnahmen)
  • Durchschnittliche Höhe der Transfereinnahmen in den letzten drei Jahren.
Das wird jetzt sicher nicht alles sein,würde aber erklären warum z.b. barca so am arsch ist

Mein Kommentar bezog sich weniger auf das "WIE" als vielmehr auf das "WER". Meine Frage bzw. Glaube war, dass die Vereine diese selbst berechnen, der Liga vorlegen und die Liga diese nach Prüfung (worauf auch immer sie da schauen) entweder genehmigen, oder anpassen. Worauf ich hinaus wollte: Bei diesem Prozess bin ich mir nicht ganz sicher (daher die Frage) ob dem wirklich so ist, doch wenn es dem entspricht, sehe ich hier eine klare Ansage von Perez. Demgegenüber würde ich vermuten, dass aus Katalonien höhere Zahlen gemeldet, jedoch von der Liga gedrosselt wurde.

@ceydo
Danke für den amüsanten Clip zum FFP.
 
irgendwie finde ich das sehr seltsam.
750 mios zu 100 mios ist doch sehr fragwürdig.
bei 25 spieler im kader bekommt jeder noch 4 mios ? :)
da kann barca doch gleich abschliessen.
 
@Florentina
@Wheeler

Ich war der Meinung, dass die Vereine die Gehaltsobergrenzen festlegen und dem entsprechenden Gremium der Liga lediglich zur Validierung vorlegen. Ich gehe davon aus, dies geschieht unter Vorliegen der Geschäftsberichte und Budgets für die aktuelle und kommende Saison. Im Validierungsprozess soll das Gremium die Bemächtigung haben, die Gehaltsobergrenzen anzupassen (was evtl. bei Barcelona aufgrund Florentinas Erläuterung geschah). Wenn ich damit richtig liege, ist das schon eine gewaltige Ansage von Perez und gut abzudenken, was er in Planung hat. Tebas jüngste Worte würden dies untermauern.

Eventuell wissen aber Fachleute im Forum oder von RT mehr dazu?

So wie ich es deute, muss man der Liga die gesamten Geschäftszahlen vorlegen und sie berechnet dann die zulässigen Gehaltsaufwendungen.

würde heissen barca kurz vor der pleite und bei Madrid ALLES SUPER ?!
wir haben doch auch gut schulden.
so ganz verstehen tu ich das beim besten willen nicht
 
würde heissen barca kurz vor der pleite und bei Madrid ALLES SUPER ?!
wir haben doch auch gut schulden.
so ganz verstehen tu ich das beim besten willen nicht
Schulden und Verbindlichkeiten sind was anderes.und ja,bei 1.4 mrd ist man eigentlich fast pleite
 
irgendwie finde ich das sehr seltsam.
750 mios zu 100 mios ist doch sehr fragwürdig.
bei 25 spieler im kader bekommt jeder noch 4 mios ? :)
da kann barca doch gleich abschliessen.
Wenn du die Transfers der letzen 3 Jahre (plus/minus) von barca und Real Madrid vergleichst ,bekommst du bei ein tiefrotes Minuten und bei einem halt ein plus.nimmt man das als Grundlage ,also als einen von vielen punkten ,erklärt sich das dann schon
 

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