
„Er wollte von Anfang an in der ersten Mannschaft spielen“
MADRID. Jadon Sancho ist seit seinem Wechsel von Manchester City zu Borussia Dortmund vor drei Jahren zu einem der besten Offensivspieler der Welt avanciert. Der 20-jährige Engländer wird daher mit großen Klubs wie Manchester United, dem FC Barcelona und auch Real Madrid in ständige Verbindung gebracht. Zu Letzteren hätte der Flügelspieler sogar 2017 wechseln können. Wie kurz davor Sancho stand, zu den Königlichen zu wechseln, erklärte AS-Journalist Sergio Santos in seiner Video-Kolumne “La Futbolería”.
“Ein Zeichen dafür, wie sehr Real Madrid Sancho wollte, war, dass es José Ángel Sánchez (Generaldirektor; d. Red.) war, der das Angebot für seine Verpflichtung persönlich begutachtete”, erklärte Santos rückblickend. “Es ging so weit, dass Sanchos Vater nach Madrid kommen wollte, um die Einrichtungen des Klubs kennenzulernen – aber der Deal wurde vor eine besondere Hürde gestellt: Sancho wollte von Anfang an in der ersten Mannschaft spielen.”
„Erinnerung mit Ødegaard war noch frisch“
Für den Rechtsaußen stand früh fest, dass er bei einem Abgang von Manchester City bei seinem neuen Klub sofort bei den Profis mitwirken möchte und nicht – wie es die Blancos vorgesehen hätten – erst einmal in der Castilla Spielpraxis zu sammeln, meinte der spanische Journalist. Zwar könne man laut ihm denken “Madrid hätte ihm die Rolle der ersten Mannschaft geben sollen, die er sich gewünscht hat. Aber die Erfahrung von Madrid mit Martin Ødegaard war noch frisch in Erinnerung.”
Der Norweger kam ebenfalls jung mit damals 16 Jahren aus seinem Heimatland nach Madrid – steht nun fünf Jahre nach seinem Wechsel zu den Königlichen und etlichen Leihstationen (aktuell bei Real Sociedad) vor dem großen Comeback an der Concha Espina. “Aktuell entwickelt sich Ødegaard natürlich zu einem zukünftigen Weltstar und steht kurz davor, nach Madrid zurückzukehren, aber damals bekam der Klub eine Menge Kritik dafür, dass er Ødegaard einen Vertrag gegeben hatte, der besagte, dass er mit der ersten Mannschaft trainieren und nur zu Spielen in die Castilla müsse”, so Santos.
„Real wollte nicht, dass es im Vertrag steht“
Doch dem Wunsch Sanchos konnten und wollten die Madrilenen damals nicht nachkommen, wie der Spanier weiter verraten hat: “Madrid wollte sich also nicht auf einen Vertrag einigen, der besagt, dass er ein Spieler der ersten Mannschaft sein muss. Offensichtlich hatte Sancho die Möglichkeit, sehr schnell in die erste Mannschaft aufzusteigen, aber der Klub wollte nicht, dass dies im Vertrag inkludiert ist.”
Statt zum spanischen Rekordmeister zu wechseln, “entschied sich Sancho also für Dortmund, weil Dortmund ihm das Trikot mit der Nummer sieben gab, ihn zum Nachfolger von Ousmane Dembélé machte, ihm innerhalb eines Monats nach seiner Ankunft sein Debüt in der ersten Mannschaft gab und er in dieser Saison zwölf Spiele in der Bundesliga bestritt.”
Wie Santos abschließend bekräftigte, “wusste Real, dass er das Potenzial hatte, sich in der ersten Mannschaft zu etablieren, aber weder Zinédine Zidane noch Juni Calafat (Klub-Talentscout; d. Red.) wollten, dass dies Teil seines Vertrags wird. Genau das verlangte der Spieler, und er war hartnäckig. Hätte Madrid akzeptiert, was er verlangte, bestünden gute Chancen, dass Sancho jetzt ein Spieler von Real Madrid wäre.”
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