Reportage

Sinnbildlich für Hazard-Situation: Kein Einsatz bei Supercopa-Erfolg

Real Madrid bejubelt am Sonntagabend den Gewinn der Supercopa de España. Die Stimmung ist angesichts des ersten Titels der Saison ausgelassen, doch einer wirkt dabei verhalten: Eden Hazard. Der Belgier fliegt mit ins saudische Riad, bleibt aber im Halbfinale gegen den FC Barcelona (3:2 n. V.) sowie im Endspiel gegen den Athletic Club (2:0) ohne Einsatz. Daraufhin gibt es neue Spekulationen rund um seine Zukunft.

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Eden Hazard
Hazard sieht zu, wie seine Mannschaftskameraden die Supercopa auf dem Rasen gewinnen – Foto: IMAGO / ZUMA Wire

Beschäftigt Hazard sich nun selbst mit Abgang?

RIAD. War es das nun für Eden Hazard bei Real Madrid? Sacha Tavolieri, Belgien-Korrespondent des renommierten französischen Senders RMC SPORT, heizt zumindest dahingehend unmittelbar nach Real Madrids 2:0-Finalerfolg gegen den Athletic Club die Spekulationen an. Laut dem Reporter will Hazard die Königlichen verlassen. Ob es sich dabei um einen Winter- oder Sommer-Abgang handeln würde, ließ der Journalist in seinem auf Twitter abgesetzten Beitrag unerwähnt.

Vor dem Hintergrund, dass das aktuelle Transferfenster bereits in gut zwei Wochen schließt, erscheint ein Abgang während der noch laufenden Saison kompliziert. Dem Bericht nach würden Reals Ärzte Hazard sogar zu einer weiteren Operation raten. Unterdessen soll aber der Führungsstab um Präsident Florentino Pérez dagegen sein. Laut ihnen wäre es wohl wirtschaftlich am geeignetsten, wenn sich Hazard auf dem Rasen präsentieren kann, sodass sich sein Marktwert nicht noch weiter mindert.

Vinícius, Asensio und Rodrygo vor ihm

Im Sommer 2019 noch eine feste Ablöse in Höhe von 100 Millionen Euro an den FC Chelsea überwiesen, dürften die Madrilenen im Falle eines Hazard-Verkaufs nur noch einen marginalen Bruchteil dieser horrenden Summe erhalten. Für eine Veräußerung, die die Königlichen finanziell zufriedenstellen würde, hat sich der 31-Jährige bis dato nämlich alles andere als empfohlen. Sagenhafte 61 Pflichtspiele verpasste der verletzungsanfällige Flügelflitzer binnen rund zweieinhalb Jahren. Und in den 59, in denen er zum Einsatz kam – darunter 20 Mal eingewechselt -, gelangen ihm bloß fünf Tore sowie zehn Assists.

Aussichten auf Besserung gibt es leider nicht. Da war die Supercopa de España mal wieder sinnbildlich für Hazards Liaison mit Real Madrid. An Überflieger Vinícius Júnior ist für den 116-fachen belgischen Nationalspieler auf dem linken Flügel ohnehin kein Vorbeikommen, auf Rechts sind Marco Asensio und Rodrygo Goes in der Rangordnung unter Cheftrainer Carlo Ancelotti vor Hazard, weswegen er in Riad komplett von der Ersatzbank aus zusehen musste.

Kontrakt läuft noch bis 2024

Dazu passt auch, dass Ancelotti nach dem Supercopa-Erfolg lobende Worte an zwei Angreifer richtete, die er vor Hazard sieht – und derweil letzteren unerwähnt ließ. „Wir haben junge Spieler wie Vinícius oder Rodrygo, die es sehr gut machen, so die Worte des 62 Jahre alten Italieners. Hazard dagegen gerät mehr und mehr in Vergessenheit: weil er verletzungsanfällig ist, sich daher weniger zutraut und ergo seine eigentlichen Qualitäten nicht zum Vorschein bringen kann.

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Es wird quasi nur dann über ihn gesprochen, wenn er kaum oder gar nicht spielt – und deshalb Zweifel bestehen, ob er denn über Saisonende hinaus noch in Madrid sein wird. Sein Vertrag bei den Blancos läuft noch bis 2024. Womöglich verlässt er den spanischen Rekordmeister aber vorzeitig und muss das Karrierekapitel mit einem ernüchternden Stempel versehen. Ob es letztlich genauso kommt, gilt es zwar weiter abzuwarten, doch dass der große Durchbruch noch erfolgt, darf bezweifelt werden. So käme es für Real eher gelegen, wenn auch er proaktiv an einer Trennung interessiert wäre und man ihn so als einen der Top-Verdiener im Team bald von der Liste streichen kann.

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