
Toni Kroos: „Ich bin stolz auf die Mannschaft“
MADRID. Sie ist bereits vor ein paar Wochen wieder angebrochen, diese besondere Zeit in einer Saison, für die die Profis zuvor monatelang arbeiten, nach der sich die Fans sehnen. Diese Wochen mit mindestens frühlingshaftem Wetter und den ganz großen K.o.-Spielen, etwa in der geliebten Champions League. Partien, für die man brennt – anders als für so manch wenig spektakuläre Begegnung im tristen Liga-Alltag.
Diese prickelnden Abschnitte innerhalb einer Spielzeit saugt jemand wie Toni Kroos mit seinen 33 Jahren nun umso mehr auf – weil er weiß, dass er sie als aktiver Fußballer nicht mehr ganz so oft erleben wird, weil sie einfach so speziell sind.
„Ich sage ganz ehrlich – und ich weiß, dass es oft als Normalität wahrgenommen wird: Ich bin einfach schon wieder sehr, sehr froh und stolz auf die Mannschaft, dass wir hier schon wieder im Mai sitzen und Chancen auf zwei richtig gute Titel haben. Du arbeitest die ganze Zeit auf diesen April und Mai immer nur hin, vorher kriegst du kein Lob, für gar nichts. Wenn bis dahin schon etwas wegfällt, wirst du kritisiert. Du musst acht, neun Monate arbeiten, um in diesen Mai zu kommen, um die Chance zu haben, etwas zu gewinnen. Da bin ich extrem stolz darauf, dass wir wieder da sind. Wenn man Jahr für Jahr sieht, wie viele an dieser Aufgabe scheitern, auch welche große Mannschaften – deswegen freue ich mich“, sagte Kroos im Podcast „Einfach mal Luppen“, den er gemeinsam mit Bruder Felix betreibt.
Genießen! Toni Kroos will besondere Abende aufsaugen
Wenn Real am Samstag im Copa-del-Rey-Finale gegen den CA Osasuna antritt und nur drei Tage später zum Halbfinal-Hinspiel der Königsklasse Manchester City im Estadio Santiago Bernabéu empfängt, schwingt bei Kroos auch der Genuss dieser Abende mit.
„Man sollte anfangen, es im Idealfall jetzt schon zu genießen. Weil: Wann soll man es sonst genießen? Man hat schon nach gewonnenen Titeln wenig Zeit. Jetzt kann es auch mal sein, dass du keinen Titel holst, mal ein Finale oder Halbfinale verlierst. Dann ist sowieso nichts mehr mit genießen. Im Idealfall genießt man es ab jetzt schon. Wenn man Spiele genießt, hat es nichts damit zu tun, dass man auch nur ein Prozent weniger gibt. Aber es sind halt Spiele zum Genießen“, so die Nummer 8, die mit dem weißen Ballett bei 19 Titeln steht.
Kein Titel? Für Kroos keine „komplett verkorkste Saison“
Innerhalb des Teams spüre man „einen kleinen Tick mehr Anspannung, weil du weißt: Jetzt geht es Richtung Edelmetall. Du merkst schon, dass alle top motiviert sind, alle, die Wehwehchen haben, Vollgas geben, so schnell es geht wieder da und fit zu sein“.
Ob es auch dafür reicht, Pokalsieger zu werden und international erneut das Endspiel zu erreichen? Für Kroos wäre ein Scheitern in beiden Wettbewerben – dann würde man die Saison mit dem UEFA Super Cup und der FIFA Klub-WM abschließen – kein krasses Versagen. „Ich lege mich auf jeden Fall schon mal fest, dass ich nicht von einer komplett verkorksten Saison sprechen werde, auch wenn wir mit null Titeln weggehen. Du hast das Finale, was du jetzt gewinnen kannst. Du hast ein Halbfinale gegen City, was in meinen Augen ausgeglichen ist. Aber diese Spiele jetzt wieder zu haben, finde ich eine gute Leistung“, meinte der Spielgestalter, der seinen Vertrag nochmals verlängert.
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