
Keine Rollen für Mariano und Brahim
MADRID. Die Königlichen können nach der Hinrunde ein positives Zwischenfazit ziehen. In LaLiga zwei Punkte hinter dem FC Barcelona auf dem zweiten Tabellenrang, wurde in der Champions League die Qualifikation für das Achtelfinale gegen Manchester City perfekt gemacht. Ob in der Rückrunde jedoch noch Mariano Díaz und Brahim Díaz dem Kader von Real Madrid angehören werden, ist mehr als ungewiss. Mindestens einer der beiden Offensivspieler wird mit hoher Wahrscheinlichkeit im Januar den Abgang machen.
Die beiden sind bis dato nämlich die Akteure, die die wenigsten Spielminuten auf dem Konto haben. Während Brahim bislang in erst fünf Partien im Kader stand und dabei in vier Einsätzen nur 40 Minuten Spielzeit zu verbuchen hat, trifft es seinen Kollegen Mariano noch viel schlimmer: eine Kaderberufung, null Minuten. Was sich bereits im Sommer andeutete und spätestens jetzt klar sein dürfte: Zinédine Zidane plant (primär) ohne die beiden Díaz’.
Mariano-Transfer größtes Missverständnis der letzten Jahre?
Den Wechsel nach Madrid hatten sich mit Sicherheit beide anders vorgestellt. Sinnbildlich für eine verkorkste Spielzeit 2018/19 war es Mariano, der im Sommer 2018 nach dem Abgang von Cristiano Ronaldo in Richtung Juventus Turin dessen indirekter Nachfolger werden sollte. Die Königlichen ließen den Angreifer erst 2017 für 8,5 Millionen Euro zu Olympique Lyon ziehen, sicherten sich aber ein Matching-Right, durch welches man den FC Sevilla letztlich ausstach und den Mittelstürmer nur ein Jahr später für 21,5 Millionen Euro wieder zurückholte.
Mit der ikonischen Nummer 7 auf dem Buckel schien der Druck letztlich zu groß für den Dominikaner. Gespielt hat Mariano seit seiner Rückkehr nur in der vergangenen Saison, erzielte dabei in 22 Einsätzen magere vier Tore. Seine Nummer zu Saisonbeginn an Eden Hazard übergeben, trägt der Mittelstürmer nun die 24 – aufgelaufen ist er damit aber noch nicht. Verpflichtete Real Madrid im Sommer mit Luka Jović einen weiteren Stürmer, war klar: für Mariano wird es eng – zu eng.
Unter Zidane: Mariano und Brahim chancenlos
Zahlreiche Offerten soll der 26-Jährige bereits im Sommer vorliegen gehabt haben, darunter Sevilla, Rom und Marseille. Näher darauf eingegangen ist Mariano auf keine. Lieber wollte sich der Stürmer unter Zidane beweisen – vergebens. Ebenso wie auch Brahim ist Mariano Woche für Woche chancenlos, wenn es um die Kadernominierung geht.
Bis Ende November hat der 1,80 Meter große Angreifer um seine Chance bei den Königlichen gekämpft, dann machte sein Berater David Aranda im November klar, dass dem ein Ende hat: “Er wird für zwei Jahre auf Leihbasis wechseln, auch wenn wir uns noch für keinen Klub entschieden haben.” Mariano soll im Januar weg aus Madrid. Entweder per Leihe bis zum 30. Juni 2022 oder gar per endgültigem Abgang. Wohin? Das ist, wie sein Berater schon sagte, angeblich noch offen. Neben den Bundesligaklubs Borussia Dortmund und Schalke 04 sollen auch der AC Mailand und Teams aus Katar und Saudi-Arabien Interesse bekunden. Ebenso scheint auch Reals Liga-Konkurrent Espanyol um Mariano zu buhlen.

Brahim: Getafe, Espanyol oder Alavés?
Auch bei Brahim ist klar, dass er vorerst gehen kann. Zu wenig Chancen hat der Youngster nach seinem Wechsel im Januar 2019 erhalten, als er von Manchester City kam. Zwar machte der 20-Jährige zuletzt erst klar, dass er mit Real große Ziele habe und “dieses Jahr alle möglichen Titel gewinnen und einen Teil dazu beitragen möchte”, aber ob es tatsächlich dazu kommt, scheint fraglich.
Elf Einsätze absolvierte das Offensivtalent nach seiner Ankunft vor gut einem Jahr in der Rückrunde der vergangenen Saison. Zu Beginn der laufenden Spielzeit wurde der Spanier zum eigenen Pech aber gleich von zwei Verletzungen ausgebremst. „Ich war gut in Form und wurde durch die Verletzung runtergezogen – das hatte ich vorher noch nie erlebt“, gab er selbst zu. Zidane hingegen bezeichnete seine Situation als “kompliziert” und meinte Ende September: “Wenn man die ganze Woche trainiert und nicht berücksichtigt wird, ist das ärgerlich. Brahim muss wie alle anderen bereit sein.”
Espanyol Barcelona und Deportivo Alavés scheinen sich ebenso konkret mit einem Wintertransfer zu beschäftigen. Gerade bei Alavés könnte sich der Spanier gut entwicklen, wie es einst auch Marcos Llorente tat. Deshalb hoffen die Basken auf das gute Verhältnis zu Real, der mögliche Türöffner für den Deal.
Wie plant Real – weitere Abgänge geplant?
Das Transferfenster in Spanien öffnet am 2. Januar 2020 und bleibt bis zum Abend des 31. Januar geöffnet. Ob die Königlichen neben Mariano (sicher) und (möglicherweise) Brahim noch weitere Spieler abgeben, ist eher unwahrscheinlich. Um Vinícius Júnior rumorte es zuletzt ein wenig. Der Brasilianer hat im laufenden Saisonverlauf Probleme, an die Leistungen der Vorsaison anzuknüpfen. Immer wieder wird der Flügelflitzer mit einer möglichen Leihe zu Ronaldo-Klub Real Valladolid in Verbindung gebracht. Das jedoch sollte für den Winter keine ernsthafte Option darstellen, zumal Zidane bereits klar stellte: „Er wird nicht gehen!”
Dass die Blancos hingegen selbst aktiv werden und Verstärkung holen, ist ebenso unwahrscheinlich. Zuletzt stand die Stürmerposition im Fokus. Zidane aber machte klar: “Wir benötigen absolut keinen neuen Stürmer”. Während dennoch – auch auf anderen Positionen – über viele Namen spekuliert wird, wäre es jedoch sinnvoll, über einen Backup im defensiven Mittelfeld nachzudenken. Ansonsten darf man gespannt sein, was Florentino Pérez gezaubert bekommt. Und wie es speziell für die Díaz-Jungs weiter geht.
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