
Unnötiges Remis: Celta folgt auf Valladolid, Betis und Bilbao
MADRID. In der 65. Minute schien die Mission schon erfüllt zu sein. Nachdem Real Madrid am Sonntagabend gegen Celta Vigo früh in Rückstand geraten war, gelang der Mannschaft von Zinédine Zidane in der zweiten Halbzeit binnen nur 13 Minuten die Wende. Erst glich Toni Kroos aus, dann verwandelte Sergio Ramos einen Foulelfmeter. Weil die Gäste aus Galicien zu diesem Zeitpunkt offensiv längst keine Stiche mehr setzen konnten, wähnten sich die Königlichen mit dem Treffer des Kapitäns offenbar bereits als Sieger.
Real machte die Rechnung aber ohne Celta, das in der Schlussphase tatsächlich noch das 2:2 erzielte. Zugleich der Endstand. Wer wie das weiße Ballett einen Kampf gegen den FC Barcelona über mehrere Monate für sich entscheiden und Meister werden will, darf diese Führung nicht herschenken. Erst recht nicht, wenn der Gegner in der Primera División auf dem 17. Tabellenplatz liegt. Und schon gar nicht, wenn man zuvor in der Saison im eigenen Stadion schon dreimal unnötig gegen Underdogs Punkte liegen gelassen hatte.
Empfangen die Madrilenen im Estadio Santiago Bernabéu Real Valladolid, Betis Sevilla, Athletic Bilbao und Celta, müssen ohne Wenn und Aber insgesamt zwölf Zähler dabei herausspringen. Real biss sich an diesen Teams jedoch die Zähne aus. Gegen Valladolid gab es ein 1:1, gegen Betis und Bilbao kam das Starensemble nicht über ein 0:0 hinaus. Und jetzt der nächste Rückschlag vor heimischer Kulisse, der absolut vermeidbar gewesen wäre.
Verliert Real Platz eins beim Clásico im Bernabéu?
Was denn das Problem der Mannschaft im Bernabéu sei, wurde Trainer Zidane im Anschluss an die ernüchternde Partie gegen Celta bei der Pressekonferenz gefragt. „Nichts“, wiegelte der 47-jährige Franzose ab, um Bruchteile später davon zu sprechen, man befinde sich im Klassement der spanischen Liga ja weiterhin an der Spitze.
Uns gehen zwei Punkte verloren, die hier Zuhause viel wert sind Thibaut Courtois hadert mit dem 2:2 gegen Celta Vigo
Keine Unwahrheit – doch aufgrund des nun mickrigen Ein-Punkt-Vorsprungs auf Barça kann dem von vielen zum Titel-Favoriten erklärten Real die am 26. Januar eroberte Tabellenführung auch ganz schnell wieder abhanden kommen. Möglicherweise ja schon in zwei Wochen, wenn es im nächsten Liga-Heimspiel gegen ebenjenes Barça zur Sache geht (1. März, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN).
Für die Katalanen hat sich das Bernabéu nämlich längst zu einer Festung entwickelt. Erschreckend: In Liga, Champions League und Pokal konnte Real seinen Erzrivalen zuletzt im Oktober 2014 schlagen. Seitdem gab es nur noch in der Supercopa de España einen Erfolg. Bei den letzten drei Bernabéu-Clásicos fiel sogar nicht mal ein Real-Tor.
Madrilenen Zuhause schwächer als Barça
In der aktuellen Heimtabelle der Liga rangiert der Rekordmeister mit sechs Zählern weniger hinter seinem Erzrivalen auf Platz zwei. Bei den Punkteverlusten an der Concha Espina hatte Real sichtlich Probleme damit, dass die Kontrahenten sich in erster Linie auf das Verteidigen besinnten, sich weit zurückzogen, die Räume mit dicht gestaffelten Ketten eng machten.

Mit der 3:4-Niederlage im Viertelfinale gegen Real Sociedad haben Sergio Ramos und Co. bereits die Copa del Rey vor den eigenen Fans weggeworfen. Verlieren sie am Ende auch den Kampf um die Meisterschaft im Bernabéu? Etwas Neues wäre das zumindest nicht, nachdem Real erst in der vergangenen Saison mit drei Heim-Pleiten binnen einer Woche (1:4 gegen Ajax Amsterdam, 0:3 und 0:1 gegen Barça) sogar gleich in allen drei wichtigen Wettbewerben gescheitert und jedwede Titel-Hoffnung verflogen war.
Noch sieben Heimspiele in der Liga
Nach dem Duell mit dem Erzrivalen empfängt Real in dieser Liga-Saison noch SD Éibar, den FC Valencia, RCD Mallorca, den FC Getafe, Deportivo Alavés und den FC Villarreal im Bernabéu. Abgesehen vom Clásico sind Erfolge eigentlich auch bei diesen Gegnern Pflicht, wenn es etwas mit dem Gewinn der Liga werden soll. Eigentlich…
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