
Wenn ich Samstagnachmittags um 15:30 Uhr nichts zu tun habe, schaue ich mir die Bundesliga-Konferenz an. Aber wirklich nur, wenn ich überhaupt nichts zu tun habe. Denn das, was der deutsche Fußball dieser Tage zu bieten hat, reißt mich nicht vom Hocker. Ganz im Gegenteil: Die Schere zwischen dem FC Bayern und dem Rest ist mittlerweile derart groß, dass aus neutraler Sicht keine Rede mehr von Spannung und Spaß sein kann. Was der Tabellenzweite, Schalke 04, und der Tabellendritte, Bayer Leverkusen, unter der Woche im DFB-Pokal zusammengestolpert haben, verspricht wenig Hoffnung auf Besserung.
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Über allem thront der bis auf Lichtjahre davon geeilte Klassenprimus aus München. Real Madrids nächster Gegner. Das 6:2 in Leverkusen glich zugegebenermaßen einer Machtdemonstration. Der Mannschaft von Zinédine Zidane muss vor dem Halbfinal-Hinspiel in der Champions League (Mittwoch, 20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und im Free TV) aber keineswegs Angst und Bange davon werden. Die Bayern bestanden ihre Generalproben vor dem europäischen Klassiker auch in der Vergangenheit mit Bravour. Trotzdem braucht Real in diesem Jahr mehr als 100 Prozent Einsatz und Leidenschaft!
Bayern stärker und motivierter als 2017
Der Hauptgrund dafür trägt den Namen Jupp Heynckes. Das unerwartete Comeback des 72 Jahre alten Trainerfuchses aus dem wohlverdienten Ruhestand hat dem träge und überaltert wirkenden Kollektiv des deutschen Rekordmeisters in jeder Hinsicht jugendliche, erfolgsgierige Frische eingehaucht. Hatte sich unter seinem Vorgänger Carlo Ancelotti fast noch jeder Spieler verschlechtert, machte „Don Jupp“ im Handumdrehen alle besser. Vor allem James Rodríguez. Mit der Real-Leihgabe steht den Bayern in diesem Jahr ein brutal effektiver Spielmacher zur Verfügung, der wie gemacht für diese großen Spiele scheint. Abgesehen davon befindet sich Robert Lewandowski, der 2017 noch von Schulterproblemen geplagt war, diesmal im Vollbesitz seiner Kräfte. Der Pole mit dem eingebauten Torriecher wird der Defensive um Sergio Ramos und Raphaël Varane alles abverlangen.
Bayern ohne Vidal und Neuer nicht schwächer
Allein schon deswegen sind diese Bayern meiner Meinung nach stärker als 2017. Die Ausfälle von Arturo Vidal und Kingsley Coman fallen dabei kaum ins Gewicht. Wie das letztjährige Viertelfinale gezeigt hat, stellt Vidal mit seinen bisweilen überharten Tacklings manchmal ohnehin eher eine Last anstelle einer Bereicherung für seine Mannschaft dar. Und selbst Welttorhüter Manuel Neuer, der nach seinem Fußbruch noch auf sein Comeback hinarbeitet, wird aufgrund der überragenden Leistungen seines Vertreters Sven Ulreich kaum vermisst. Real ist also gewarnt!
Nachdem der spanische sowohl 2014 als auch 2017 den deutschen Rekordmeister aus dem Turnier warf, dürften die nach Revanche sinnenden Münchner nicht nur stärker, sondern auch noch motivierter daher kommen. Der Weg zum historischen Champions-League-Triple führt über zwei perfekte Halbfinal-Spiele. Und zwar von jedem Einzelnen. Nicht nur von der Lebensversicherung namens Cristiano Ronaldo, der in seinen letzten zwölf Einsätzen immer traf und gegen Bayern in sechs Aufeinandertreffen neun Mal einnetzte.
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