
Verlängerung wohl keine Option mehr
MADRID. Die nächste Causa steht vor dem Abschluss, verbunden mit dem nächsten Abschied. Denn nach Sergio Ramos könnte in Raphaël Varane nicht nur der nächste Innenverteidiger, sondern auch eine weitere Vereinslegende die Königlichen verlassen.
Seit Wochen und Monaten brodelt es um die Zukunft des Franzosen, doch soll diese kurz vor der Entscheidung stehen. Beziehungsweise sollen Real Madrid und Manchester United vor einer Einigung hinsichtlich der Ablöse stehen. Denn zwischen Spieler und Verein hat sich eine Verlängerung wohl erledigt – die Blancos wollten den im nächsten Jahr auslaufenden Vertrag zwar verlängern, aber nur zu leicht erhöhten Konditionen und nicht zu dem, was der 28-Jährige – mittlerweile immerhin Reals dritter Kapitän – gefordert hat.
Ablöse: Tauziehen zwischen 45 und 60 Millionen
Wie es heißt, bleibt nun nur noch abzuwarten, ob sich die Vereine auf 45, 50 oder doch eher 55 oder sogar 60 Millionen Euro einigen können. Geld, das Real Madrid dringend benötigt, auch wenn zuletzt nicht nur ein leichtes Plus, sondern auch ein theoretisches Transferbudget von 122 Millionen Euro vermeldet wurde. Der spanische Rekordmeister ist auf den einen oder anderen Verkauf angewiesen und Varane gilt als einer der Spieler, aus denen man am meisten rausholen kann – der Franzose könnte so der viert- oder fünfthöchste Verkauf in Madrids Historie werden.
Nach zehn maximal erfolgreichen Jahren, ist auch der Spieler nicht abgeneigt von einem Tapetenwechsel und neuen Abenteuer. Varane selbst vermied zuletzt Bekenntnisse zu seiner Zukunft, so sagte er im März: „Ich will auf diese Frage nicht antworten.“ Und auch vor dem Chelsea-Hinspiel wich er gekonnt aus: „Meine Zukunft ist klar: Ich fokussiere mich auf das Saisonfinish.“
Real bleiben noch vier bis fünf Innenverteidiger
Und nachdem in Zinédine Zidane nun sein Mentor weg ist – „Zizou“ lockte seinen Landsmann 2011 nach Madrid –, ist er mit 28 Jahren offensichtlich bereit für ein neues Abenteuer in einer anderen Stadt und Liga. Eine baldige Einigung der Klubs steht bevor, sodass nun auch die Blancos unter Druck stehen: Ein ablösefreier Abgang im kommenden Sommer wäre der GAU.
Heißt: Real Madrid wird wohl zu einem kompletten Neuanfang in der Abwehr genötigt sein! Aber: Sowohl Nacho Fernández als auch Éder Militão erlebten 2020/21 ihre bislang beste Saison in Madrid, mit David Alaba wurde nicht nur Erfahrung, sondern auch Weltklasse für die Abwehr geholt (dazu wäre er der einzige Linksfuß) und auch Castilla-Abwehrchef Víctor Chust konnte sich das eine oder andere Mal bei der ersten Mannschaft beweisen.
Und dann ist da noch einer: Jesús Vallejo hat anderthalb ordentliche Jahre beim FC Granada hinter sich. 2016 von Real Madrid verpflichtet und von 2017 bis 2019 nur 19 Mal eingesetzt (auch aufgrund diverser Verletzungen), könnte man es mit Vallejo nach diversen Leihgeschäften nun nochmal versuchen. Ob diese Fünf reichen, um das bisherige Stamm-Duo Ramos-Varane zu ersetzen? Noch bereitet sich der Spieler in Madrid auf die neue Saison vor, aber die wird er voraussichtlich in Manchester verbringen – wenn sich denn die Klubs finanziell einigen.
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