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Álex Baena greift Fede Valverde an: „Lügen schmerzen mehr als Schläge“

Álex Baena bezichtigt Federico Valverde nach kassierten Schlägen der Lüge. In einer Stellungnahme beklagt sich der Profi des FC Villarreal darüber, seine Familie müsse nach der Auseinandersetzung nun mit einem Schaden leben, der „irreparabel und nicht zu rechtfertigen“ sei.

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Fede Valverde Real Madrid Alex Baena Villarreal
Fede Valverde steht nach einer Gewaltattacke im Fokus – REAL TOTAL-Collage: AFP/Getty Images

„Keine Beweise für die mir vorgeworfenen Tatsachen“

VILLARREAL. Nach den erhaltenen Schlägen von Federico Valverde am Samstag im Parkhaus des Estadio Santiago Bernabéu hat sich Álex Baena am Montagabend ausführlicher zu dem Vorfall zu Wort gemeldet. In seinem Statement bestätigte der Profi des FC Villarreal selbst auch nochmals, Real Madrids Mittelfeldakteur bei der Polizei wegen Körperlverletzung angezeigt zu haben. Obendrein klagte er darüber, nun ebenso wie seine Familie schwer unter dem Geschehenen zu leiden. 

„Am vergangenen Samstag wurde ich nach dem Spiel gegen Real Madrid von einem Berufskollegen tätlich angegriffen. Nach dem Vorfall kamen Aussagen aus seinem Umfeld ans Licht, in denen es hieß, ich hätte mir den Schmerz eines Familienmitglieds gewünscht. Seitdem wurden, was nicht überrascht, keine Beweise für die mir vorgeworfenen Tatsachen veröffentlicht“, so der 21 Jahre alte Spanier.

Kritik an Fede Valverde: „Schaden ist irreparabel“

Weiter schrieb Baena: „Eine Schande wurde benutzt, um die Aggression zu rechtfertigen, und es gibt Lügen, die mehr schmerzen als die Schläge. Der Schaden, der meiner Familie zugefügt wird, ist irreparabel und nicht zu rechtfertigen: Drohungen, Beleidigungen und sogar private Nachrichten mit Todeswünschen an meine Familie. Gestern habe ich den Fall bei der Polizei angezeigt. Lassen wir die Justiz ihre Arbeit tun. Mein einziges Ziel ist es jetzt, mich auf meinen Beruf zu konzentrieren und meinem Verein zu helfen, seine Ziele zu erreichen.“

Baena soll sich im Januar beim Duell im Pokal-Achtelfinale über eine drohende Fehlgeburt von Valverde-Freundin Mina Bonino lustig gemacht haben („Heul doch, dass dein Sohn nicht geboren wird“) – was er öffentlich bestreitet. Den Uruguayer erzürnte das so sehr, dass er sich zu der gewaltsamen Aktion hinreißen ließ („Sage mir jetzt, was du mir auf dem Platz über meinen Sohn gesagt hast“).

Es steht Aussage gegen Aussage. Nun muss sich die Staatsanwaltschaft um den Fall kümmern. Valverde selbst äußerte sich bislang öffentlich nicht, seitens Real könnte es dazu am Dienstag bei der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Viertelfinal-Hinspiel gegen den FC Chelsea (Mittwoch, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) in Person von Trainer Carlo Ancelotti ein erstes Statement geben.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Mal eine Frage, an Dich als Juristen. Ordnet man die Worte Baenas überhaupt als Verletzung der persönlichen- oder Familienehre ein? Sind diese unsäglichen Worte, nicht eher eine Verletzung der Würde eines Menschen, nämlich der Würde des Kindes? Für mich hat sich Baena unehrenhaft verhalten und keine Achtung vor dem menschlichen Leben, aber Valverde oder seiner Familie nicht die Ehre genommen. Danke vorab.

die Ehre kannst du ja einem schlecht nehmen, aber sie durchaus missachten. Wenn wir jetzt in die Tiefe gehen, wird es ziemlich komplex. Aber ich kann dir sagen, dass sie in der Menschenwürde aus Art. 1 I GG ihren Ursprung hat, aber sich, weil das Strafrecht bestimmt zu sein hat, vielmehr aus dem darin enthaltenen Allgemeinen Persönlichkeitsrecht (konkreter als Menschenwürde) ergibt. Zusätzlich zu diesem Recht beinhaltet die Ehre hier noch einen sozialen Wert, der sich so aus dem Grundgesetz nicht ergibt. Und dann haben die Juristen es hinbekommen, sich überwiegend auf eines zu einigen: Die Ehre richtet sich nach einem normativen ACHTUNGSANSPRUCH, der sich nach Inhalt und Maß derjenigen Anerkennung bestimmt, welche DIE Person nach ihren jeweils individuellen Voraussetzungen und in einem konkreten Handlungs- und Sinnzusammenhang zu Recht beanspruchen kann, weil sie den treffenden SOZIALEN Erwartungen entspricht. = Soziales Zuschreibungsverhältnis + Anerkennungsverhältnis.

Jetzt brauche ich nur noch jemanden, der Lust hat, durch vorsätzliche Kundgabe der Missachtung, diese Ehre anzugreifen und der Tatbestand der Beleidigung ist erfüllt.


Die Familienehre selbst ist auf jeden Fall nicht geschützt. Damit meinen die Juristen aber den Fall, dass man als Kind seiner Eltern durch vermeintlich böse Taten ein schlechtes Licht auf diese werfen könnte. Also ist hier nicht die Familienehre beleidigt, sondern das Ehrgefühl der Person Frederico Valverde, wenn er sich über die Familie indentifiziert und auch sozial über diese identifiziert wird und man einen Angriff durch eine Äußerung startet. Ich kenne keinen echten Fall, in dem man Eltern angreift, indem man ihre Kinder verunglimpft. Aber der bekannteste umgekehrte Fall wäre hier "Hurensohn". Und ich sehe nicht, warum es einen Unterschied machen sollte. Zwar gibt es durchaus ein Problem, wenn man Tatsachenbehauptungen (wie eventuell hier) in den Raum wirft, weil diese nicht so einfach eine Beleidigung darstellen können. Dann muss man aber noch genauer die Umstände prüfen "wie war es gemeint" und "wie kam es bei dem Geschädigten an".
 
willst du als nächstes wissen, wie man den Gubener Hetzjagdfall löst? :D wer weiß, was Valverde als nächstes treibt.
 
die Ehre kannst du ja einem schlecht nehmen, aber sie durchaus missachten. Wenn wir jetzt in die Tiefe gehen, wird es ziemlich komplex. Aber ich kann dir sagen, dass sie in der Menschenwürde aus Art. 1 I GG ihren Ursprung hat, aber sich, weil das Strafrecht bestimmt zu sein hat, vielmehr aus dem darin enthaltenen Allgemeinen Persönlichkeitsrecht (konkreter als Menschenwürde) ergibt. Zusätzlich zu diesem Recht beinhaltet die Ehre hier noch einen sozialen Wert, der sich so aus dem Grundgesetz nicht ergibt. Und dann haben die Juristen es hinbekommen, sich überwiegend auf eines zu einigen: Die Ehre richtet sich nach einem normativen ACHTUNGSANSPRUCH, der sich nach Inhalt und Maß derjenigen Anerkennung bestimmt, welche DIE Person nach ihren jeweils individuellen Voraussetzungen und in einem konkreten Handlungs- und Sinnzusammenhang zu Recht beanspruchen kann, weil sie den treffenden SOZIALEN Erwartungen entspricht. = Soziales Zuschreibungsverhältnis + Anerkennungsverhältnis.

Jetzt brauche ich nur noch jemanden, der Lust hat, durch vorsätzliche Kundgabe der Missachtung, diese Ehre anzugreifen und der Tatbestand der Beleidigung ist erfüllt.


Die Familienehre selbst ist auf jeden Fall nicht geschützt. Damit meinen die Juristen aber den Fall, dass man als Kind seiner Eltern durch vermeintlich böse Taten ein schlechtes Licht auf diese werfen könnte. Also ist hier nicht die Familienehre beleidigt, sondern das Ehrgefühl der Person Frederico Valverde, wenn er sich über die Familie indentifiziert und auch sozial über diese identifiziert wird und man einen Angriff durch eine Äußerung startet. Ich kenne keinen echten Fall, in dem man Eltern angreift, indem man ihre Kinder verunglimpft. Aber der bekannteste umgekehrte Fall wäre hier "Hurensohn". Und ich sehe nicht, warum es einen Unterschied machen sollte. Zwar gibt es durchaus ein Problem, wenn man Tatsachenbehauptungen (wie eventuell hier) in den Raum wirft, weil diese nicht so einfach eine Beleidigung darstellen können. Dann muss man aber noch genauer die Umstände prüfen "wie war es gemeint" und "wie kam es bei dem Geschädigten an".

Danke Dir. Ist halt sehr individuell mit der Ehre und ich gehöre zu der Fraktion, die man quasi nicht beleidigen kann, zugegeben komme ich auch sehr selten in derartige Momente, trotz meiner tiefen Zuneigung und Bedürfnis nach Nachtleben. Wenn mich jemand beleidigt, erkläre ich ihm erst mal meine wirklichen Schwächen und das er nicht annähernd einschätzen kann, welchem Dummkopf er dort tatsächlich gegenüber steht. Die Familie oder meine Frau beleidigen, bringt man mich ebenfalls nicht in Rage, zudem würde meine Frau mir die Leviten lesen, wenn ich sie öffentlich verbal verteidigte und ihr diesen Spaß raubte. Die Dame ist mit allen intellektuellen, Lebens- und Menschenerfahrungswassern gewaschen, erst wenn es körperlich werden sollte, dürfte ich einschreiten. Zum Glück gibt unser Umfeld solche Momente nicht her bzw. sie entstehen durch unser Sosein schlichtweg nicht.

:D Zu dem "Gubener Hetzjagdfall" habe ich keine Fragen, Miss Marple hat das auch schon längst aufgeklärt las ich...
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Ganze verkommt zur Schmierenkomödie, bei dem am Ende jeder bei seiner Version bleibt. Ob das gerichtlich überhaupt aufgearbeitet wird, bleibt abzuwarten. In jedem Fall hat Fede seinem Image und dem Ansehen des Vereins geschadet, welcher immer noch kein offizielles Statement zu dem Vorfall abgegeben hat (im Sinne von: Gewalt ist zu verurteilen, ebenso aber Diffamierungen ggü. der Familie; um zu zeigen, dass man Fedes Version glauben schenkt). Unabhängig davon ist es schon krass, wie viele hier Gewalt als legitimes Mittel ansehen, um die verletzte Ehre Fedes (und oder seiner Familie wiederherzustellen). Ich bin immer wieder erstaunt, dass sich Menschen durch Verbales so aus der Ruhe bringen lassen können. Und bevor hier jetzt jemand schreibt: "Sei erstmal in seiner Situation!", das war ich. Von Fehlgeburten können wir (leider) auch Lieder singen. Natürlich sind verbale Äußerungen in diese Richtung verwerflich, doch mir persönlich geht sowas am Arsch vorbei. Was Menschen mit niedrigen IQ von sich geben, sollte einfach nicht beachtet werden. Zudem hat es Fede auf dem Spielfeld offensichtlich gekonnt, obwohl man dort unter Adrenalin steht. Warum also dieses Auflauern in der Tiefgarage nötig war, erschließt sich mir nicht (außer unter dem Deckmantel der "Ehre"). In jedem Fall ist es auch wieder interessant, wie verschiedene Medien das ganze ausschlachten. Das wird uns wohl noch ein paar Wochen begleiten und im Rahmen der Champions League immer Störfaktor neben dem Feld sein.

ich bezweifle stark, dass er seinem Image geschadet haben wird. die Leute, die Real und damit ihn eh hassten, werden ihn weiterhin hassen. Ich höre bisher nur von vielen Menschen "ich hätte genauso gehandelt." aber vllt bewege ich mich auch in den falschen Kreisen oder es gibt eben Menschen, denen es nicht so wie dir egal ist, was man über sie sagt. Ehre und Stolz so abzuwerten, kannst du für dich gerne machen, heißt aber nicht, dass es anderen Menschen nicht von Bedeutung sein kann. Da hat jeder unterschiedliche Prioriäten, manche glauben an Gott, manche ans Gendern und manche hören nicht auf alte weiße Männer dafür zu verurteilen, die westliche Welt aufgebaut zu haben und an ihren Positionen festhalten zu wollen, während wieder andere das Auto anhimmeln. Während man über manche Themen wissenschaftlich streiten kann, sind Ehre und Stolz etwas ganz Persönliches und der Wissenschaft und Logik nicht zugänglich.

Deswegen schrieb ich auch, dass es sich mir nicht erschließt. Natürlich kann da jeder nach seiner Vorstellung handeln, doch sind persönliche Neigungen wie Ehre und Stolz (ob jetzt stark ausgeprägt durch natürliche Entwicklung, Religionseinfluss, Umwelt etc.) Eigenschaften, die in solchen Situationen hinderlich sein können, wohingegen Gleichgültigkeit dann in dem Moment Trumpf ist. Anderseits ist einzugestehen, dass sicherlich jeder Mensch seine Grenzen hat, bei deren Übertritt er rot sieht. Bei manchen sind es Äußerungen, bei anderen muss es erst zu körperlichen Auseinandersetzungen kommen.
 
willst du als nächstes wissen, wie man den Gubener Hetzjagdfall löst? :D wer weiß, was Valverde als nächstes treibt.
Präsentiere ihm lieber den Katzenkönig-Fall. Kommt bei Studenten und juristischen Laien immer sehr gut an :D
 
Präsentiere ihm lieber den Katzenkönig-Fall. Kommt bei Studenten und juristischen Laien immer sehr gut an :D

:D Kannte ich ebenfalls nicht. Mir reicht schon das ich als Bewohner einer Erdgeschosswohnung, trotzdem anteilig 700€ im Jahr für den Fahrstuhl blechen muss, dabei haben wir nicht mal einen Schlüssel für den selbigen. Laut Anwalt ist es rechtens, vom BGH bestätigt...:mad:
 

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