
„Wenn das Bernabéu pfeift, sollte man ganzes Team betrachten“
MADRID. Nach einer starken Weltmeisterschaft 2018 in Russland wechselte Thibaut Courtois für 35 Millionen Euro vom FC Chelsea zu Real Madrid. Dort bei den Königlichen ist der Belgier seit seiner Ankunft die eigentliche Nummer 1 im Tor und das, obwohl der 27-Jährige in bislang 43 Pflichtspielen ganze 59 Gegentreffer kassiert hat – im Schnitt muss der 1,99 Meter große Keeper 1,37 Mal pro Spiel hinter sich greifen. Gegen den FC Brügge (2:2) waren es erneut zwei Gegentreffer.
Bei der belgischen Nationalmannschaft sieht diese Quote schon ganz anders aus: 76 Länderspielen stehen Courtois “nur” 50 Gegentreffer gegenüber – das ergibt einen Durchschnitt von 0,66 Gegentreffern pro Spiel. Gerade deshalb kann Belgiens Torwarttrainer Erwin Lemmens nicht nachvollziehen, weshalb die Leistungen des belgischen Nationaltorhüters derart nach unten sinken, wenn dieser das Trikot der Blancos trägt.
“Sie müssen ihn anders behandeln”, sagte Lemmens im Interview mit der Radiostelle der spanischen Sportzeitung MARCA. Zuletzt erhielt Courtois aufgrund seiner Leistung immer wieder Pfiffe vom eigenen Publikum. “Wenn das Bernabéu pfeift, sollte man auch das ganze Team betrachten. Er ist ein besonderer Junge und es ist seltsam, dass er bei uns immer sein höchstes Niveau abruft, aber in Madrid mit dem De-Gea-Syndrome zu kämpfen hat.”
Der Torwarttrainer der Belgier spielt damit auf die wechselnden Gesichter beider Keeper an. Ebenso wie Courtois lässt auch Manchester Uniteds David de Gea seine Form seit Monaten vermissen, gilt jedoch als eigentlich so starker Schlussmann.
Lemmens: Courtois sehr guter Keeper – Hazard braucht Zeit
Lemmens fordert trotz allem, dass sein Landsmann am Wochenende gegen Granada (Samstag, 16 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) vor Konkurrent und Neuzugang Alphonse Areola, der in der zweiten Halbzeit gegen Brügge seinen zweiten Einsatz für Real Madrid feierte und seit 135 Minuten ohne Gegentreffer ist, starten sollte. “Wieso sollte er am Samstag nicht starten? Gegen Brügge ging es ihm nicht gut und er wurde zur Halbzeit ausgewechselt”, so der 43-Jährige. “Er ist ein sehr guter Torhüter und wird versuchen, Real Madrid wieder glücklich zu machen.”
Gleichzeitig machte der Belgier, der einst selbst Torhüter war, klar, dass Eden Hazard “noch Zeit benötige”, jedoch sei “Real Madrid der größte Verein der Welt und es ist normal, dass der Klub Spieler möchte, die ab dem Zeitpunkt, ab dem sie beim Verein spielen, gute Leistungen zeigen.”
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