@alpakaxaxa ich muss irgendwie auf dem Schlauch stehen, weil ich dir bei deinem Kernpunkt nicht Folgen kann.
Also ich kann keine Liste aus den 5 Toptrainer machen und dann in zwei Jahren eine neue machen mit 5 neuen, weil es mir bei so einer Liste um das Talent ginge - was eh schwer einzuschätzen ist - und das vergeht nicht so schnell. Aber ich muss ja auch nicht jede Spielerei mitmachen können, bei so einen Ranking muss ich dann aussteigen.
Du hast dich überrascht darüber geäussert, wieso Mourinho nicht in der Top 5-Liste von Raul_R7 vorkommt. Und ich finde deine Überraschung überraschend. Mourinho war immer ein Defensivspezialist und hat für seinen Spielstil physisch starke Akteure bevorzugt, mit denen er dem Gegner einen unangenehmen, chaotischen Spielstil aufzwingen wollte (man erinnere sich an die Unfähigkeit unter Mourinho, Spiele kontrollieren zu können, was diesem Umstand geschuldet ist), indem sich seine eigene Mannschaft, weil an das Chaos gewöhnt und physisch überlegen, Chancen erspielen kann. Dies passiert über Konter, nach Balleroberungen in hohen Zonen oder im Kampf um die zweiten Bälle.
Mourinhos Problem ist dabei, dass, muss seine Mannschaft das Spiel machen, er gegen Gegner, die mit einem chaotischen Spiel klarkommen, keine Antworten hat. Das beste Beispiel sind dafür z.B. die Partien gegen Klopps Dortmund.
In den vergangenen paar Jahren hat sich auch bei nicht auf Ballbesitz fokussierten Mannschaften ein strukturiertes Gegenpressing eingebürgert. In der Bundesliga gibt es dabei einige Paradevertreter, die eindrucksvollste Mannschaft ist dabei wohl Bayer Leverkusen unter Roger Schmidt. Gegen solche Gegner hat Mourinho bis jetzt keine erfolgsstabilen Lösungen gefunden und da die kollektiven Strukturen bei immer mehr Vereinen immer besser werden, hat Mourinho auch mehr und mehr Probleme. Während die meisten Mannschaften mit einer chaotischen Spielweise einen starken Zentrumsfokus haben und dadurch auch in ganz schwierigen Situationen ein gewisses Mass an Kompaktheit in den zentralen Räumen sichergestellt werden kann, ist bei Mourinho ein solcher Zentrumsfokus nicht vorhanden. Er lässt seine Mannschaften flügelorientierter spielen, was natürlich im modernen Fussball der letzten Jahre ganz weitreichende Implikationen mit sich bringt: Mangelnde Kompaktheit, wenig griffiges Gegenpressing, Fokus auf individuelle Qualität und starke Physis der Akteure (da sich Spieler am Flügel viel leichter isolieren lassen), usw.
Ob Mourinho mit diesen Entwicklungen klarkommt, wird die Zeit zeigen, denn gezeigt hat er es noch nicht. Aus diesem Grund ist es überaus verständlich, dass er in einer "Top 5-Liste" nicht vorkommt. Und wie du richtig angemerkt hast, sein Talent ist nicht verschwunden, es reichte in den letzten Jahren einfach nicht mehr aus für die Weltspitze.
Um meine andere Argumentation zu wiederholen: Kannst du die sportliche Qualität von verschiedenen Kadern präzise einschätzen, dann kannst du vernünftig genau beurteilen, welcher Trainer den Output aus seinen Ressourcen (Kader) maximiert hat. Den Output maximieren bedeutet, dass die
Wahrscheinlichkeit auf Titelgewinne maximiert wird.
Die Beurteilung dieser Wahrscheinlichkeit hängt von der Sauberkeit der Umsetzung von verschiedensten taktischen Konzepten einer Mannschaft ab. Statistische Hilfsmittel wie Expected Goals oder auf Statistik basierende Trainerrankings (Bsp:
http://www.coachworldranking.com/ranking-coaches.aspx) ergänzen diese Beurteilung.
Das ist, wie Raul bereits gesagt hat, keine exakte Mathematik, aber ein mehr oder weniger aussagekräftiges, aktuelles Trainerranking lässt sich dadurch erstellen.