Wie ist das aber dann damit zu vereinbaren, dass jahrelang gesagt wurde, die Transferpolitik sei schrecklich, denn es würde nur danach geschaut werden, wie die Spieler sich in Unterwäsche präsentieren können? Vor allem nachdem man auch noch eine Transfersperre auszusitzen hatte, die aber "erstaunlicherweise" kein Problem war.
Nun ja, weil sie früher schlechter war uns sich dann ein bisschen gebessert hat? Die Transfersperre war auch nicht sonderlich schwer zu überstehen, wenn es gerade einmal um eine Wintertransferperiode gehandelt hat, in der normalerweise eh nicht eingekauft wird.
Ich habe dich als einen der größten Carlo Kritiker im Forum in Erinnerung. Es ist ok seine Meinung zu ändern. Aber ich kann es dir nicht einfach glauben, dass du als verantwortlicher Carlo als Trainer behalten hättest, so wie du dich hier im Forum zu ihm geäußert hast. Kann natürlich sein, dass du selbst damals nicht so kritisch gegenüber Ancelotti warst, wie du dich hier im Forum präsentiert hast. Aber das wäre eben wieder etwas, womit ich ein Problem hätte. Sich hier im Forum immer nur auf das negative zu konzentrieren finde ich irgendwie blöd.
http://www.realtotal.de/community/threads/vereinsfuehrung.92/page-72#post-71127 (schaut euch auch den Beitrag von
@Phantom2 darunter an

)
Carlo hat vieles sehr gut gemacht, aber auch einiges schlecht. Ich habe keine klare Meinung dazu, welcher Weg besser gewesen wäre, Carlo behalten oder einen neuen, fähigen Trainer zu holen. Ich hätte beidem etwas abgewinnen können.
Das sagst du, aber gibt es ein Beweis? Jetzt gerade sehen wir, dass Madrid mit dem "schlechtesten Trainer Spaniens" Platz 1 der Liga und Napoli Bezwinger sein kann. Ist Rafa so viel schlechter, dass das bei ihm von vornherein ausgeschlossen war?
Nein, Benitez war aufgrund seiner ganzen Spielidee einfach ein unpassender Trainer; dass es so schlecht läuft, wie es gelaufen ist hätte ich aber auch nicht gedacht. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass da im Hintergrund noch deutlich mehr gelaufen ist, wie es auch einige Gerüchte sagen. Bei Zidane läuft es gemessen an den Ergebnissen deutlich besser als gedacht, das man am Platz sieht ist ziemlich knapp an dem dran, was ich mir vorgestellt habe.
Frage Nummer 2: wenn Monchi und Sampaoli kommen würden und scheitern, würdest du dann auch so selbstkritisch sein, wie du es mit Perez bist und über Jahre deine eigene Inkompetenz propagieren, oder würdest du deine nächsten "Lösungsvorschläge" herauspicken und das Management dafür kritisieren, das nicht umzusetzen?
Wo ist da die Fairness?
Fairness bei einer hypothetischen Situation zwischen zwei ungleichen Subjekten (Präsident von Real Madrid und irgendein User in einem Forum)? Wie stellst du dir das vor?
Weiters bin ich kein Freund davon Entscheidungen einzig an den Ergebnissen zu messen, sondern die Bewertung sollte auch den Zeitpunkt betreffen, zu dem die Entscheidung stattgefunden hat.
Ob ich so selbstkritisch wäre? Keine Ahnung.
"Was wäre wenn das Management keine Fehler machen würde" ist aber eine Utopie. Wenn jeder sogenannter Fehler (siehe Zidane) überdramatisiert wird, wie wahrscheinlich ist dann das Ergebnis "gute Arbeit" und könnte man weiter weg von Objektivität sein?
Die Objektivität ist ein Hund. Person x1 trifft zum Zeitpunkt y1 eine Entscheidung am Entscheidungsknotenpunkt z1, bei dem es n mögliche Entscheidungen gibt. Eine einzige Entscheidung wird realisiert, über die n-1 anderen Entscheidungen kann man keine rein objektive Aussage treffen, weil sie nie existiert haben. Die n-1 anderen Entscheidungen wird es auch nie geben, weil x1 nie wieder zu y1 zurückkommen und dort z1 vorfinden wird. Alles was wir machen können, ist zu schätzen, was passiert wäre, hätte x1 sich in z1 anders entschieden, aber letztlich können wir niemals wissen, was irgendwann passiert wäre, aber nie passiert ist, weil es eben nie passiert ist. Hier im Forum war man sich ja einigermaßen einig, dass die Entlassung von Benitez richtig war; vielleicht ist das richtig, vielleicht hätte er ab diesem Zeitpunkt über 10 Jahre kein einziges Spiel mehr verloren. Unwahrscheinlich, aber absolut klar ausschließen können wir das nicht.
Es gibt keinen Weg, wie ich absolut objektiv sagen kann, dass Real Madrid besser dran wäre, wenn man JDP Ansätze implementiert, als wenn man aus isolierten Staffelungen Flanken schlägt, aber das wäre genau, was meine "Schätzung" mir sagen würde.
Was soll das überhaupt bedeuten, wie viele Vereine praktizieren das überhaupt? Ajax und Barcelona? Alle anderen Vereine arbeiten anders? Bei der großen Barcelona Zeit wurde ja vieles in den Himmel gelobt, romantisiert und als die Zukunft des Fußballs gepriesen, aber die Zeit hat doch jetzt schon gezeigt, dass es nicht planbar ist Xavis, Iniestas und Messis regelmäßig aus der Jugend zu holen. Sowas ist ein Phänomen, etwas was phasenweise vorkommt. Vor Messi hat la Masia "niemanden in Europa interessiert".
Wenn man das mag, gerne, aber ich finde es vermessen, wie Perez hier also kritisiert wird für etwas, was 99% der Fußballwelt macht.
Salzburg bspw.
Barca und Ajax haben das natürlich extrem praktiziert und ich denke nicht, dass man das jetzt unbedingt auch so extrem machen muss, aber ein bisschen mehr Langzeitorientierung würde glaube ich mal nicht schaden. Wann gab es denn bspw. zwei Coaches am Stück, die eine ähnliche Spielidee hatten?