Ich empfehle jedem Madridista sich das hier durchzulesen. Gerade diese Woche wurden stimmen laut Real Madrid wäre es egal wie sie spielen, Hauptsache sie gewinnen. Und nicht wenige von uns hier unterstellen auch, dass Real keine spielerische Identität besitzt.
https://www.managingmadrid.com/2022...ative-regarding-real-madrids-lack-of-identity
Danke für den Artikel!
Sind sehr interessante Passagen dabei und
einiges kann ich voll unterschreiben.
Am besten fand ich den Teil über Cruyff und dass auch er im Zweifelsfall den Sieg über die Schönheit des Spiels gestellt hat. Der Zweck heiligt manchmal die Mittel, auch anders wo.
Bei anderen Dingen widerspricht sich der Autor mMn allerdings und den Kritikpunkt, dass Real Madrid keine einheitliche Spielidentität hat, kann er für mich nicht entkräften. Im Gegenteil, eigentlich bestätigt er die These.
Allein, dass er Toni Kroos als Beispiel dafür nennt, wie aufopfernd ein Spieler von Real Madrid zu sein hat:
"So yes, I want players who die for a victory, but they must play well too. Some current examples: Modric and Kroos".
Modric: absolut, auch Vini und Valverde. Aber Kroos? Da musste ich kurz lachen. Abgesehen davon gab und gibt es genug Gegenbeispiele und es ist leider nicht so, dass man die Spieler so genau danach aussucht, ob sie zu Real Madrid passen.
Was auch gänzlich außer acht gelassen wird: Wir Fans mögen eine bestimmte Vorstellung davon haben, wie Real Madrid zu spielen hat aber der Verein handelt nicht danach. Abgesehen davon glaube ich, dass sich hier auch bei weitem nicht alle Fans einig wären. (Für manche ist die Zeit unter Mou das Ideal, andere konnten mit dem Konterfußball nie was anfangen) Es gibt eben keine einheitliche, gelebte Philosophie. Die vielen verschiedenen Trainer mit unterschiedlichen Vorstellungen, sind das beste Beispiel dafür.
Ich persönlich bin
kein Fan von Dogmata aber es wäre schon schön, wenn es bestimmte festgeschriebene Prinzipien gibt, nach denen der Verein auch handelt.
Zum Beispiel beim Thema Spielsystem: für mich muss es nicht in jedem Match (Hausnummer) 4-3-3 sein, man kann auch mal einzelne Spiele/Saisons davon abweichen, wenn die Gründe passen. Aber gleichzeitig wäre trotzdem gut, wenn es ein einheitliches System durch alle (Jugend)Mannschaften geben würde.
Weiters wird Perez praktisch mit keinen Wort kritisch erwähnt.
Dabei ist gerade diese "Gewinnen-koste-es-was-es-wolle"-Mentalität unter Florentino enorm angestiegen. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, es ist Teil seines "Pseudo-Madridismo", den er seit Jahrzehnten verkauft. Früher wurden Trainer (und da bin ich beim Autor) tatsächlich entlassen, weil sie zwar erfolgreich aber nicht schön spielen liesen. Aber diese Zeiten sind längst vorbei. Gewinnen ist leider sehr wohl das wichtigste (geworden), spätestens seit dem Engagement von Mourinho. Die Gegenbeispiele sind für mich etwas an den Haaren herbeigezogen. Beispielweise schreibt er, dass Del Bosque gehen musste, weil Perez' der Fußball nicht gefallen hat - was absoluter Quatsch ist. Der Trainer hat nur einfach nie zu seinen Vorstellungen gepasst.
Also, um nicht völlig abzuschweifen: sehr interessanter Beitrag, vieles kann ich teilen, einiges nicht - in Summe für mich zu sehr im Ich-verteidige-jetzt-meinen-Lieblingsclub-Modus geschrieben, deshalb sind manche Argumente nicht wirklich haltbar.
PS:
Ich denke, worauf der großteil der Fans sich einigen könnte: Real Madrid soll gewisse Werte vertreten, für die der Verein steht oder zumindest mal stand. Real Madrid sollte Spaß machen und mutigen, aufopferungsvollen Angriffsfußball zeigen.
Man müsste "einfach" nur nach diesen Werten handeln.
Anderes Thema
Ich weiß, das Saisonfinish ist kein guter Zeitpunkt für Experimente aber im Herbst würde ich zu gern diese Aufstellung sehen:
Vini----------Benzema---------Mbappe
-------Camavinga-----Valverde--------
-----------------Kroos-------------------
Mendy--Alaba-----Militao---Dani/Lucas
-----------------Courtois------------------
Meiner Meiung nach das Beste, was man ohne weitere Transfers aufbieten kann. Spielstärke trifft Balance. Sollte Tielemans kommen, kann Camavinga auf die 6 und der Belgier übernimmt die kreative 8, das wäre langfristig schon verdammt stark.
In defensiveren Phasen oder Matches (Grüße an Carlo Ancelotti) kann man es auch so auslegen:
-------Benzema------Mbappe----------
Vini----Camavinga---Kroos----Valverde
Mendy---Alaba---Militao----Dani/Lucas
---------------Courtois----------------------
Dann bräuchte es "nur" noch einen Karim-Nachfolger und Verstärkung in die Breite (va abwehrtechnisch)