Das Problem liegt bei Perez. Sein Stolz wurde durch die Schmach vom letzten Jahr verletzt. Er will ihn unbedingt ablösefrei zu bekommen, nicht nur "aus Prinzip", sondern auch im Hinblick auf unsere Bilanz. Aufgrund von Bellinghams Transfer beträgt unser Defizit in den letzten 6 oder 7 Jahren derzeit -120 Mio. Mit Mbappe würde es auf mindestens -300 Mio. steigen. Perez ist besorgt um seine Bilanz, daher werden im nächsten Jahr wohl zwangsläufig Spieler veräußert werden müssen wenn Mbappe dieses Jahr kommt – eine Praxis, die er eigentlich immer so gemacht hat.
Wenn Bale kommt, geht Özil. Wenn James kommt, geht Di Maria. Wenn Alaba und Militao kommen, gehen Ramos und Varane. Wenn Tchouameni kommt, geht Casemiro.
Spieler wie Vazquez oder Nacho sind hierbei wenig hilfreich. Es steht zur Debatte, potenziell Vinicius, Rodrygo, Camavinga, Tchouameni oder Valverde zu verkaufen. Da wägt man dann halt doch nochmal ab ob es unbedingt dieses Jahr sein muss, sprich Kurzfristig oder Langfristig planen aus ökonomischer Sicht. Andererseits haben andere Vereine eine weitaus schlechtere Bilanz (Premier League vor allem) und sie kaufen weiter ein als wäre nichts. Vielleicht muss Perez da etwas lockerer sein. Ich weiß auch nicht…
Du sprichst einen guten Punkt an, man hat in der Vergangenheit nie gezögert, Opfer zu bringen für neue Stars. Was aktuell anders ist: es sind eigentlich keine Star-Spieler hier, die von jemand anderen als Perez (plus seinem Team) selbst geholt wurden. Di Maria y Özil waren Mourinho-Transfers, Robben kam unter Calderon usw.
Wer käme dafür wirtschaftlich überhaupt in Frage? Rein vom Marktwert: Bellingham, Vinicius, Valverde, Rodrygo, Camavinga und Tchouameni. Die haben alle einen großen Marktwert und würden viel Geld einbringen.
Diese Herren sitzen aber auch alle Stand jetzt fest im Sattel. Was die Situation ändern könnte: wen jemand aus diesem Kreis unzufrieden wird, zB aufgrund fehlender Wertschätzung/Rückendeckung oder Spielzeit, und von sich aus gehen möchte.
Wer kommt da dann noch in Frage? Meiner Meinung nach: Valverde, Rodrygo, Camavinga und Tchouameni. Theoretisch sogar, auch wenn es absurd erscheint: Vinicius Jr. Nämlich dann, wenn er aufgrund anhaltenden Rassismus einfach die Nase voll hat von La Liga und Plastikclub XY ein unmoralisches Angebot macht. Ich wäre mir nicht sicher, dass Perez dann "¡No!" sagt, besonders wenn der Spieler tatsächlich weg will.
Am wahrscheinlichsten könnte es aber mMn Tchouameni und Rodrygo treffen. Rodrygo vor allem dann, wenn er heuer gut spielt und dann trotzdem Mbappe vor die Nase gesetzt bekommt - und ihm ein andere Club womöglich einen Stammplatz auf LA anbieten kann. Tchouameni vor allem dann, wenn er wenig spielt und Clubs wie Bayern weiterhin lauern.
Ganz ehrlich: Perez traue ich alles zu und im Fußball kann alles sehr schnell gehen – aber die "eigenen" Stars opfert er eigentlich selten bis gar nicht. Der einzige, der mir spontan einfällt, ist Luis Figo. Ausgerechnet sein erster Galactico-Transfer musste ja damals gehen, kurz nach der Beckham-Verpflichtung.
Idealerweise schafft man es aber, durch viele kleinere Verkäufe anstatt eines großen an genügend Geld zu kommen, das die Bilanz verbessert: Arribas, Mendy, Lunin (der spätestens wenn Kepa im Tor steht keine Lust mehr auf Madrid haben wird), Brahim (mein Bauchgefühl sagt mir, das wird nichts mehr mit ihm und Madrid) etc.