Also ich finde Vidals Ablöse auch "günstig". Er ist seit Jahren(natürlich auch mit Schwächephasen) einer der besten Spieler auf seiner Position und das was jetzt als "Fußball-Opi" gilt, war vor kurzer Zeit noch das perfekte Fußballalter. Für einen Mittelfeldspieler gilt/galt das gewöhnlich sogar noch mehr.
Heutzutage bezahlt man so viel für Potenzial, das war früher noch anders.
@Raúl_R7 Rechnung ist ja nicht verkehrt, aber blickt man in die Vergangenheit zurück, stellt sich die Frage, wie viele Spieler 9 Jahre im Stück zur Elite gezählt haben.
Dann kommen aber noch die erwähnten Marketing Einnahmen und man hat wieder einer der Gründe, warum ich in solche Diskussionen ungern teilnehme. Bei Gehältern und Ablösesummen geht es nunmal nicht nur um das fußballerische.
Zum Spiel gestern: das hatte ja ein echt guten Rhythmus für ein Spiel in der Saisonvorbereitung. Am spannendsten waren wohl die 4 verschiedene Systeme von Bayern und die Vorstellung der neuen Waffe Douglas Costa. Natürlich neben der erneuten Bestätigung was für ein Wahnsinnsfußballer Kevin De Bruyne ist. Er erzeugt so viel Gefahr, er muss sich im kreieren von Torchancen wirklich nicht mit den größten Europas verstecken. Wenn er einmal Fahrt aufnimmt, dann kommt immer was gescheites bei raus.
Interessant, wie der Brasilianer quasi die Jesus Navas Rolle hat, wo ich ihn mehr als eine Art Robben bei Shaktar gesehen habe. Insgesamt scheint er in einer guten Frühform zu sein.
Bei den 4 Systemen ist hervorzuheben, wie keines von denen wirklich komplett waren. Mindestens ein 8er war immer extrem offensiv aufgestellt, zumeist der linke. Etwas, was natürlich wie die Faust aufs Auge zu Vidal passt, der der Stareinkauf des Sommers ist. Und meiner Meinung nach auch zu Thiago, den ich besser beim Aufbrechen von Verteidigungen in Strafraumnähe finde, als beim Leiten des Spiels, was der Spieler selbst aber lieber macht.
Das große Problem war, dass Alaba kein Gewicht im Spiel hatte. Damit Thiago oder Vidal so offensiv spielen konnte, ließ Costa sich fallen, ohne sich weit von der Seitenauslinie zu entfernen, um den Ball abzuholen und Alaba hatte keine Räume, auf die er vorstoßen konnte.
Aber gut, Pep wird es nicht erlauben - wird versuchen es nicht zu erlauben - dass Alaba nicht die Weltklasse Leistungen bringt, die er schon gebracht hat.
Und das alte Problem bleibt bestehen. Bayern hat zu viele heikle Ballverluste beim Spielaufbau, zwei bis drei pro Spiel.
Lustig finde ich, wie auf Alonso eingeschossen wird. Das war in Madrid auch schon so und die Trainer haben immer auf ihn gesetzt. Selbst wenn der Spieler dafür über seine Grenzen gehen musste.
Die Bayern sind ein Projekt, das sich bis heute nicht wirklich gefunden hat. Alonso wird mehr zu einem Problem, wenn die Münchener nicht gut spielen, was öfter passiert, als ihnen lieb ist. Für mich ist Alonso dafür nicht schuld. Dass man immer zwei bis vier Systeme pro Spiel durchlaufen lässt, alle unvollkommen in einer der Spielphasen, scheint mir da der größere Grund für Kopfschmerzen. Das wird gerne als eine Stärke gesehen, aber ich komme da nicht zu diesem Schluss.
Nie zu wissen, wie man aufgestellt sein wird, welche Rolle jeder einnimmt und wie lange das in dem Spiel selbst überhaupt aufrecht erhalten wird.. ich weiß nicht. In diesem Kontext sehe ich das nicht so positiv. Andererseits hat Pep wohl immer noch das volle Vertrauen seiner Spieler und das ist sehr wichtig. Also nimmt das ganze ja doch noch eine gute Wende.
Das ganze natürlich zu ihrer Wettbewerbsfähigkeit in Europa. In der Bundesliga können sie sich natürlich nur selber schlagen.